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1392 - Der Verfolger

1392 - Der Verfolger

Titel: 1392 - Der Verfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste ruhig gestellt werden. Ellen war sehr überdreht. Sie litt unter einer wahnsinnigen Angst. Sie muss etwas gesehen haben, was sie völlig aus der Bahn geworfen hat. Um Einzelheiten wird man sich später kümmern.«
    »Schön, aber… Hören Sie, ich bin gekommen, um mit ihr zu reden.«
    Frank schaute mich erstaunt an. »Jetzt?«
    »Ja.«
    »Das – ähm – wird nicht gehen, Inspektor Sinclair.«
    »Warum nicht?«
    »Ellen hat Besuch.«
    Ich räusperte mich. »Das freut mich, weil es ja beweist, dass sie bereits wieder Besucher empfangen kann, aber ich muss sie ebenfalls dringend sprechen. Darf ich fragen, wer der Besucher ist?«
    »Ein guter Freund.«
    »Hat dieser Freund einen Namen?«
    »Ja, er heißt Matt Filser.«
    Wer das war, wusste ich nicht, und deshalb hakte ich noch mal nach.
    »Sie wissen, dass Ellen eine recht bekannte Persönlichkeit ist. Mr. Filser ist ihr Agent.«
    »Und ihn wollte sie sprechen?«
    »Ja. Er ist zugleich ihr Vertrauter, denn soviel ich weiß, hat sie keine Verwandten.«
    »Ist er schon lange bei ihr?«
    »Keine Ahnung. Ich kann Ihnen die genau Zeit nicht sagen. Vielleicht eine halbe Stunde.«
    »Dann werde ich mich ebenfalls mit diesem Mr. Filser unterhalten. Möglicherweise kann er mir einiges sagen, was Ihren Gast betrifft.«
    Frank wand sich etwas. Es gefiel ihm nicht, was ich vorgeschlagen hatte. »Vielleicht sollten wie anrufen…«
    »Wo?«
    »In der Station. Fragen oder Bescheid geben. Es kann sein, dass Ellen Sie nicht sprechen will.«
    »Hat sie denn Telefon auf dem Zimmer?«
    »Das nicht. Unsere Patienten brauchen ja Ruhe. Mr. Filser spricht mit ihr auch nicht auf dem Zimmer, sondern in unserem Besucherraum. Dort ist die Atmosphäre besser.«
    »Okay, gehen wir hin.«
    Frank löste sein Handy vom Hosengürtel. »Ich möchte trotzdem kurz Bescheid geben.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
    »Danke.«
    Er telefonierte. Nach dem Wählen stand er auf. Mit dem Handy am Ohr schritt er hin und her, und ich wartete darauf, dass er etwas sagte.
    Das passierte nicht.
    »Probleme?«, fragte ich.
    Er ließ sein Handy sinken. »Ich weiß nicht so recht. Komisch ist es schon, dass sich niemand meldet. Dabei ist Mr. Filser noch nicht gegangen.«
    »Dann sollten wir zu ihnen gehen«, schlug ich vor.
    Frank hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob das gut und im Sinne unseres Gastes ist…«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.« Ich war leicht angefressen.
    Inzwischen hatte ich das Gefühl, dass mich dieser Frank hinhalten wollte. Überhaupt kam mir die Klinik komisch vor. Der erste positive Eindruck war bei mir verschwunden. Es wunderte mich zudem, dass ich bisher nur diesen Frank gesehen hatte. Normalerweise hätten in dieser Zeitspanne noch andere Personen erscheinen müssen.
    Ein Arzt oder jemand anderes vom Personal.
    Ich sprach Frank nicht darauf an und hatte mich bereits erhoben.
    Eine Glastür stand zur einen Hälfte offen. Dahinter sah ich den Beginn eines mit Fliesen belegten Treppenhauses.
    Ich ging schon vor, und Frank holte mich erst an der Treppe ein.
    »Moment, ich komme mit!«
    »Sind Sie eigentlich allein hier?«, fragte ich.
    »Es ist noch ein Arzt hier. Er hat Bereitschaft. Die anderen sind auf einem Seminar, das bis zum Abend geht.«
    »Ach so. Und Pfleger oder Krankenschwestern gibt es auch?«
    »Ja, zwei. Haben auch Bereitschaft. Aber unser Haus ist momentan nicht voll belegt.«
    Ich fragte mich, ob ich ihm glauben sollte, denn seine Antworten klangen für mich wie Ausflüchte. Diese Klinik kam mir schon ein wenig suspekt vor, aber ich sagte nichts. Nur lauschte ich auf mein Gefühl, und das wiederum sagte mir, dass ich auf der richtigen Spur war. Auch wenn alles so glatt erschien, hier lauerte etwas unter der Oberfläche, das spürte ich genau. Frank gab sich zwar locker und leger, aber irgendwie passte er meiner Ansicht nach nicht in dieses Haus.
    Es gab natürlich einen Lift, aber wir nahmen die Treppe. Sie befand sich in einem lichten Treppenhaus, durch dessen Fenster an der Seite jede Menge Licht fiel, das sich auf den hellen Stufen ausbreitete.
    Wir mussten bis in die erste Etage. Auch hier war es sehr geräumig, denn man hatte beim Innenausbau Mauern eingerissen, sodass viel Platz geschaffen war. Helle Sitzmöbel verteilen sich in dem Vorraum, von dem ein Gang abging, der mit den Türen zu den verschiedenen Zimmern bestückt war.
    Frank stand auf der Stelle und schaute sich leicht verwundert um.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Ja, irgendwie

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