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1392 - Der Verfolger

1392 - Der Verfolger

Titel: 1392 - Der Verfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte eine Gänsehaut bekommen.
    »Was ist das?«
    »Gas!«
    Sie schnappte nach Luft, blieb aber starr sitzen, und starr war auch der Blick ihrer Augen.
    Ich schnupperte. Ich schaute mich um, und sofort sah ich die Quelle des Geräuschs.
    Sie lag nicht in unserem Zimmer. Sie befand sich vor der Tür, und von außen her schoss jemand das Gas unter die Türritze in unseren Raum, ein gelblichweißes Gemisch, dass sich im Zimmer sehr schnell verteilt.
    Es roch süßlich und schwer. Ich wusste, dass es uns den Atem rauben würde. Nur glaubte ich nicht daran, dass uns das Gas töten würde, denn Ellen befand sich bei mir, und die wollte der Stalker lebend.
    Wir zogen uns so weit zurück wie eben möglich. Ellen blieb an meiner Seite. Sie hielt mich am Arm fest. Hinter uns befand sich eines der beiden Fenster. Das brauchte uns nicht weiter, weil es nicht zu öffnen war.
    Das Gas wehte heran. Die Wolken verteilten sich. Der Geruch nahm an Intensität zu. Wir hielten beide den Atem an und wussten zugleich, dass es irgendwann vorbei war.
    Es war zu sehen, wie sehr Ellen unter ihrer Panik litt. Sie zitterte.
    In ihren Augen flackerte es. »Wir schaffen es nicht. Wir…«
    Dann keuchte sie. Es hörte sich schlimm an. Ihr Gesicht erhielt plötzlich einen fremden Ausdruck, die Augen traten aus den Höhlen, und wenig später erwischte es auch mich, denn ich konnte die Luft nicht länger anhalten.
    Es war schlimm. Vom Hals her zog sich das Stechen bis tief in meine Brust. Ich wollte atmen, warf mich zu Boden, bekam etwas besser Luft, denn hier war das Gas noch nicht so dicht, aber nur ein paar Sekunden lang, dann hatte ich das Gefühl, als würde mein Körper regelrecht aufweichen.
    Im nächsten Augenblick verschwand die mit Gas gefüllte Welt um mich herum. Alles versank in einem wilden Wirbel, dem ich nicht mehr entfliehen konnte.
    Ich flog irgendwohin, und einen Moment später war mein Bewusstsein ausgelöscht…
    ***
    Nichts geht mehr!
    Mit diesem Gedanken war ich abgetaucht, dann kehrte ich allmählich wieder in die normale Welt zurück. Ich muss nicht erwähnen, wie oft ich schon bewusstlos gewesen bin. Allerdings hat man mich zumeist niedergeschlagen, diesmal war ich durch Gas ausgeschaltet worden.
    Trotzdem schmerzte mir der Kopf!
    Es waren nicht die Schmerzen, die ein Schlag hinterließ. Es war diesmal wie ein Druck, und hinzu kam die Übelkeit.
    Als jemand in meiner Nähe stöhnte, merkte ich, dass ich der Stöhner war. Danach erst stellte ich auch fest, dass ich auf dem Boden lag und nicht irgendwo saß. Der Unteergrund war hart wie Beton. Wahrscheinlich bestand er sogar aus diesem Material, das zudem nicht glatt, sondern recht rau war.
    Ich lag auf dem Rücken und kämpfte gegen die Übelkeit und den Druck im Kopf an. Es war gut, dass ich diese Haltung angenommen hatte, denn ich würde eine Weile brauchen, um mich wieder normal bewegen zu können.
    Meine Gedanken arbeiteten, und die Erinnerung war da. Einiges ging mir durch den Kopf, und ich dachte daran, dass ich völlig auf mich allein gestellt war.
    Es gab den Stalker, ich hatte ihn ja gesehen, aber ich ging davon aus, dass auch noch andere Personen in der Nähe waren, die mir gegenüber feindlich gesonnen waren.
    Ich ging davon aus, dass einige Zeit seit meinem Niedergang vergangen war. Und auf Zeit wollte ich setzen. Mein Freund und Kollege Suko wusste, wo er mich suchen musste. Wenn ich mich nicht meldete oder wenn er zu mir keinen Kontakt bekam, würde er hoffentlich misstrauisch werden.
    Es war nur eine Hoffnung und nicht mehr. Darauf verlassen konnte ich mich nicht.
    Ich empfand es zunächst noch als angenehm, in Ruhe gelassen zu werden. Wenn jetzt jemand zu mir kam, dann würde er es mit einem Menschen zu tun haben, der sich so gut wie nicht wehren konnte, denn meine Glieder waren bleischwer.
    Dunkelheit umgab mich. Wenn ich den Kopf bewegte, sah ich nirgendwo einen Lichtstreifen, der sich hierher verloren hätte. Deshalb ging ich davon aus, dass man mich in irgendeinem Kellerraum unten in der Klinik eingesperrt hatte.
    Feucht war es. Auch kühl, und diese Kühle drang durch die Kleidung in meinen Körper. Ich wollte nicht zum Fisch werden und rollte mich nach rechts zur Seite hin.
    Bereits diese geringe Bewegung löste bei mir einen Schwindel aus, sodass ich den Eindruck hatte, vom Boden abzuheben. Ich musste einen Moment warten, bis ich mich wieder in der Lage fühlte, mich zu bewegen. Ich ging natürlich vorsichtig zu Werke und drückte mich sehr langsam in

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