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1391 - Die Nacht des Pfählers

1391 - Die Nacht des Pfählers

Titel: 1391 - Die Nacht des Pfählers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blutsauger?«
    Sie nickte mir zu.
    »Und ihr seid zu zweit gewesen?«
    »Ja.«
    »Habt ihr auch Namen?«
    Die Blonde holte durch die Nase Luft. Auf ihren Wangen zeigte sich ein zaghaftes Rot. Nervös spielte sie mit ihren Fingern. Es dauerte etwas, bis sie sich überwunden hatte, endlich etwas zu sagen.
    So erfuhren wir, dass sie Dunja hieß und ihre Freundin auf den Namen Marina hörte.
    »Da sind wir schon einen kleinen Schritt weiter«, sagte ich. »Es ist bestimmt kein Zufall, dass ihr euch hier aufgehalten habt.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Warum also habt ihr euch hier herumgetrieben?«
    »Ganz einfach. Man hat uns geschickt.« Dunja sprach jetzt flüssiger. Sie schien wie von einem großen Druck erlöst. »Wir sollten diesen mächtigen Vampir aufspüren. Wir sollten herausfinden, wo er sich aufhält. Nicht nur wir sind unterwegs. Assunga hat auch andere ihrer Freundinnen losgeschickt. Sie will nicht, dass Mallmann so mächtig wird wie früher. Die Zeiten des Waffenstillstands sind vorbei, hat sie gesagt. Sie kennt ihn. Sie weiß, dass er die absolute Macht will. Er will auch uns, aber unser Blut bekommt den Wiedergängern nicht.«
    »Das haben wir gesehen«, sagte ich. »Man hat es ja versucht. Aber gegen einen Genickbruch seid auch ihr nicht gefeit.«
    Sie nickte vor sich hin und starrte dabei ins Leere.
    Für uns war Dunja ungemein wichtig. Sie hatte miterlebt, was hier passiert war, und genau das wollten wir von ihr wissen. Wir wollten Einzelheiten erfahren. Möglicherweise ergab sich daraus eine Spur, um unsere Freund Marek zu finden.
    Dunja zeigte sich sehr kooperationsbereit. Sie sprach allerdings mit einer etwas stockenden Stimme, sodass es länger dauerte, bis wir alles erfahren hatten. Wenn jedes Detail so stimmte, was sie es erzählte, dann hatte Frantisek viel Glück gehabt, und er wäre, wenn es anders gelaufen wäre, zu einem Märtyrer geworden, denn er hätte sich nicht beißen lassen, sondern sich mit seinem eigenen Pfahl umgebracht, mit dem er auf die Jagd nach den Blutsaugern gegangen war.
    Ja, das traute ich ihm zu. Er war ein Mensch von absoluter Konsequenz, aber er hatte noch mal Glück gehabt und war entkommen.
    »Und danach sind auch die drei Blutsauger verschwunden«, fasste Suko zusammen.
    »Ja, mit Mallmann.« Dunja strich über ihr Haar. »Mallmann muß sich allein aufgemacht haben, euren Freund zu jagen, denn um uns wollten sich die drei anderen Blutsauger kümmern.« Sie legte eine kurze Pause ein und berichtete dann, was ihr und ihrer Freundin Marina widerfahren war, bevor Suko und ich eingegriffen hatten.
    Von Marina hatten wir nichts gesehen, und auch nicht von dieser geheimnisvollen Frau, die die beiden Vampire begleitet hatte, die jetzt nicht mehr existierten.
    »Konnte Marina fliehen?«, fragte ich.
    Dunja schaute mich verzweifelt an. »Ich weiß es nicht, ob sie es geschafft hat. Sie… sie … rutschte aus dem Wagen. Da war schon die Andere bei ihr. Ich habe noch gesehen, dass Marina weglief, und die Schwarzhaarige rannte hinter ihr her. Beide sind dann im Nebel verschwunden.«
    Ich fragte sie weiter. »Und was passierte mit Marek und auch mit Dracula II?«
    »Ich habe nur gesehen, dass Marek geflüchtet ist. Aber der Vampir hat offenbar die Verfolgung aufgenommen. Mehr kann ich auch nicht sagen.«
    Ja, und auch wir wussten nicht, was wir noch sagen sollten. Auskunft hätte uns der nahe Wald und der Nebel geben können, doch beide schwiegen.
    In diesem Haus kannte ich mich aus. So wusste ich auch, wo Marek seinen Selbstgebrannten aufbewahrte. Ich stand auf, holte eine Flasche mit der klaren Flüssigkeit aus dem Schrank und brachte auch zwei kurze dickwandige Gläser mit, die ich ebenfalls auf den Tisch stellte.
    »Trinkst du auch einen?«
    Dunja schüttelte den Kopf. »Nein, lieber Wasser.«
    Das besorgte Suko, denn er wollte auch einen Schluck nehmen.
    Ich blieb bei meiner Entscheidung. Ich wollte irgendetwas haben, dass meinem Freund persönlich gehörte. Für mich kam das Trinken einem Ritual gleich. Ich sah es nicht als einen Abschied an.
    Ich kannte die Stärke des flüssigen Obstes, das Marek selbst brannte. Da gab es nur eine Devise: Augen zu und runter damit!
    Auf Ex leerte ich das Glas nicht. In zwei Schlucken war es besser, dann nach dem ersten musste ich Luft holen. Aber das Zeug tat mir tatsächlich gut. Es wärmte meinen Magen.
    Dunja und Suko hatten ihr Wasser getrunken. Die blonde Frau mit der pummeligen Figur starrte ins Leere und flüsterte: »Ich weiß

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