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1392 - Der Verfolger

1392 - Der Verfolger

Titel: 1392 - Der Verfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mag.«
    »An was denkst du dabei?«
    Tanner bewegte seine Hände vor mir hin und her. »Da muss ich leider passen. Ein Gefühl ist kein Beweis. Ich denke aber, dass du derjenige bist, der hinter die Kulissen schauen kann. Deshalb möchte ich, dass du mit Ellen Gabor sprichst. Für mich ist nicht nur sie wichtig, sondern dieser verdammte Stalker, den es ja gibt und den sie sich bestimmt nicht eingebildet hat.« Tanner verzog den Mund.
    »Er ist das eigentliche Problem. Er wird auch Taggert umgebracht haben und ließ ihn dann an der Außenfassade des Hotels nach unten hängen, damit Ellen ihn durch das Fenster sehen konnte.«
    Ich lächelte kantig und fragte: »Und so etwas schafft ein Mensch? Bist du dir da so sicher?«
    »Ein Mensch…?«
    »Was dann?«
    »John, ich habe keinen Beweis, das erwähnte ich schon. Ich verlasse mich nach wie vor auf mein Gefühl. Aber ich gehe davon aus, dass dieser Stalker kein normaler Mensch ist. Er ist eine Kreatur, die genau in dein Metier fällt. So sehe ich das.«
    Ja, das konnte sein. So einiges ließ ich mir durch den Kopf gehen.
    Das Wort »unmöglich« hatte ich inzwischen aus meinem Vokabular gestrichen. Es war alles möglich auf dieser manchmal verrückten Welt. Auch dass ein Mensch von einer Hotelfassade hängt und von einer Zunge – oder einer Schlange? – gewürgt wird…
    »Jetzt bist du dran, John. Ich muss meinem normalen Job nachgehen. Und noch einkaufen. Deshalb möchte ich dich bitte, mit Ellen Gabor zu reden, wobei ich nicht weiß, in welch einem Zustand sie sich befindet. Und es kommt natürlich noch etwas hinzu. Der Killer ist tot, aber derjenige, auf den es ankommt, lebt.«
    Ich hob die Schultern. »Ellen Gabor ist eine bekannte Schauspielerin, und du weißt selbst, dass es Verrückte gibt, die auf Promis stehen und sie verfolgen. Das kann man immer wieder in der Glotze sehen und auch in den Zeitungen davon lesen.«
    »Weiß ich alles, John. Trotzdem glaube ich daran, dass mehr dahinter steckt und dass es ein Fall für dich ist. Ja, ein Fall für den Geisterjäger.«
    Voll überzeugt war ich nicht. Da musste ich mir erst mal ein richtiges Bild machen. Das konnte mir nur Ellen Gabor geben. Aber ich kannte auch Tanner. Er stand mit beiden Beinen auf der Erde. Er war einer der besten Chiefs der Mordkommissionen, die London je gehabt hatte. Oft genug hatten wir zusammenarbeiten müssen.
    Dabei war eine Freundschaft entstanden, und Tanner hatte gelernt, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als die Schulweisheit zuzugeben bereit ist.
    Mein Schweigen gefiel ihm nicht. »Zögerst du noch immer, John? Glaubst du mir nicht?«
    »Ich bitte dich. Ich denke nur, dass ich nichts für dich tun kann , selbst wen ich wollte.«
    »Toll. Und warum nicht?«, fragte er spröde.
    Jetzt verzogen sich meine Lippen zu einem breiten Lächeln. »Weil ich nicht mal die Anschrift der Klinik weiß, in die ich fahren muss, um mit Ellen Gabor zu sprechen.«
    Er knurrte mich an wie ein Hund, aber seine Augen strahlten. Den Zettel mit der Adresse drückte er mit in die Hand, und damit hatte ich diesen rätselhaften Fall endgültig übernommen…
    ***
    Es war sicherlich gut, dass Ellen Gabor in einer privaten Klinik untergebracht worden war, denn dort konnte man die Schauspielerin besser vor neugierigen Reportern abschirmen. Die Atmosphäre in so einem Haus war natürlich auch eine ganz andere als in den öffentlichen Häusern, und vom Personal her sind die privaten Kliniken besser bestückt. Man muss nur eben das nötige Kleingeld haben, um sich einen solchen Aufenthalt erlauben zu können.
    Das Haus stand inmitten einer künstlich geschaffenen grünen Landschaft, die zwischen zwei Straßen lag. Beide führten in westliche Richtung aus der großen Stadt hinaus. Zum offiziellen Zugang hin führte von einer der Straßen ein Weg ab, auf den ich meinen Rover lenkte.
    Zuvor hatte ich noch im Büro angerufen und mit Suko über den neuen Fall gesprochen. Es war skeptisch gewesen und glaubte nicht so recht daran, dass er in unser Gebiet fiel.
    »Jedenfalls kann ich Tanner damit einen Gefallen erweisen«, hatte ich gesagt. »Sollte nichts dran sein an der Sache, umso besser. Dann kann ich mir im Büro einen schönen Tag machen.«
    »Und mir beim Papierkram helfen, John. Wie wär’s mal damit?«
    Er bezweifelte noch immer, dass übersinnliche Kräfte bei Taggerts Tod im Spiel gewesen waren.
    »Denk mal an die Zunge, an der dieser Taggert gehangen haben soll, Suko. Wenn das

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