Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1392 - Der Verfolger

1392 - Der Verfolger

Titel: 1392 - Der Verfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stimmt…«
    »Wenn, John. Wenn. Denn wie soll die Gabor bei Nacht erkannt haben, dass es eine Zunge gewesen ist und nicht ein Seil oder ein Stück Stoff? Sie war geschockt, da kann man sich so einiges einbilden. Sie kann sich ja nicht mal entscheiden, ob es jetzt eine lange Zunge oder eine Schlange war, verdammt!«
    Da musste ich Suko Recht geben. Trotzdem wollte ich zunächst mal mit Ellen Gabor sprechen.
    Gern besuche ich Kliniken oder Krankenhäuser nicht. Zu viele schlechte Erfahrungen verbinde ich damit. Manchmal hatte ich den Eindruck gehabt, als wären sie Rückzugsgebiete für Schwarzblütler gewesen. Da brauchte ich nur an Vincent van Akkeren zu denken, der vorgehabt hatte, neuer Großmeister der Templer zu werden, was letztendlich Dracula II verhindert hatte, denn durch seinen Biss war der Grusel-Star zu einem Vampir geworden.
    Der Weg war mit Laub bedeckt, das der Wind von den nahestehenden Bäumen gerissen hatte. Ich rollte in einem langsamen Tempo und fuhr bis vor ein Tor, das natürlich geschlossen war und die gleiche grüne Farbe hatte wie das starke Gitter, das das private Grundstück umgab.
    Einen privaten Wächter gab es nicht. Ich musste aussteigen und mich über eine Sprachanlage anmelden. Ich durfte auch mein Gesicht nebst Ausweis in eine Kamera halten, und man war mit mir zufrieden, denn von innen her wurde das Tor geöffnet.
    Es schwang zur Seite, ich stieg wieder in den Rover und rollte in die Landschaft hinein, die aus Rasen bestand und einigen mächtigen Bäumen. Sie hatten Platz genug, um ihr Geäst auszubreiten. In diesem Jahr hing das Laub recht lange an den Zweigen, so gab es nur sehr wenige kahle Äste.
    Es gab ein Haus, das war alles. Kein Anbau daran, auch kein Nebengebäude, nur diesen einen Bau, und der stand vor mir wie ein breiter Klotz mit Fenstern.
    Auf einem Parkplatz stellte ich den Rover ab. Die wenigen Schritte bis zum Eingang legte ich in der kühl-feuchten Herbstluft rasch zurück, die dafür sorgte, dass einige Schwaden träge über das Grundstück hinwegzogen.
    Vor mir lag ein altes Haus. Sicherlich war es von innen renoviert und auch modernisiert worden. Der Außenanstrich zeigte eine Farbe, die zwischen grün und braun lag. Hohe Fenster ließen viel Licht in das Innere, und als ich auf die Tür zuschritt, sah ich wieder zwei Kameras, die mich unter Kontrolle hielten.
    Die alte Holztür konnte ich leicht aufdrücken und rechnete eigentlich damit, in eine Krankenhausatmosphäre einzutauchen, was aber nicht der Fall war.
    Es gab einen Empfang, der jedoch kaum auffiel. Man konnte ihn mit der Rezeption in einem Hotel vergleichen. Besetzt war er auch.
    Ein junger Mann, der ein weißes Hemd und eine schwarze Hose trug, verließ seinen Platz und kam mir entgegen.
    Er machte auf mich einen etwas verunsicherten Eindruck, was auch sein Lächeln bewies. Ein Schild auf dem Hemd zeigte mir, dass er mit Namen Frank hieß.
    »Ich heiße John Sinclair«, sagte ich und zeigte noch mal meinen Ausweis vor. »Chefinspektor bei Scotland Yard.«
    »Ja, Sir.« Frank räusperte sich. »Bitte, wenn Sie einen Moment Platz nehmen möchten.«
    »Gern.«
    Den Sitzplatz konnte ich mir aussuchen, denn ich war momentan der einzige Besucher. Ich rechnete damit, dass dieser Frank einen kompetenten Arzt holen würde, doch da irrte ich mich. Er kam allein zurück. In der rechten Hand trug er einen Laptop, den er auf den Tisch stellte, aber nicht aufklappte.
    Ich sah seine gespannten Blicke auf mich gerichtet und beruhigte ihn zunächst mal. »Sie brauchen sich keine Sorgen wegen meines Berufs zu machen. Ich bin nicht gekommen, weil ich hier einen Verbrecher vermute, der sich hinter diesen Mauern versteckt haben könnte.«
    »Das kommt auch bei uns nicht vor.«
    »Glaube ich Ihnen, Frank. Mir geht es um etwas anderes, und ich denken, dass Sie die Informationen auf dem Laptop nicht benötigen werden.«
    »Ich wollte einen Blick in die elektronische Krankenkarte werfen, um Ihnen Auskunft geben zu können.«
    »Was ich wissen will, können Sie mir sicherlich auch so beantworten.«
    »Gut, ich werde es versuchen.«
    »Es geht mir um eine Patientin, die noch nicht lange hier ist. Sie heißt Ellen Gabor.«
    »Ah ja, Ellen.« Er klopfte auf den Deckel seines Laptops. »Das ist etwas anderes.«
    »Wieso?«
    »Ellen ist noch nicht lange bei uns. Es wurden noch keine Checks durchgeführt. Wir haben uns vorrangig mit einer ersten Lösung zufrieden gegeben.«
    »Wie sah die aus?«
    Frank hob die Schultern. »Sie

Weitere Kostenlose Bücher