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1392 - Der Verfolger

1392 - Der Verfolger

Titel: 1392 - Der Verfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer stärkeren Dosis eingeleitet wurde?
    Es konnte sein, musste aber nicht. Ich glaubte mehr an andere Möglichkeiten. Eine schnelle und gut gezielte Kugel war immer noch am besten.
    Ich drehte mich wieder von der Tür weg und hatte die Bewegung gerade hinter mich gebracht, als ich das erste fremde Geräusch seit meinem Erwachen in diesem Kellerraum hörte.
    Waren es Schritte?
    Es konnte sein, denn die Geräusche nahmen leicht an Lautstärke zu. Dann erreichten sie die Tür und verstummten.
    Ich trat nach hinten und wartete ab.
    Im Schloss bewegte sich etwas, und dann wurde die Tür behutsam aufgestoßen. Ein heller Streifen Licht zerschnitt die Dunkelheit.
    Der Streifen nahm an Breite zu, je weiter die Tür geöffnet wurde, und ich wich vor ihm zurück.
    Der Unbekannte drückte sie Tür so weit auf, dass sie mich fast berührte, denn ich hatte mich in den toten Winkel dahinter gestellt und war gespannt, was passierte.
    Wer die Tür aufgestoßen hatte, konnte ich nicht erkennen. Ich sah nur das Licht, das auf den Boden fiel und bis zur gegenüberliegenden Wand reichte. Dort malte es das Rechteck der Tür ab, und darin sah ich auch den Schatten des Mannes, der auf der Schwelle stand.
    Wer immer in den Raum hineinschaute, er konnte mich nicht sehen. Ich machte mich darauf gefasst, ihn anzugreifen. Die Überraschung musste dabei auf meiner Seite liegen, denn die Person war sicherlich nicht unbewaffnet.
    »Komm raus, Sinclair!«
    Die Stimme kannte ich. Sie gehörte meinem Spizie Frank, der mich so nett empfangen hatte. Selbstverständlich gab ich ihm keine Antwort, weil ich voll und ganz auf Verunsicherung setzte. Zudem würde ich sehen können, wenn er kam, denn dann würde sich sein Schatten in dem breiten Lichtstreifen abmalen.
    »Soll ich dich holen?«
    Klar, hol mich, dachte ich. Franks Frage deutete auf eine gewisse Unsicherheit hin. Sie schienen hier keinen Besseren zu haben, den sie schicken konnten.
    Wieder verstrich Zeit, in der ich mich so gut wie nicht rührte. Ich atmete nur flach und wartete darauf, dass sich Frank endlich bewegte. Das tat er schließlich auch. Man hatte ihn geschickt, um mich zu holen.
    Ich wollte ihn aus der Dunkelheit heraus anspringen, doch er machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem er das Licht in diesem Raum anknipste. Es gab einen entsprechenden Schalter neben der Tür, den er herumdrehte. Ich hörte das Klicken und bedauerte, dass ich den Schalter zuvor nicht gefunden hatte.
    Die Schattengestalt verschwand und verwandelte sich in einen Menschen, der drei lange Schritte vorging, bis er in etwa die Mitte des Raums erreicht hatte, wo er anhielt und sich dabei auch drehte.
    Für mich war alles zu schnell gegangen. Wäre er unbewaffnet gewesen, hätte ich ihn angegriffen. Leider hielt er die Pistole in der Hand, die ich vermisste.
    Er und die Waffe kamen zur Ruhe. Die Mündung zielte auf mich, und auf Franks Gesicht erschien ein bösartiges Grinsen. Er funkelte mich an und zischte: »Da bist du ja, Bulle!«
    »Ja, da bin ich. Bist du gekommen, um dir die nächste Prügel abzuholen?«
    »Immer noch so sicher?«
    »Ich gebe mir Mühe.«
    »Du glaubst doch nicht etwa, dass du aus dieser Lage wieder freikommst? Das kannst du dir abschminken. Wer zu viel sieht, den betraft der Tod. Ellen gehört ihm , das ist klar, und die Frau lässt er sich auch von dir nicht nehmen.«
    »Wer ist er denn?«
    »Ein Mensch, ein Meister, ein Schamane. Er ist alles in einem, wenn du damit etwas anfangen kannst.«
    »Ellen sprach mehr vom Teufel. Von der Schlange, die auch im Paradies bereits aktiv gewesen ist.«
    »Ja, auch das kann stimmen. Man sagt ja oft, dass sich der Teufel in den verschiedensten Gestalten zeigt. So ist das in diesem Fall auch. Jedenfalls ist er uns über, und er hat sein Ziel erreicht.«
    »Heißt es Ellen Gabor?«
    »Wie sonst?«
    »Wobei ich mich frage, was er von ihr will. Sie kennt ihn nicht. Sie hat ihn nie zuvor gesehen. Sie hatte mit derartigen Personen nichts zu tun. Deshalb wundert es mich, dass dieser Stalker so scharf auf sie ist. Etwas passt da nicht zusammen.«
    »Für ihn schon.«
    »Und was?«
    Frank schüttelte den Kopf. Er mochte meine Fragen nicht, und ich sah den ärgerlichen Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Es geht dich nichts mehr an, Bulle. Deine Zeit ist abgelaufen.«
    »Sehr schön. Und was habt ihr mit mir vor?«
    Sein Lachen klang wie das Meckern einer Ziege. »Die Hölle hat selbst für einen Bullen wie dich Verwendung. Wenn du meinst, dass es der

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