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1382 - Götterfluch

1382 - Götterfluch

Titel: 1382 - Götterfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glauben doch nicht, dass Kazar die Mumien gestohlen hat? Welchen Grund sollte er denn dafür haben?«
    »Ich weiß es nicht. Sie kennen ihn besser. Festlegen möchte ich mich nicht, aber der Verdacht liegt schon nahe, egal, was Sie auch mit ihm erlebt haben.«
    Rebecca geriet ins Grübeln und meinte dann: »Ich werde ihn anrufen.«
    »Nicht nötig!«, hörten wir eine Stimme von draußen. »Ich bin längst hier und habe auf euch gewartet!«
    ***
    Suko war ein Mensch, der nie unnötig Fragen stellte. Er wusste, wann es darauf ankam. Das galt besonders dann, wenn John Sinclair anrief. Dann war meist Eile geboten. Suko tat einfach, was sein Freund von ihm verlangte, alles andere ergab sich von allein. So jedenfalls war es bisher immer gewesen.
    Das Gelände um das British Museum herum war eingefasst von Straßen. Die Bauten standen im Stadtteil Bloomsbury, seit Jahrhunderten ein Synonym für Kultur und Kunst.
    Daran verschwendete Suko keinen Gedanken. Er suchte einen Parkplatz so nahe wie möglich an der Nordseite des Museums. Er hätte mehrere Parkareale in der Umgebung finden können, die aber lagen ihm alle zu weit entfernt. Irgendwie spürte er, dass er sich beeilen musste.
    Nach einiger Sucherei fand er in der Nähe des Nordeingangs einen Platz für seinen BMW. Auch wenn das ein Rasenstück war, das war ihm egal. Jeder Polizist hätte ihn gern abschleppen lassen, doch Suko klemmte einen Zettel unter dem Wischer, auf dem eine kurze Nachricht stand. Jetzt ärgerte er sich, dass sein Fahrzeug nicht mit Blaulicht ausgerüstet war.
    Wichtiger war das Ziel. Auch in der Dunkelheit wirkte das Museum sehr mächtig. Hohe Mauern, die Schatten warfen, sodass Suko den Eindruck hatte, von diesen Schatten verschluckt zu werden. Er kam sich so klein vor, doch dieser Eingang war nichts im Vergleich zu dem Haupteingang.
    Suko sah auch das Licht, das durch ein schmales Fenster fiel.
    Schmutzigtrüb sah es aus. Das Fenster befand sich nicht weit vom Eingang entfernt, und Suko nahm an, dass der Raum dahinter von einem oder zwei Wächtern besetzt war. Leider lag der helle Fleck so hoch, dass es ihm nicht möglich war, durch die Scheibe zu schauen.
    Er fand den Schlüssel und konnte damit tatsächlich die Tür öffnen. Suko wollte nicht glauben, dass dies auch der offizielle Eingang für Besucher war, die umgeleitet wurden, wenn die Ströme zu groß wurden. Es musste sich um einen privaten Eingang halten, für die Leute, die hier arbeiteten.
    Er huschte in das Innere und blieb für einen Moment stehen, um die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.
    Die Befürchtung, im Dunkeln zu stehen und die Lampe einsetzen zu müssen, bewahrheitete sich nicht. Man hatte die Notbeleuchtung brennen lassen, und Suko war auch froh, dass kein Wächter in diesem Augenblick seine Runde machte. Der erleuchtete Raum lag rechts von ihm. Suko überlegte, ob er hinlaufen und Bescheid gegen sollte, dass er von Scotland Yard war. Doch er entschied sich dagegen. John Sinclair war jetzt wichtiger, und es würde noch eine Weile dauern, bis er ihn erreichte.
    Suko setzte sich in Bewegung. Er hielt sich in einer fremden Welt auf. Die dicken Wände, die hohen Decken, die Gänge… so baute man heute nicht mehr. Hier konnte die Geschichte mit jedem Atemzug eingesaugt werden.
    Er schaute sich nach den Piktogrammen um. Es war ihm gesagt worden, dass er nicht erst durch das ganze Museum gehen musste, aber das Ziel lag schon recht weit entfernt. Er musste Treppen steigen, durch Gänge schleichen und noch darauf achten, dass er keinem Wächter in die Arme lief, dem er erst umständlich erklären musste, wer er war und was er hier wollte. Doch Wächter kamen ihm nicht entgegen. Zudem waren die kostbaren Exponate gut gesichert. Wenn Diebe eindrangen, dann waren sie mehr an Gemälden interessiert als an irgendwelche ausgestellten Mumien oder anderen schwer zu transportierenden Gegenständen.
    Immer den Zeichen nach, die manchmal so angebracht waren, dass sie fast in die Irre führten. Es gab genug Hinweise auf die Ausstellung, die hatte Suko bereits einige Male gesehen, und so brauchte er sich keine Sorgen zu machen, das gewünschte Ziel nicht zu finden.
    Er hatte sich an die Umgebung gewöhnt und war bald an den Trakten vorbei, die der Antike aus Rom und Athen gewidmet waren.
    Für Ägypten gab es einen eigenen Trakt. Genau den suchte er.
    Wieder entdeckte er einen Hinweis auf die Ausstellung.
    Eine schier bedrückende Stille umgab ihn, die von keinem Laut unterbrochen wurde.

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