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1382 - Götterfluch

1382 - Götterfluch

Titel: 1382 - Götterfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tag bin.«
    »Gut, Rebecca. Dein Wille ist mir Befehl. Dann ziehe ich mich jetzt auch zurück.«
    Beide gingen, und die junge Frau warf nicht mal mehr einen Blick zurück, denn das, was sie selbst aufgebaut hatte, das kam ihr plötzlich suspekt vor.
    Als sie in den Wagen stieg, da merkte sie, dass ihr der kalte Schweiß auf der Stirn stand…
    ***
    Professor Roman Gibson war ein Mensch, der nicht eben wie der hochdekorierte und über allem schwebende Wissenschaftler aussah.
    Er war vom Wuchs her eher klein, und sein Gesicht wurde von einem eisgrauen Bart eingerahmt. Weiter oben wuchsen die Haare zu einer wilden Frisur zusammen, der Mund war kaum zu sehen, aber die hellwachen Augen schauten blitzend in die Welt.
    Auch wenn er pensioniert war, zur Ruhe gesetzt hatte er sich nicht. Wobei er allerdings jetzt saß, die Beine übereinander geschlagen hatte und mich anschaute.
    Er trug eine bequeme Cordhose, die etwas zu weit war und deshalb durch Hosenträger gehalten werden musste, ein kariertes Hemd, dessen Ärmel zweimal in die Höhe gekrempelt worden waren, und seine Füße steckten in sehr großen Pantoffeln.
    »Wir haben Glück, John«, sagte er und griff zur Flasche. Zwei Gläser standen schon bereit.
    »Warum haben wir Glück?«
    »Das kann ich Ihnen sagen.« Zunächst schenkte er von einer gelblichen Flüssigkeit ein, und ich nahm einen etwas scharfen Geruch war. Sicherheitshalber erinnerte ich ihn daran, dass ich Autofahrer war, aber Gibson winkte nur ab.
    »Einer ist keiner«, sagte er. »Cheers!«
    Er kippte den Schnaps weg. Ich war damit vorsichtiger und nippte nur. O je, das Zeug war scharf!
    Der Professor grinste, als ich das Gesicht verzog. »Ha, ha, Sie sind nichts Gutes gewohnt. Das ist ein Selbstgebrannter.«
    »Haben Sie die Mischung erfunden?«
    »Nein, nein, ein alter Studienfreund von mir. Er ist Chemiker und Biologe. Der kennt sich aus.« Er winkte ab. »Egal, die Geschmäcker sind ja verschieden. Und jetzt will ich Ihnen sagen, weshalb wir Glück haben.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Es geht um meine Frau. Sie ist heute nicht im Haus. Wäre sie hier, hätte sie wieder gemosert. Sie will nicht, dass ich mir ab und zu ein Gläschen gönne. Das ist eben Medizin.«
    »Kann man so sehen.«
    Er wechselte das Thema. »Rauchen Sie?«
    »Nicht mehr.«
    »Okay, für mich rauchen Sie. So kann ich mir wenigstens eine Zigarre gönnen. Wenn meine Frau kommt und riecht, dass geraucht worden ist, schiebe ich es auf Sie.« Er zwinkerte mir verschwörerisch zu. »Sind Sie damit einverstanden?«
    »Immer.«
    »Danke.« Aus der Hemdtasche klaubte er eine Zigarre hervor.
    Was dann folgte, war zuerst die Vorfreude auf den Genuss, und anschließend erlebte er den Genuss selbst.
    Es war wunderbar, er verdrehte die Augen und schien für die nächste halbe Stunde erst mal abgehoben zu sein, was mir allerdings nicht so recht passte. Ich wollte hier nicht Stunden hocken, wenn es nicht unbedingt nötig war.
    Aber ich hatte mich in dem Professor getäuscht, denn jetzt kam er zur Sache. »So, nun bin ich gespannt, John. Welche ägyptischen Geister haben Sie schon wieder von der Leine gelassen?«
    »Keine, hoffe ich.«
    »Und sonst?«
    Es gab nicht viel zu berichten. Ich holte das Kreuz hervor und legte es auf die mit Leder bezogene Tischplatte zwischen uns. Wir selbst saßen in kleinen, bequemen Sesseln, die von der Farbe her zur Einrichtung passten.
    Das Arbeitszimmer war mit Regalen bestückt. Diese wiederum mussten das große Gewicht der Bücher tragen, die dicht an dicht die Regale füllten.
    Der Professor schaute sich das Kreuz an. »Dafür sind Sie ja berühmt, John. Der Mann mit dem besonderen Schutz.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Bestimmt.«
    »Aber jetzt ist ein Teil des Schutzes verschwunden.« Ich erklärte ihm, was geschehen war, und der Professor schaute mich erst mal für eine Weile an.
    »Weiter«, sagte er dann.
    »Es geht nicht weiter.«
    »Ach so.« Er griff wieder zu seinem Glas und trank es leer.
    »Deshalb sind Sie zu mir gekommen, weil das Ankh verschwunden ist.«
    »Genau.«
    »Hm.« Er legte den Kopf schief und blickte mich von der Seite her an. In seinen Augen entdeckte ich einen spöttischen Ausdruck. »Wären Sie nicht besser zu einem Hellseher gegangen? Der hätte Ihnen unter Umständen mehr darüber sagen können.«
    »Auf keinen Fall. Mit Hellsehern habe ich meine bösen Erfahrungen machen müssen.« Dabei dachte ich an Saladin, erwähnte den Namen allerdings nicht.
    »Und was soll ich jetzt

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