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1394 - Im Auftrag der Toten

Titel: 1394 - Im Auftrag der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Anwendung reiner Waffengewalt verzichtet. Aber das, was sie eingesetzt hatten, konnte sich als tödlicher erweisen als alle ihre Strahlwaffen.
    Sie hatten unheimlich starke paraphysikalische Felder aufgebaut, gegen die sogar seine Mentalstabilisierung machtlos war - und diese Felder brannten eine Umgebung in sein Bewußtsein, die überhaupt nicht existierte.
    Die Absicht war klar.
    Sie wollten ihre Gegner total desorientieren und sie psychisch so zerrütten, daß es ihnen danach leichtfallen mußte, sie einzeln in ihre Gewalt zu bringen.
    Ja, Atlan war ziemlich sicher, daß die Hauri nicht beabsichtigten, sie einfach auszulöschen, sondern daß sie sie gefangennehmen wollten. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelten sie auf Weisung von Afu-Metem. Der Fürst des Feuers hatte ja schon während des Unternehmens Paghal zu ihm gesagt, daß er ihn lebend in seine Gewalt bringen wollte.
    Afu-Metems Absicht war es anscheinend wirklich, ihn am Nachod as Qoor mit Perry Rhodan zusammenzubringen und sie beide für seine Zwecke einzuspannen.
    Atlan erschauderte.
    Er wußte, daß der Fürst des Feuers weder Perry noch ihn selbst irgendwie überzeugen konnte. Wie er ihn einschätzte, würde er nach dieser Erkenntnis andere Mittel einsetzen, um seine beiden gefährlichsten Widersacher für seine Zwecke einzuspannen.
    Es würde ihm nicht gelingen, aber seine Gegner würden dabei psychisch zerbrechen und als ausgebrannte menschliche Wracks zurückbleiben. „Lieber sterbe ich!" flüsterte der Arkonide.
    Er vermochte von seinen Gefährten nichts zu sehen. Als er über Telekom und dann über Minikom nach ihnen rief, blieben seine Funkgeräte stumm.
    Waren sie ebenfalls schon in die paraphysikalischen Netze geraten? Sahen sie sich in völlig verschiedenen Umwelten ganz allein auf sich gestellt?
    Atlan bedauerte, daß er Eirene mitgenommen hatte. Falls ihr nicht wieder ein Vermächtnis ihrer Mutter half - und es war sicher, daß eine solche Hilfe Seltenheitswert besaß -, dann mußte sie infolge ihrer Unerfahrenheit furchtbar unter ihrer Lage leiden.
    Iruna und Gucky würden es besser verkraften, aber nicht besser als er selber.
    Er zwang seinen Verstand dazu, weder sich noch andere zu bemitleiden, sondern nach einer Lösung des Problems zu suchen.
    Dabei flog er mit minimaler Geschwindigkeit weiter, denn er hielt es für sinnlos, zu landen und auf einem Fleck zu bleiben.
    Wenige Minuten später entdeckte er voraus etwas, das wuchtigen Klippen aus schwarzem Fels ähnelte, die vom eisbedeckten Wüstensand in das sternerfüllte Firmament ragten.
    Sekunden später sah er, daß es sich nicht um Klippen, sondern um die Ruinen von Bauwerken handelte.
    Es waren im Grunde genommen nur Fragmente von Mauern ohne Dächer, aber es mußten einst starke, wehrhafte Mauern gewesen sein, aus einem schwarzen, gleich blankem Anthrazit schimmernden Material und halbmeterdick.
    Atlan landete am Fuß der Mauern.
    Er ahnte dumpf, daß die paraphysikalische Projektion dieser Ruinen nicht blindlings geschah, sondern daß sie für die Hauri eine zentrale Bedeutung haben mußte - oder für Afu-Metem. Folglich war es für den Arkoniden ein Ort, an dem er darauf hoffen konnte, den Gegner zum Entscheidungskampf zu stellen.
    Er desaktivierte sein Gravopak und musterte die schwarz aufragenden Relikte, die wahrscheinlich nach konkreten Erinnerungen oder nach Überlieferungen der Hauri gestaltet waren. Vielleicht hatte es so oder so ähnlich auf einer der Welten ausgesehen, die sie im Verlauifihrer Existenz bewohnt haben mochten.
    Ihn fror innerlich, als seine Außenmikrofone das schauerliche Pfeifen und Heulen des Windes übertrugen, der auf den künstlichen Klippen gleich auf einer riesigen Kirchenorgel spielte.
    Langsam stapfte der Arkonide auf die Ruinen zu.
    Als er sich zwischen zwei schwarzen Mauern befand, verstummte das Geschrei des Sturmes.
    Atlan blieb stehen.
    Er spürte, wie ihm eine Gänsehaut über Brust und Rücken, Arme und Beine lief, als er dünne Stimmen zu hören glaubte, die aus den Ruinen herauswehten. Mit aller Willenskraft konzentrierte er sich auf diese Wahrnehmung, aber es war ihm nicht möglich, Worte zu verstehen.
    Nach einer Weile jedoch glaubte er zu merken, daß die unverständlichen Stimmen eine hypnotische Wirkung auf ihn ausübten. Sie konnten ihn im Unterschied zu den paraphysikalischen Feldern nicht überwältigen, doch er glaubte eine Aufforderung zu verstehen.
    Und er befolgte sie.
    Er drang tiefer in die Ruinen ein - und mit

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