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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der
Text bleiben. Nur der Name des Begünstigten wird neu eingesetzt. Alle anderen
fallen weg. Die Begünstigte ist - Madame Estrelle Kuruque, St. Remy. Mein gesamtes
bewegliches und unbewegliches Gut sowie sämtlicher Aktienbesitz und die
vorhandenen
    Barmittel werden ihr nach meinem Ableben
vermacht.«
    »Hast du dir das alles wirklich genau
überlegt, Charles? Handelst du da nicht überstürzt? Willst du nicht noch mal
einen anderen Arzt zuziehen?«
    »Das ist nicht nötig. Der Fall liegt klar.
Du wirst es bald selbst erleben.«
    »Laß uns darüber sprechen. Nicht hier am
Telefon. Unter vier Augen - Ich bitte dich darum. Ich bin dein Anwalt, aber
auch dein Freund. Vergiß das nicht!«
    »Ich weiß, Gilbert. Und eben deswegen weiß
ich, daß bei dir alles in besten Händen ist. Ich kann mich auf dich verlassen.
Damit möchte ich mich von dir verabschieden, Gilbert .«
    »Charles! Mach keinen Unsinn .«
    De Garche lachte leise. Es klang sehr frisch,
sehr fröhlich. »Das ist nicht, was du denkst. Nein, ich werde nicht Hand an
mich selbst legen. Ich werde in den nächsten Tagen lediglich alles das tun, was
ich schon immer im Leben mal machen wollte. Das darf man doch jemand, der nur
noch kurze Zeit zu leben hat, wahrhaftig zugestehen, nicht wahr? - Noch etwas,
Gilbert. Schick mir gleich morgen früh das geänderte Testament ins Haus von
Madame Kuruque! Ich werde dort sein, es unterschreiben und umgehend
zurücksenden. Und nun gute Nacht, Gilbert! Entschuldige, daß ich dich gestört
habe! Aber es war unerläßlich .«
    Er hängte ein. De Garche wirkte zufrieden,
beinahe aufgekratzt.
    Er dachte an Madame. Heute abend hatte er
versucht, sie zu erreichen. Er wollte ihr mitteilen, was sich während der letzten
vierundzwanzig Stunden an der Börse getan hatte. Aber die Seherin war nicht
erreichbar. Nicole teilte ihm mit, daß sie weggefahren sei.
    Da wählte er auch ihre Nummer.
    Viermal schlug der Apparat in Madame
Kuruques Haus an. Dann nahm sie ab und meldete sich.
    »Ich bin’s, Charles de Garche. Ich habe
mich entschlossen zu kommen, um mit hinüber zu gehen. Gaston hat mich gerufen.
Er will mich sprechen.«
    »Es ist gut, Charles«, sagte sie leise und
charmant. Kein Vorwurf, daß er um diese unmögliche Zeit bei ihr anrief und sie
weckte.
    Ihre Stimme klang wie Musik in seinen
Ohren. Sie sagte Charles zu ihm!
    »Sie werden mir alles zeigen und mich
hinüber begleiten, nicht wahr?«
    »Das ist selbstverständlich. Ich freue
mich über Ihre Entscheidung. Sie sind einer der Auserwählten und werden diesen
Schritt nie bereuen .«
    Nach dem Gespräch blieb er noch eine
Viertelstunde liegen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, den Blick auf einen
imaginären Punkt gerichtet, ließ er seinen Gedanken freien Lauf.
    Dann machte er sich in Ruhe fertig. Es
waren zehn Minuten vor vier Uhr, als er unten an die Rezeption kam.
    Der Portier war erstaunt. Es kam oft vor,
daß Geschäftsreisende im Morgengrauen abfuhren. Aber so früh - das war eine
Seltenheit.
    Einsilbig zahlte de Garche seine Rechnung
und steckte dem Mann ein fürstliches Trinkgeld zu. Dann fuhr er los.
     
    *
     
    Nach dem Anruf hatte Madame das Licht
wieder gelöscht und versuchte weiterzuschlafen.
    Schleier entwickelten sich vor ihren
Augen, die sie vergebens zu durchdringen versuchte.

Nackte Angst packte sie.
    Mit zitternder Hand tastete sie nach dem
Klingelknopf, der unmittelbar über der Marmorplatte des Nachttisches angebracht
    war. Mehrmals drückte sie hektisch und
panikartig darauf.
    >Nicole<, schrie es in ihr, >komm
schnell! Laß mich nicht allein ...<
    Das Blut rauschte in ihre Ohren, heftig
begann ihr Herz zu klopfen. Todesangst erfülllte sie, und eine außerordentliche
Schwäche hielt ihren Körper in der Waagrechten.
    Warum nur kam Nicole nicht? Es schien eine
Ewigkeit vergangen zu sein, seitdem sie geklingelt hatte.
    Es gelang ihr, sich auf die Seite zu
rollen und die Beine aus dem Bett zu bringen.
    Ihr Atem ging rasselnd. In ihren Augen
flackerte ein fieberhafter Glanz. Sie meinte, daß sich ein riesiger Gürtel
immer enger um ihre Brust legte und ihr die Luft abstellte.
    Sie stützte sich an der Nachttischplatte
auf und kam zitternd auf die Beine zu stehen. Sie setzte einen Fuß vor den
anderen, als ob sie einen ungeheuren Widerstand überwinden müsse.
    »Nicole ... schnell ... mein Gott - ...
laß mich doch nicht im Stich!« Mit brüchiger Stimme kamen die Worte aus ihrem
Mund.
    Sie wirkte entsetzlich blaß und krank. Mit
eingefallenen

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