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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war von oben nach unten über seinen Nacken gezogen worden. Es hatte Stone völlig unvorbereitet getroffen. Er blieb angespannt auf der Stelle stehen.
    Mit einem scharfen Zischen saugte er die Luft ein. Er hielt zwar seine Pistole in der Hand, doch es gab keinen Gegner für ihn, auf den er hätte schließen können.
    Dann erwischte ihn der Schmerz!
    Es war ein scharfes und beißendes Gefühl, das ihm beinahe die Tränen in die Augen trieb. Er wollte schreien, doch da saß etwas in seiner Kehle, das ihn daran hinderte.
    Stattdessen tat er etwas anderes. Er hob den linken Arm und drehte seine Hand so, dass die Fingerkuppen die getroffene Stelle am Hals berühren konnten.
    Sofort fühlte er etwas Feuchtes, Klebriges. Er ahnte, dass es sich um Blut handelte, das an seinen Fingerkuppen klebte.
    Er betrachtete seine linke Hand trotzdem.
    Ja, es war Blut!
    Dunkelrot. Versehen mit einem leicht öligen Glanz. Allmählich verzogen sich die Lippen des Regisseurs, und diesmal stieg die Angst wie eine schleimige Masse in Richtung Kehle…
    ***
    Eine Stunde später!
    Aldo Stone war nicht ins Bett gegangen. Er konnte nicht schlafen.
    Er fühlte sich noch immer bedroht. Auf der Wunde an seinem Hinterkopf klebte ein Pflaster. Überall brannte Licht. Auch draußen an der Seite, wo es so etwas wie einen Garten gab, bestückt mit einem kleinen Pool, der durch eine Plane abgedeckt worden war. Da der Garten durch eine Mauer geschützt war, wurden am Pool ab und zu heiße Porno-Szenen gedreht. Ein künstlicher Rasen umgab ihn, auf dem einige Stühle und andere Sitzgelegenheiten bereit standen.
    Der Regisseur fühlte sich wie ein Tier, das in einem Käfigwagen gefangen war. Gut, er hätte seine Wohnung verlassen können. Das allerdings traute er sich nicht. Er blieb in seinen Räumen, nur dass er sie immer wieder durchwanderte und praktisch darauf wartete, einen zweiten Angriff zu erleben.
    Der ließ auf sich warten. Aber manchmal kam es ihm vor, als würde er von einem kühlen Luftzug gestreift, der überhaupt nicht in die Wohnung hineinpasste.
    Waren das die Geister?
    Allmählich geriet seine Welt ins Wanken. Er konnte sich vorstellen, dass es Geister gab. Dass jenseits der normalen sichtbaren Welt noch einer unsichtbare lauerte, die plötzlich zuschlug und dem Menschen keine Chance ließ.
    Er hatte vorgehabt, nicht mehr zu trinken. Dem Vorsatz wurde er untreu. Die Flasche Whisky brach er frisch an. Innerhalb von kurzer Zeit trank er zwei doppelte Drinks, die ihn allerdings nicht von seiner Angst erlösten.
    Er schaute sich einmal im Spiegel an und erschreckte vor seinem eigenen Bild. Das Erlebte hatte Spuren bei ihm hinterlassen. Er sah um Jahre gealtert aus.
    Das Hemd hing ihm über die Hose. Es zeigte ein Muster aus Schwitzflecken, und allmählich tat der Alkohol seine Wirkung. Er schwemmte bei ihm die Furcht weg.
    Aldo konnte wieder lachen. Er sprach mit sich selbst und redet davon, dass er die Geister kriegen würde. Dabei blieb sein Blick auf der Pistole haften, die er vor sich auf den Tisch gelegt hatte. Sollten aus den Geistern zufällig Menschen werden, würde er die Waffe nehmen und rücksichtslos abdrücken.
    »Kommt doch! Los kommt…!« Er fing an zu lachen und schüttelte dabei den Kopf.
    Sie kamen nicht, und so hörte er auch keine Stimmen mehr.
    Wieder gönnte er sich einen Drink. Eine Flasche mit Mineralwasser stand ebenfalls griffbereit. Aus ihr spülte er nach.
    Und dann merkte er überdeutlich, dass er auch nur ein Mensch war. Etwas Schweres stieg in seinen Körper hinein. Es war die bleierne Müdigkeit, die ihn nicht losließ. Er saß auf der Couch und schwankte von einer Seite zur anderen, denn das Gleichgewicht zu halten, fiel ihm verdammt schwer.
    Schließlich kippte er zur Seite. Die Angst saß weiterhin in ihm, und sie bekriegte sich jetzt mit der Müdigkeit, die letztendlich gewann und dafür sorgte, dass ihm die Augen zufielen. Das Schlafbedürfnis war stärker als die Angst.
    Es war kein Tiefschlaf, sondern einer, der von Unruhe gezeichnet war.
    Der Körper des Mannes wuchtete sich von einer Seite auf die andere. Aus dem Mund drangen nicht nur Schnarch-, sondern auch Stöhnlaute. Immer wieder zitterten die Augendeckel, und manchmal drangen auch Worte über seine Lippen. Sie wurden geflüstert und waren unverständlich, aber es gab eine tiefe Angst in diesem Schläfer, das war aus dem Geflüster herauszuhören.
    Dann kamen sie…
    Plötzlich bewegte sich die Luft um den Schlafenden herum. Stone sah nichts, aber

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