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1393 - Werwolf-Nacht

1393 - Werwolf-Nacht

Titel: 1393 - Werwolf-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Insignie der Macht sein? Das Tor zu einem Dasein als Werwolf?
    Ich hätte beinahe gelacht, aber ich wusste auch, dass es der verkehrte Weg war, und so blieb ich erst mal still, sagte nichts, atmete kaum und schaute nur.
    »Das ist es?«, fragte ich.
    »Ja, meine Brosche. Unsere Brosche. Sie hat uns den Weg gezeigt, denn sie hat sich mal im Besitz einer Mächtigen befunden, und von ihr geht der wundersame Strom aus, der auch mich erfasst hält.«
    »Schön, aber ich habe diese Brosche noch nie zuvor gesehen und kann mir darunter nichts vorstellen.«
    »Aber sie gehört zu uns. Sie hat schon immer zu den Wölfen gehört, denn sie wurde von jemand bestimmtem getragen.«
    »Wer ist dieser Jemand?«
    »Sie ist auf der Brosche zu sehen. Sie hat die Brosche besessen, und du wirst sie erkennen, wenn du genau hinschaust, denn durch sie haben wir unsere neue Existenz erhalten.«
    Ich schaute genauer hin, aber bei dieser Dunkelheit erkannte ich nichts. Deshalb holte ich meine Lampe hervor, was Kiri Bayonne zuließ. Sie hätte sogar zugelassen, wenn ich die Beretta gezogen hätte. In diesem Fall vertraute sie voll und ganz auf die andere Kraft.
    Ich schickte den Strahl direkt gegen die Brosche und entdeckte tatsächlich die Gravierung im Metall.
    Ein Gesicht – eine Fratze, die einen stilisierten Werwolfskopf zeigte. Aber konnte dies eine so große Macht verleihen? Da war ich schon skeptisch und schüttelte auch den Kopf.
    »Ich wusste, dass du sie nicht kennst.«
    »Ist das schlimm?«, fragte ich lächelnd.
    »Nein, aber ich werde dir den Namen sagen, der mir eine neue Kraft verliehen hat. Es ist das Gesicht der Morgana Layton…«
    ***
    Peng – das saß!
    Natürlich kannte ich die mächtige Wölfin Morgana Layton. Wir waren sogar gute alte Bekannte. Es hatte mal früher so ausgesehen, als wollte sie sich sogar auf meine Seite stellen. Lange Zeit hatte ich nichts mehr von ihr gehört. Ich nahm an, dass sie in der Vampirwelt des Dracula II gefangen gehalten wurde. In irgendeinem tiefen Versteck, aber die Verhältnisse hatten sich geändert und die Karten waren neu gemischt worden.
    »Sie also…«, flüsterte ich.
    »Genau sie. Und nur sie. Durch sie haben wir die Kraft erhalten, zu dem zu werden, was wir sind. In dieser Brosche sind ihre Kräfte konzentriert. Diese anderen Ströme haben dafür gesorgt, dass wir ebenfalls zu den Anderen geworden sind. Bei meiner Mutter hat es noch nicht ganz geklappt, aber bei mir sieht es anders aus. Ich bin auf dem besten Weg, zu einer treuen Dienerin zu werden, und ich fürchte mich nicht davor, ihr zu gehorchen, denn sie wird die neue Macht zu mir bringen. Langsam, damit ich mich daran gewöhne. Sie hat die Brosche irgendwann einmal getragen, das haben wir gehört, und nun bin ich es, die sie behalten wird, damit wir stets in Verbindung bleiben.«
    »Ich habe verstanden«, sagte ich und schaltete die kleine Leuchte wieder aus, bevor ich sie verschwinden ließ. Begriffen hatte ich alles, aber was sollte ich unternehmen?
    Wer stand überhaupt vor mir? War es noch ein Mensch oder bereits eine Werwölfin?
    Wer nicht genau hinschaute, der musste sie als Mensch ansehen, und das wollte ich auch. Es ging mir nicht darum, die Waffe zu ziehen und sie zu töten. Die Silberkugel in den Kopf geschossen hätte sie nicht überlegt, doch ich sah mich nicht als Killer an, deshalb suchte ich nach einem anderen Ausweg mit weniger Gewalt, denn die hatte es leider schon genug gegeben.
    »Sieh ein, dass ich dir über bin und dass du keine Chance mehr hast«, sagte Kiri Bayonne.
    »Im Prinzip stimmte das schon«, erwiderte ich. »Die Kraft steckt sicherlich in der Brosche. Und ich glaube auch, dass du sehr mächtig bist und zudem stark. Aber ich hätte noch eine Bitte.«
    »Sprich sie aus.«
    »Es ist eigentlich mehr ein Test.«
    »Sag es.«
    »Gut, wenn du willst.« Ich räusperte mich. »Ich denke, dass die Brosche für dich zu einem wichtigen Talisman geworden ist. Du hast ihn mir gezeigt, ich weiß jetzt Bescheid, und ich möchte dir auch meinen Talisman zeigen, wenn du einverstanden bist.«
    Sie war und blieb misstrauisch. »Du willst schießen?«
    »Nein!«
    »Dann zieh deine Waffe und leg sie auf den Boden. Aber weit genug weg.«
    »Einverstanden.«
    Kiri Bayonne schaute zu, wie ich mit spitzen Fingern meine Beretta hervorholte. Ich drehte sie auch so, dass die Mündung nicht auf sie zeigte, so brauchte sie nicht misstrauisch zu werden. Die Waffe fand neben meinem rechten Fuß ihren Platz, und ich

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