1389 - Meine grausame Partnerin
einen Ghoulwurm. Es waren auch andere erschienen, die ihre Verstecke verlassen hatten.
Sie sah sie überall in ihrer Nähe. Sie krochen aus den Wänden, und ein zweiter Ghoulwurm schob sich bereits über ihren Körper hinweg.
Auch von vorn näherte sich eine Kreatur. Jane schaute ihr direkt ins Maul.
Es war das Grauen an sich. Die schrecklichen Sekunden vor dem Ende.
Sie schaute in das Maul hinein. Ein Schlund, in dem der Schleim zu kochen schien und Blasen warf. Noch war das Monstrum nicht nahe genug an sie herangekommen, sodass ihr Blick auch darüber hinweggleiten konnte. War die Bewegung echt oder eine Täuschung?
Jane sah den Schatten in der Luft, der sich sehr schnell senkte und dabei schmaler wurde, weil er seine Schwingen zusammenfaltete.
Sie staunte, als sie die Verwandlung von der Fledermaus in einen Menschen miterlebte.
Mallmann war da!
Er lachte ihr entgegen, denn er war gekommen, um zuzuschauen, wie sie von den Ghoulwürmern gefressen wurde…
***
Justine Cavallo hatte den Raum in der unteren Etage verlassen und war hoch in ihr düsteres Zimmer gegangen. Zumindest ging ich davon aus. Da hatte ich mich auf das Echo ihrer Schritte verlassen.
Meine Partnerin. Meine grausame Partnerin!
Ich wollte mich nicht darüber aufregen, denn all zu neu war es schließlich nicht. Wir hatten bereits Seite an Seite gekämpft. Da hatte sich einer auf den anderen verlassen müssen, aber erst jetzt war die Partnerschaft wirklich beschlossene Sache. Ja, ich hatte einen Pakt geschlossen. Einen Pakt mit der blonden Bestie!
Jetzt also gehörten wir zusammen.
Es war schwer für mich, das zu akzeptieren. Aber ich musste mich selbst hinten anstellen. Hier ging es um eine Person, die mir nahe stand. Ich wollte auf keinen Fall, dass sie zu einem Opfer des mächtigen Vampirs wurde.
Dafür musste aber die Cavallo mitspielen. Und es kam darauf an, dass wir schneller waren und Mallmann überlisten konnten.
Mein Handy meldete sich. Es klingelte nicht. Ich hatte es umgestellt auf Vibration.
Es war Suko, der mich sprechen wollte. Ich hatte ihn durch einen Anruf eingeweiht, und jetzt wollte er wissen, ob ich mich noch immer in Janes Haus aufhielt.
»Ja, ich bin noch hier.«
»Was hat es Neues gegeben?«
»Mallmann will einen Austausch.«
»Ähm… wieso?«
»Er will Jane gegen Justine Cavallo austauschen!«
»Na, das ist doch wunderbar«, meinte Suko. »Da sind wir aus dem Schneider.«
»Meinst du?«
»Klar, ich…«
»Irrtum, Suko«, unterbrach ich ihn. Dann berichtete ich davon, wie sich die blonde Bestie verhalten hatte.
»Verdammt, das ist schlecht.«
»Eben, das meine ich auch. Es ist sogar mehr als besch… eiden, wenn ich das mal so sagen darf. Ich bin im Moment ziemlich von der Rolle … Na ja, ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Man hat mich in eine Zwangslage gepresst, denn ich kann selbst nicht agieren und muss es leider Justine überlassen.«
»Deiner Partnerin also.«
Diesmal konnte ich das Lachen nicht zurückhalten. »Du hast völlig Recht, Suko, meiner Partnerin. Das dies verrückt ist, weiß ich selbst, aber es ging nicht anders. Leider ist Justine verdammt konsequent in bestimmten Dingen.«
»Du hast dich also gefügt?«
»Was sollte ich denn machen?« Mittlerwelle ging ich im Zimmer auf und ab. »Es war ihr Spiel, und es war ihr wichtig, mich in der Hand zu haben. Sie hat mich ja oft als Partner bezeichnet und hat auch meine Reaktionen darauf erlebt, die nicht besonders positiv waren. Das muss sie immer geärgert haben, doch jetzt hat sie ihren Triumph bekommen. Ja, sie kann jubeln, Suko. Ich bin ihr Partner. Wir haben es durch einen Handschlag besiegelt. Darauf hat sie sogar großen Wert gelegt. Um Jane zu bekommen, muss ich mich auf sie verlassen. So einfach ist das, doch es geht mir verdammt gegen den Strich.«
»Das kann ich mir denken.« Suko drückte einen schnellen Atemstoß gegen mein Ohr. »Und weißt du schon, wie es weitergeht? Hat sie dir gesagt, wie die Dinge liegen und was sie unternehmen will?«
»Nein, das hat sie nicht. Im Moment ist sie oben in ihrem Zimmer. Ich wollte dir nur Bescheid geben.«
»Aber sie will Jane doch auch normal zurück? Die beiden wohnen schließlich zusammen in einem Haus. Man könnte sie fast als Schwestern bezeichnen.«
»So weit will ich nicht gehen. Klar, sie will Jane Collins auch wieder zurückhaben, aber nicht, indem sie sich gegen Jane austauschen lässt. Da redest du gegen Granit.«
»Kann ich irgendetwas für euch tun?«
Ich
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