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139 - Kreis der Telepathen

139 - Kreis der Telepathen

Titel: 139 - Kreis der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Schiff von dem ersten Fischerboot.
    »Schneller, schneller!«, trieb er die Ruderer an. »Fünfzehn Grad steuerbord, weiter, schneller! Jawoll!« Der eiserne Dorn des Rammbocks am Bug der Meerhammer zielte auf den Bootsrumpf des ersten Fischers.
    Der Eluu war inzwischen ziemlich hoch gestiegen. Dort drehte er seine Runden und spähte auf die beiden Fischerboote hinunter. Ein paar der verängstigten Fischer sahen abwechselnd zu den Piraten und zu ihm hinauf.
    Beebie Rot, ein Hüne von Kerl, formte seine Hände zu einem Trichter vor dem Mund. »Mach’s noch einmal, Luluschätzchen!«, brüllte er aus Leibeskräften. »Los! Komm schon! Fisch! Viel Fisch! Gib ihnen den Rest!«
    Das Eluuweibchen legte Schwingen und Schuppen an.
    Einem riesigen Steinkeil gleich schoss es auf das Boot herab.
    Kaum einen Atemzug später schlug es an Deck auf und begrub zwei Fischer unter sich. Planken splitterten, der Schiffsrumpf schaukelte bedenklich auf und ab.
    »Brav, Schätzchen, brav!« Nur zwei Speerlängen noch bis zum ersten Fischerboot. »An Deck und zu den Waffen! Fertig machen zum Entern!«
    Der Rammbock der Meerhammer zertrümmerte die Bordwand des Fischerboots und bohrte sich in den Rumpf.
    Beebie Rot sprang auf das fremde Schiff. Er stimmte ein markerschütterndes Kampfgeschrei an und schwang die Axt.
    Hinter ihm folgten seine Männer. Sie rissen ihre Schwerter aus den Scheiden und durchsuchten das Boot.
    Im Eislager unter Deck fanden sie noch zwei Fischer. Einen Mann mit seinem Sohn. Beide machten sich vor Angst in die Hosen. »Lasst sie am Leben«, befahl Beebie Rot. »Schaut euch das zweite Boot an, und dann macht das Netz am Heck der Meerhammer fest!«
    An Bord des zweiten Schiffes fanden sie den Eluu damit beschäftigt, einen Fischer zu verspeisen. Ein zweiter kauerte verletzt hinter dem Steuerruder. Sie verschonten ihn.
    Eine halbe Stunde später waren die beiden Fischerboote nur noch schwarze Punkte am Horizont. Beebie Rot ließ das Schleppnetz prüfen. Es war gut gefüllt: Dorsch, Rotbarsch und Makrelen.
    »Richtung Küste!«, befahl Beebie Rot. »Das Zeug muss verkauft werden. Und der Raubzug muss gefeiert werden!« Er riss einem seiner Männer die Rumflasche aus der Hand. »An die Ruder mit euch, verdammte Faultiere!«
    Beebie Rot widersprach man nicht. Seine Männer liebten und fürchteten ihn.
    Sie stiegen unter Deck und griffen zu den Holmen.
    Beebie Rot betrachtete den Eluu und lächelte. Das Tier hockte auf einem massiven Gestell aus Rundhölzern zwischen Ruderhaus und erstem Mast. Beebie Rot setzte die Rumflasche an den Mund und trank. Scharfes Zeug, wunderbar! Eine halbe Kiste davon hatten sie auf einem der Fischerboote gefunden.
    Er stellte die Flasche ab, packte einen Speer und spießte einen großen Dorsch aus dem Netz. Mit dem zappelnden Fisch an der Speerspitze ging er zu dem Eluuweibchen und reichte ihm die Beute hinauf. »Gut gemacht, brav.« Der Riesenvogel zupfte den Dorsch vom Speer und verschlang ihn. »Hast du dir verdient, Luluschätzchen. Hast du dir echt verdient…«
    ***
    Am späten Nachmittag hörte sie Stimmen. Sie huschte ins Unterholz und lauschte. Die Stimmen kamen näher. Die Frau von den Dreizehn Inseln sah sich um.
    Das dichte Geäst einer Eiche, ein paar Schritte entfernt, ragte weit über die Uferböschung hinaus. Die unteren Äste strebten in erreichbarer Höhe aus dem Stamm. Sie schlich hin, fasste den untersten Ast, zog sich hinauf und kletterte in den dem Strom zugewandten Teil der Krone. Lautlos nahm sie Ast für Ast.
    Die Stimmen kamen vom Fluss. Aruula äugte durch das Geäst. Flöße; drei oder vier. Auf ihnen Männer und Knaben in kurzen Hosen und ärmellosen Westen aus Wildleder. Sie hatten langes Haar, die Erwachsenen struppige Bärte. Ihre Haut schimmerte gelblich. Einige Männer trugen Speere oder Beile auf dem Rücken, andere hatten sich ihren Bogen umgeschnallt.
    Lords! Sie palaverten ausgelassen miteinander. Vermutlich lag ein erfolgreicher Jagdzug hinter ihnen. Ein Schiff von sieben oder acht Speerlängen folgte der Floßflotte, dem Schiff wieder zwei oder drei Flöße. Nach und nach entfernten sich die Stimmen.
    Aruula kletterte von der Eiche. Das Bild des Schiffes blieb vor ihrem inneren Auge stehen. Hatte sie drei oder vier Ruder aus dem Rumpf ragen sehen? Ein Segelmast war auf dem Oberdeck gestanden. Sie fand den Uferpfad, lief weiter stromabwärts.
    Rulfan und ein paar junge Männer der Community London hatten den Lords vor ein paar Monaten gezeigt, wie man

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