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139 - Kreis der Telepathen

139 - Kreis der Telepathen

Titel: 139 - Kreis der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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in denen junge Frauen lebten, die ihre Körper verkaufen mussten, um ihre Familien zu ernähren. Von Tür zu Tür gingen er und sein Steuermann. Handelten einen Preis aus, ließen eine entsprechende Anzahl an Fischen zurück und nahmen die Frauen gleich mit.
    Am Eingang des Betrunkenen Walfischs hatte sich schon eine Gruppe von Menschen gebildet; Schaulustige, die gehört hatten, dass die Piraten ihrem Ort mal wieder einen Besuch abstatteten. Viele Halbwüchsige waren unter ihnen, aber auch einige Greise. Einer von ihnen trat aus der Menge und versperrte den beiden Piraten den Weg. Eine weißhaarige Alte ohne einen einzigen Zahn in ihrem verwelkten Mund.
    »Bist du es, Beebie Rot?«, krähte sie. »Woher hast den vielen Fisch, du Mordbube? Du willst uns doch nicht weismachen, dass du deine eigenen Knochen und die deiner Saufkumpane gequält hast, um die Fische redlich aus dem Meer zu ziehen?«
    »Aus dem Weg, Alte!« Beebie Rot wollte sie zur Seite schieben. Doch sie wich zurück und hob drohend ihren Krückstock. Hinter dem Piratenhauptmann und Rabul tuschelten die Gaffer und die Huren.
    »Du hast deinen verdammten Eulenmutanten auf anständige Männer gehetzt, wie so oft schon! Du Kotzbrocken aus Orguudoos stinkendem Schlund! Du hast ihre Schiffe zerstört, und die Frucht ihrer Tagesarbeit geraubt! Du hast ihre Kinder in den Hunger gestürzt und ihre Frauen in Trauer und Hurerei…!«
    »Gib Ruhe, alte Hexe!« Beebie Rot packte den Krückstock, riss ihn aus ihrer knochigen Hand und stieß sie zur Seite. Mit finsterer Miene stapfte er zum offenen Eingang der Kaschemme, wo der Wirt sich schon die Hände rieb.
    »So wie du mich einst in Trauer und meine Tochter in die Hurerei gestürzt hast!«, krähte hinter ihm die Greisin. »Dafür verfluche ich dich, du Bastard einer Seeschlange! Dafür soll das Meer dein verdammtes Schiff fressen und deine Saufkumpane verschlingen!« Sie humpelte hinter ihm her, trommelte mit ihren Fäusten auf seinem breiten Rücken herum.
    »Und dir selbst soll das Herz brechen, wie du es mir und meiner Tochter und schon viel zu vielen gebrochen hast! Und dein Tod soll bald kommen und schrecklich und voller Qualen sein…!«
    Plötzlich verstummte sie, und etwas schlug hinter Beebie Rot auf dem Boden auf. Er fuhr herum. »Tu’s nicht!«, rief er, doch Rabul hörte es nicht. Er kniete über dem Kopf der strampelnden Alten und schnitt ihr die Kehle durch…
    ***
    Sinnlos, nach Luft zu ringen. Die Hand an ihrem Hals schien aus Eisen zu sein. Aruula versuchte die Knie anzuziehen und seine Schenkel damit zu bearbeiten. Er grunzte nur vergnügt.
    Was sie an den Rand der Panik trieb, schien ihm Spaß zu machen.
    Mit dem linken Unterarm blockierte sie seine Messerhand, tastete gleichzeitig nach seinem Hals, erwischte seinen Kehlkopf, brachte aber nur ein paar Kratzer zustande. Ihre Hand glitt ein Stück abwärts, bis sie die weiche Kuhle über dem Brustbein und zwischen den Schlüsselbeinansätzen spürte.
    Da reckte sie den Mittelfinger ihrer Rechten und stieß zu.
    Seine Hand ließ ihren Hals los. Er röchelte.
    Aruula fuhr mit dem Kopf hoch, erwischte seinen Handballen und biss zu. Neben ihr stach die Klinge ins Holz.
    Sie schmeckte Blut, schlug ihm die rechte Faust in den Mund und drückte sie ihm tief in den Rachen, um ihn am Schreien zu hindern. Er rammte seine Stirn gegen ihre, sodass ihr Hinterkopf erneut auf die Stufe knallte. Alles drehte sich. Erst würgte sie Brechreiz, dann wieder seine Pranke.
    »Miststück! Halt still oder stirb…« Er riss die Klinge aus dem Holz neben ihrer Wange.
    Auf einmal erklang ein dumpfer Schlag, und seine Stirn donnerte über ihr aufs Holz. Noch ein Schlag, etwas knirschte widerlich, und dann lag sein Körper schwer und reglos auf ihr.
    Aruula wand und streckte sich, Stück für Stück schob sie den schweren Lord von sich. Ihr Schädel schmerzte. Das Schwert in ihrer Rückenscheide drückte gegen ihre Wirbelsäule.
    »Warte, Aruula«, flüsterte eine dünne Stimme. »Ich helfe dir.« Eine kleine Gestalt drückte sich an ihr und dem Lord vorbei. Unten am Treppenabsatz bückte sie sich über die Füße des Mannes. »Los! Ich ziehe, du schiebst!«
    Ein paar Atemzüge später kletterte die Frau von den Dreizehn Inseln auf allen Vieren die Treppe hinauf. Oben blieb sie eine Zeitlang sitzen und atmete ein paar Mal tief durch.
    Sie war schweißgebadet. Manchmal hielt sie die Luft an, um ungestört in die Nacht lauschen zu können. Trunkenes Gelächter an den

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