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1394 - Die Rachehexe

1394 - Die Rachehexe

Titel: 1394 - Die Rachehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei auf meine Hilfe verlassen.
    Quint quälte sich auf die Beine. Er stöhnte leise, und ich hielt ihn sicherheitshalber fest.
    Ich dachte wieder an Jane Collins, und ich fragte mich, was wohl mit ihr geschehen war…
    ***
    Die Frau mit den roten Haaren hatte die Flucht ergriffen. Doch Jane Collins wollte sie nicht entkommen lassen, denn sie war der Schlüssel zu diesem Fall.
    Deshalb rannte die Detektivin so schnell wie möglich hinter ihr her. Jane tauchte ein in den dämmrigen Turm, und sie hatte das Glück, die andere Person zu hören.
    Wie weit sie vor ihr herlief, konnte Jane nicht sagen, aber die Echos der Schritte drangen an ihre Ohren. Sie war wie ein Spuk in der Finsternis, und Jane wäre gern schneller gelaufen, was sie allerdings nicht schaffte, denn die Umgebung war ihr einfach zu unbekannt. Es war riskant, eine fremde Wendeltreppe mit recht hohen Stufen hinabzulaufen, auch dann, wenn sie sich am Geländer festhielt.
    Den Drehwurm bekam sie zwar nicht, aber sie war trotzdem froh, das Ende der Treppe zu sehen und die letzten Stufen mit einem Sprung überwinden zu können.
    Sehr gut kam sie auf, fuhr auch sofort herum und suchte nach ihrer Gegnerin.
    Jane hätte sie eigentlich aus dem Turm herauslaufen sehen müssen. Da dem nicht so war, ging sie davon aus, dass die unbekannte Person noch in der Nähe lauerte.
    Und sie war da.
    Der Schrei hörte sich an, als würde Glas klirren. Von der Seite her wurde Jane angegriffen. Die Frau war aus der Deckung der Kasse erschienen. Sie hatte sich voll und ganz auf die Detektivin konzentriert. Ihre Gabel hielt sie mit beiden Händen fest. Sie stürzte sich auf Jane Collins, um sie regelrecht aufzuspießen.
    Jane huschte zur Seite.
    Die Waffe verfehlte sie.
    Der nächste Angriff war von einem Schrei und einer Drehung begleitet. Die Frau mit den roten Haaren schien um das Doppelte zu wachsen, als sie ausholte, um Jane aus der Drehung heraus zu erwischen und sie zur Hölle zu schicken.
    Die Detektivin wich aus. Dicht neben ihr raste die Waffe entlang.
    Die beiden Spitzen hackten in den Boden, blieben aber nicht stecken, sondern rutschten nach vorn.
    Ein wütender Schrei – und ein kräftiger Schlag. Den hatte Jane Collins angesetzt. Ihre Handkante traf die Rothaarige an der Schulter. Der stechende Schmerz zwang die Frau dazu, die Waffe loszulassen. Sie selbst sackte in die Knie, doch sie ging nicht zu Boden. Sie riss sich zusammen und fuhr herum.
    Jane hatte genau darauf gewartet. Plötzlich schaute die Person in die Mündung von Janes Pistole.
    »Ich denke, es ist Schluss mit dem Spaß.«
    Die Frau hatte verstanden. Sie stieß die Luft scharf aus, dann entspannte sie sich.
    »Ist doch schon besser, denke ich.«
    »Was willst du, Schwester?«
    Jane schüttelte kurz den Kopf. Die Rote hatte von einer Schwester gesprochen, und das ließ nur einen Schluss zu. Diese Person sah Jane als eine der ihren an, eben als eine Hexe.
    »Ich bin nicht deine Schwester!«
    »Doch, das bist du. Ich spüre es. Ich bin es noch nicht lange, man hat mich erst auf den Weg bringen müssen, aber ich weiß, dass du zu mir gehörst. Ja, du bist wie ich.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Die Rothaarige lachte. »Warum willst du mich stören? Lass es lieber sein. Man kann nicht immer nur Rücksicht nehmen. Es ist besser, wenn du dich daran erinnerst, auf welcher Seite du steht.«
    »Das weiß ich genau. Und ich gehöre nicht zu einem Haufen von Mörderinnen. Aber du gehörst zu ihnen. Ich habe den Mann gesehen, der mit Stacheldraht umwickelt wurde und qualvoll sterben musste. Du hättest auch den anderen getötet, aber ich werde nicht zulassen, dass hier eine Mörderin herumläuft…«
    »Ich nehme nur Rache.«
    »Und wen willst du rächen?«
    »Diejenigen, die unschuldig gestorben sind, nur weil sie manchmal anders waren und auch vieles wussten, was den meisten Dummköpfen unbekannt war. Man hat sie verbrannt. Man hat ihnen so vieles in die Schuhe geschoben, und jetzt wollen die Mörder sich reinwaschen.«
    »Das ist immerhin etwas.«
    »Und meine Chance, denn ich habe sie alle zusammen. Die Sünden ihrer Ahnen werden sie ausbaden, und sie werden am eigenen Leib erfahren, was die Frauen und auch die wenigen Männer durchlitten haben. Auch du kannst daran nichts ändern.«
    »Das ist ein Irrtum. Ich werde dich der Polizei als Mörderin übergeben. Wie heißt du?«
    »Cornetta Schibone«, erklärte die Rothaarige in einem leicht singenden Tonfall und verengte dabei hinter den Brillengläsern leicht die

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