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1392 - Der Verfolger

1392 - Der Verfolger

Titel: 1392 - Der Verfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon.«
    »Welche?«
    Er deutete in die Runde. »Hier hätten sie eigentlich sitzen müssen…«
    »Und jetzt?«
    »Tja, ich weiß es auch nicht.«
    »Haben Sie den Besucher denn hierher geführt?«
    »Ja, schon, aber…«
    »Und aus der Klinik herausgegangen sind sie auch nicht?«
    Frank nickte.
    »Dann schauen wir mal in Ellens Zimmer nach.«
    Der Vorschlag schien ihm nicht zu gefallen. Er räusperte sich, dann aber sagte er: »Okay, ich gehe mit Ihnen.«
    »Gut.«
    Wir schritten nebeneinander den Flur entlang. Die Türen lagen auf der linken Seite. Sie sahen nicht nach Krankenhaus oder Klinik aus, denn sie hatten einen weichen gelblichgrünen Anstrich.
    Vor der dritten Tür blieb Frank stehen. »Hier ist es!«, meldete er und schaute zugleich nach unten, wobei er den Kopf nicht wieder anhob. Er machte den Anschein eines Menschen, der etwas entdeckt hatte, und ich sprach ihn darauf an.
    »Was ist denn?«
    Frank deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger nach unten.
    »Ein seltsamer Schmutzfleck.«
    Ich drängte ihn ein wenig zur Seite, um mir den Fleck genauer anzuschauen.
    Er sah aus wie Schmutz. Nur war es kein Schmutz, sondern etwas ganz anderes, was eine rötliche Farbe hatte. Ich bückte mich, weil ich es genauer herausfinden wollte, und tippte mit der Spitze des Zeigefingers gegen die Oberfläche.
    Als ich ihn zurückzog, wusste ich Bescheid. Auf den blanken Boden vor der Tür war ein Blutfleck.
    Alarmklingeln schrillten in meinem Kopf.
    Zugleich vernahm ich hinter mir ein heftiges Schnauben. Ich fuhr hoch, wollte mich drehen – und ein mörderischer Hieb traf meine linke Schulter!
    Ich sackte wieder in die Knie, brachte die Drehung aber trotzdem fertig und sah Frank vor mir, dessen Gesicht zu einer bösartigen Grimasse geworden war. Es sah aus, als würde in seinen Augen der Wahnsinn leuchten.
    »Ich schlag dich tot!«, keuchte er und griff an…
    ***
    Wäre ich nicht durchtrainiert und im Kampf erfahren gewesen, hätte er mich voll erwischt. Nur reagierte ich sehr schnell, und trotz der fast lahmen linken Schulter drehte ich mich blitzschnell zur Seite.
    Der Hieb verfehlte mich. Die Faust rammte gegen die Tür. Es gab einen lauten Schlag, dann hörte ich ein Heulen, und einen Moment später zuckte Frank zurück. Er stolperte bis an die Wand, hielt seine rechte Faust und schnappte dabei nach Luft, als wäre er in den Magen geschlagen worden.
    Er gehört also dazu. Aber zu wem? Wer hatte ihn auf seine Seite gezogen? Ich würde es schon erfahren.
    Ich ging deshalb auf ihn zu. Er duckte sich, saugte die Luft durch die Nasenlöcher ein und auch durch den offenen Mund. Seine Augen waren verdreht, und als ich vor ihm stehen blieb, stöhnte er.
    Mit meinem linken Arm hatte ich Probleme. Deshalb nahm ich nur den rechten. Die Hand drehte den Stoff seines Hemdes unter dem Kinn zusammen, und ich stellte ihm die Fragen, die ich mehr durch die Zähne zischte.
    »Was wird hier gespielt?«
    »Nichts, nichts!«
    »Verdammt, ich will es wissen! Was hat man mit Ihnen gemacht, zum Henker?«
    »Ich kann nichts sagen… Ich kann es nicht … Er holt mich … Er holt alle!«
    »Wer?«
    »Der Unheimliche.«
    »Ist er noch hier?«
    »Weiß nicht!« Speichel rann aus seinem linken Mundwinkel. »Er wollte zu Ellen.«
    »Und? Ist er bei ihr?«
    »Ja. Ich darf keinen zu ihr lassen, hat er gesagt.«
    »Was ist mit Filser?«
    »Der war schon da.«
    »Ist er zwischendurch wieder gegangen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nicht gesehen.«
    Lange konnte ich mich mit dem Burschen hier nicht aufhalten.
    Was sich hinter mir im Zimmer tat, war wichtiger. Aber ich wollte auch den Rücken freihaben, und deshalb stellte ich mir den Mann zurecht.
    Er riss noch die Augen auf und wollte etwas sagen, aber meine Handkante war schneller. Gewisse Schläge hatte Suko mir beigebracht, und einen davon setzte ich an.
    Der Schlag erwischte ihn genau auf dem Punkt. Noch im Stehen verdrehte Frank die Augen, dann sackte er zusammen, und ich fing ihn auf, damit er nicht zu hart aufschlug.
    Im Flur ließ ich ihn liegen. Einige Sekunden wartete ich noch, weil ich wissen wollte, ob irgendjemand etwas gehört hatte, was wohl nicht der Fall war, denn von keiner Seite lief jemand in unsere Richtung.
    Eine seltsame Klinik. Kein Personal. Ich dachte an den unheimlichen Besucher und hoffte, dass er sich nicht alle Mitarbeiter hier vorgenommen hatte.
    Die Tür war noch immer geschlossen. Den Blutfleck sah ich auf dem Boden. Er war jetzt verschmiert, weil ich beim

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