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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allerdings waren sie rasend schnell heran. Sie flogen eine große Schleife und verzögerten. Nikki Frickel beobachtete gelassen, wie sie in der Nähe landeten. „Falls es euch interessiert - ich habe hier etwas entdeckt", meldete sich Narktor aus dem Innern der Anlage. „Es ist ein Antigravschacht. Er führt nach unten."
    „Wir werden uns später damit befassen", erwiderte die Kommandantin der SORONG. „Willst du nicht herauskommen und unsere Besucher ansehen? Sie sind jetzt zu uns unterwegs."
    „Sind es Kartanin?"
    „Ohne jeden Zweifel."
    „Von denen habe ich schon genug gesehen", lehnte Narktor ab. „Dieser Schacht hier ist verdammt interessant. Der muß mindestens fünftausend Meter tief reichen. Du solltest dir das wirklich einmal genau anschauen."
    „Später", murmelte Nikki und unterbrach das Gespräch, denn zwei Kartanin landeten keine zehn Meter entfernt. Ein paar Dutzend andere verteilten sich ringsum. Die Kartanin waren bewaffnet, und sie machten sehr grimmige Gesichter, aber aus irgendeinem Grund erschienen sie der Kommandantin der SORONG als nicht sehr gefährlich.
    Einer der beiden, die direkt vor der Gruppe Aufstellung genommen hatten, klappte seinen Schutzhelm zurück, atmete prüfend und richtete dann seine Waffe auf Nikki Frickel und Wido Helfrich. „Wir fordern euch auf, sofort diese Sendung einzustellen und die Gefangene freizugeben", sagte er in einem fremdartig klingenden, gerade noch verständlichen Kartanisch. „Was für eine Gefangene?" fragte Nikki Frickel verblüfft.
    Der Kartanin wies auf Dao-Lin-H'ay. „Wie kommt ihr darauf, daß ich eine Gefangene bin?" fragte Dao-Lin belustigt. „Seht ihr nicht, daß ich eine Waffe trage?"
    Der fremde Kartanin musterte sie erstaunt und strich sich dabei mit einem Finger über seinen sorgsam gepuderten Schnurrbart. Sein Begleiter hatte inzwischen den Schutzhelm geöffnet. Er flüsterte etwas.
    Dann zog er umständlich seine Waffe und richtete sie auf Dao-Lin-H'ay. „Eine Verräterin", stellte der erste Kartanin fest. „Nun, das sollte uns nicht überraschen. Du machst also gemeinsame Sache mit dem Gegner. Das wird sich sehr ungünstig für dich auswirken."
    „Moment mal", sagte Nikki Frickel ärgerlich. „Wovon redet ihr überhaupt? Wie kommt ihr darauf, daß wir eure Feinde sind?"
    „Wollt ihr etwa leugnen?" fragte der Wortführer der Hangay-Kartanin streng. „Das ...", begann Nikki Frickel, aber der Fremde schnitt ihr mit einer herrischen Geste das Wort ab. „Ihr seid überstellt und geführt - äh, gestellt und überführt, meine ich natürlich!" behauptete der Kartanin mit hysterisch wirkender Hast. „Alles andere ist Sache der Behörden, die euch zweifellos zu harten Strafen verurteilen werden. Und jetzt werft eure Waffen weg!"
    „Soll das heißen, daß wir verhaftet sind?" fragte Nikki Frickel verblüfft. „Natürlich."
    „Mit welcher Begründung?"
    „Verbreitung subversiver Sendungen!" schnarrte der Kartanin. „Aha. Aber wir haben mit diesem Signal nichts zu tun", gab Nikki Frickel zu bedenken. „Wir haben es aufgefangen und beschlossen, der Sache nachzugehen - genau wie ihr."
    „Das kann jeder sagen. Schluß mit der Rederei. Waffen weg!"
    „Verratet uns wenigstens, für wen ihr uns haltet!" bat Nikki Frickel. „Ihr seid Agenten des Hexameron!" behauptete der Kartanin.
    Dao-Lin-H'ay betrachtete ihn mit offener Verachtung. „Soll ich ihn verprügeln?" fragte sie halblaut. „Es wäre mir ein großes Vergnügen, ihm ein wenig Vernunft einzubleuen!"
    „Du wirst dich gefälligst zurückhalten!" befahl Nikki leise, um sich dann an den Kartanin zu wenden. „Wohin wollt ihr uns bringen?"
    „Zum nächsten Stützpunkt."
    „Und wenn wir uns wehren?"
    „Das werdet ihr nicht wagen. Wir sind in der Übermacht!"
    Damit hatte er zweifellos recht, denn inzwischen waren weitere Kartanin gelandet, allesamt bewaffnet. Sie standen überall, auf den Terrassen, den Treppen und den Gebäuden. Aber sie wirkten nervös und ängstlich, und irgendwie hatte Nikki Frickel das Gefühl, daß Kampf nicht das war, wonach ihnen in Wahrheit der Sinn stand.
    In diesem Augenblick tauchte Narktor unter der Luke auf und winkte. Die Kartanin konnten ihn nicht sehen, wohl aber Wido Helfrich, der direkt am Rand der Öffnung stand. „Komm herauf!" rief er Narktor zu. „Hier gibt es Arbeit für uns. Diese Dummköpfe wollen uns verhaften und verschleppen!"
    „Halt!" schrie der Kartanin mit dem gepuderten Schnurrbart. „Was ist da unten los? Mit wem

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