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1390 - Die Tore DORIFERS

Titel: 1390 - Die Tore DORIFERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ushallu-Systems?"
    „Ja. Sie setzen sich jetzt in Bewegung."
    „Er hat recht", bestätigte LEDA. „Aber noch ist die Geschwindigkeit minimal. Mehrere Planeten kommen als Ziel in Frage."
    Sie warteten mehrere Stunden ab, ohne daß sich eine eindeutige Entwicklung abzeichnete. Rhodan hatte natürlich nicht die geringste Kenntnis von den Vorgängen, die zwischen den beiden Psi-Strahlern abliefen.
    Allein Bono erahnte es offenbar: Der Körper des Creders zitterte. „Einfall von Ortungsimpulsen", meldete LEDA plötzlich. „Einer der Hauri hat etwas gemerkt, fürchte ich."
    Sekunden vergingen. „Jetzt orten sie alle, obwohl die Kartanin weiterfeuern. Perry, wir sind entdeckt."
    Der Terraner fluchte unterdrückt, stellte sich aber unverzüglich auf die neue Lage ein, ohne vergebenen Möglichkeiten nachzutrauern. „Irgendwelche Reaktionen, LEDA?"
    „Einen Augenblick bitte ... Leider ja. Sechs Hauri-Schiffe nehmen Kurs auf uns. Ziehen wir uns zurück, wie abgesprochen?"
    Rhodan überlegte fieberhaft. Die körperlosen Entitäten hatten sich nun merklich in Bewegung gesetzt, und bald würden die Flottenverbände ihrer Hilfstruppen folgen. Hatten sie wirklich Zeit genug, ein zweites Pirschmanöver einzuleiten? Rhodan bezweifelte es. Nach all den Mühen und Gefahren wollte er jetzt nicht aufgeben. „Ich habe eine bessere Idee, LEDA." Ein paar Strahlschüsse trafen aus übergroßer Entfernung den Schutzschirm, den die DORIFER-Kapsel vorsorglich aufgebaut hatte. Um Ortungsschutz und behutsames Herantasten mußten sie nun keine Sorge mehr haben. „Wir begeben uns in sichere Gefilde - und zwar zum Verband der Kartanin."
    Sowohl Beodu als auch der Creder schwiegen dazu. Rhodan sah sich überrascht um und bemerkte, daß sein attavennischer Freund mehr mit eigenen Problemen zu kämpfen hatte, und daß Bonos Konzentration dem Konflikt der beiden körperlosen Entitäten galt. Er mußte allein entscheiden. Doch Rhodan war nicht eben böse darum, denn eine Diskussion hätte nur wertvolle Zeit gekostet. „Die Entscheidung steht fest", sagte er. „Kurs auf die Kartanin. Wir strahlen das Dreiecksymbol der ESTARTU aus und bezeichnen uns als Beobachter. Hoffentlich reicht das."
    Der erste Volltreffer schlug in LEDAS Schutzschirmstaffel.
    Und noch im selben Sekundenbruchteil liefen die Triebwerke der Kapsel an. Jenes Fahrzeug, das für den Aufenthalt in DORIFER gemacht war, geriet auch im Normalraum so leicht nicht in Schwierigkeiten. Die Hauri erzielten keinen weiteren Treffer. „Ich funke bereits."
    Rhodan nahm LEDAS Erklärung nur am Rand zur Kenntnis.
    Würden die Kartanin sie akzeptieren?
    Oder hatte er irgend etwas übersehen; vielleicht ein kleines, wichtiges Detail, das alle Erkenntnisse ins Gegenteil verkehren mochte. Rhodan hoffte es nicht. „Ich bin Ta-Heven", erklärte der Kartanin auf dem Bildschirm. Sein Kartanisch wirkte gegenüber der heutigen Version antiquiert, war aber für Perry Rhodan verständlich. „Seid ihr gekommen, um uns zu helfen?"
    „Wir sind lediglich Beobachter", entgegnete Rhodan. Seine kompromißlose Haltung machte ihm selbst schwer zu schaffen, aber er hatte kaum die Wahl. Dies waren Geschehnisse einer Pararealität. Unter keinen Umständen durfte er die eigenen Interessen auch nur um einen Millimeter preisgeben, der Nutzen war gleich Null. „Nur Beobachter!" zischte Ta-Heven abfällig. „Wie kann man nur Beobachter sein, wenn um wichtige Dinge gekämpft wird? Schließlich steht nicht nur unsere Zukunft auf dem Spiel."
    Du hast vollkommen recht, dachte Rhodan bei sich. Und ich täte nichts lieber, als diese Schlacht zu verhindern. Doch ich kann es beim besten Willen nicht. „Auch Beobachter sind von Nutzen", widersprach er, anstatt seinem gefühlsmäßigen Drangen nachzugeben. „Werdet ihr uns unterstützen?"
    „Gewiß nicht!" rief Ta-Heven. „Ich brauche alle Kräfte, die ich habe. Ihr dürft euch in unserem Schutz aufhalten, wir lassen es gezwungenermaßen zu. Aber erwartet keine Hilfe."
    Mit den letzten Worten hatte der Kartanin wutentbrannt von sich aus die Verbindung unterbrochen.
    Rhodan verstand ihn gut, er hätte es nicht anders gehalten, wäre er anstelle des kartanischen Kommandanten gewesen. Wer als Verlierer von vornherein feststeht, greift nach jedem Strohhalm.
    ESTARTU und der Herr Heptamer beschleunigten merklich. LEDA gab ihre Bewegung auf dem Schirm als sichtbare Drift in Richtung Systemmitte wieder. „Steht jetzt fest, wo das Ziel liegt?" wollte Rhodan ungeduldig wissen.

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