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1399 - ESTARTU

Titel: 1399 - ESTARTU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen dichten Pelz, der die Kälte wohl eine Zeitlang dämmte. Lange durfte die Sonne jedoch nicht mehr fernbleiben, oder die Pelzigen gerieten in ernsthafte Gefahr.
    Die Sphärenmusik war verstummt. Er fragte sich, ob die himmlische Symphonie wirklich reines Theater gewesen sei oder unvermeidliche Begleiterscheinung des Vorgangs der großmaßstäblichen Dualfusion. Am besten, er zerbrach sich nicht den Kopf darüber. Was verstand er schon von den Vorgängen, die sich hier abspielten?
    Nicht nur der Akt der Wiedergeburt, die ganze ESTARTU-Geschichte der vergangenen fünfzigtausend Jahre war ihm unverständlich. Warum hatte die Superintelligenz so viele Mühen auf sich genommen, um die Galaxis Hangay zu retten?
    Welchen Narren, ja, anders konnte man es nicht ausdrücken: welchen Narren hatte sie an den Völkern Hangays gefressen? Der Kollaps eines Universums war, so tragisch er dem beschränkten Verstand des Menschen auch erscheinen mochte, ein natürlicher Vorgang. Ganz abgesehen davon, daß das Hexameron in diesen Vorgang nach den Geboten der Sechstagelehre eingegriffen hatte... Tarkan war zum Untergang verdammt.
    Warum ausgerechnet Hangay? Und was wurde aus den -zig Millionen anderer Galaxien, die ESTARTU nicht hatte retten können?
    Auf dem Grund der Sache hockte die Ungereimtheit und starrte ihn aus kalten Augen an. Etwas stimmte hier nicht, aber er, der einfache Mensch, Bewohner einer der weit unten gelegenen Zwiebelschalen des kosmischen Entwicklungsmodells, konnte es nicht fassen. Die Logik der Superintelligenz ist eine andere als die unsere, grübelte er dumpf, und wer sie von unserer Warte aus zu begreifen versucht, denkt sich einen Knoten ins Gehirn...
    Zum Schluß mußte er dann wohl doch eingedöst sein ,denn als Reginald Bulls Ausruf der Überraschung ihn aufschreckte, wußte er nicht mehr, was er zuletzt gedacht hatte.
    Blinzelnd warf er einen vorsichtigen Blic kauf das Video, das die Umgebung des Bootes zeigte. Da sah er, daß die Finsternis einen Riß bekommen hatte. Ein leuchtender, glänzender Spalt hatte sich aufgetan, senkrecht vom Boden in die Höhe strebend, und verbreiterte sich zusehends. Mit Macht drang das lange gestaute Sonnenlicht durch die schmale Öffnung und zeichnete einen schnurgeraden Pfad der Helligkeit auf die Talsohle.
    Reginald Bull saß weit vornübergebeugt, mit offenem Mund. Der Himmel, der durch den Spalt schimmerte, war von ungewöhnlich tiefer Bläue, als wäre das Tal ein paar tausend Meter in die Höhe gerückt worden. Mit metallenem Glanz schleuderte die Sonne ihre Kraft durch die Öffnung, zwängte sie weiter auf und begann, den Reif auf dem Boden zu fressen.
    Es war nicht klar, wie das funktionierte: Aber die hinten im Fahrgastraum und in den Lagerkammern geschlafen oder gedöst hatten, waren mit einemmal wieder auf den Beinen, obwohl sie die Erscheinung nicht hatten sehen können. Etwas lag in der Luft, daß sie geweckt hatte. Bildgeräte wurden eingeschaltet. Vorne im Kontrollraum hörte man Rufe des Staunens und der Begeisterung. Von einer Sekunde zur anderen füllte sich das schläfrige CIMARRON-Boot mit quirlendem Leben.
    Der Spalt war inzwischen so breit geworden, daß seine rechte Kante auf den Felskuppen im Südwesten, seine linke auf den schneeigen Gipfeln im Nordosten zu stehen schie nen. Da brachte Reginald Bull mit hauchender Stimme hervor: „Sieh doch - dort!"
    Perry Rhodan sah es. Im Firmament jenseits des Spaltes begannen sich Umrisse zu formen. Filigranhaft und durchsichtig zuerst, entstand ein Bild, das sich rasch verdichtete. Sprachlos starrte er die unglaubliche Erscheinung an
     
    7.
     
    Sie reichte hoch in den dunkelblauen Himmel hinein. Sie war größer als die schneebedeckten Berge. Bis halbwegs zum Zenit wuchs die gigantische Gestalt, und dennoch war an der Darstellung nichts verzerrt. Die Perspektive stimmte bis ins letzte Detail.
    Sie war Hirdal - und doch nicht mehr Hirdal, nicht mehr ein Teil des Ganzen, sondern jetzt das Ganze selbst. Ihr Anblick war atemberaubend. Perry Rhodan wußte später nicht mehr genau, wie er ins Freie gelangt war. Jedermann wollte hinaus. Im Gang, der zur Schleuse führte, hatte es ein Gedränge gegeben. In Schräglage war er durch das künstliche Schwerefeld geglitten und hatte sich unten auf allen vieren zur Seite hin in Sicherheit gebracht, um nicht die Füße des Nachfolgenden ins Kreuz zu bekommen.
    Alle waren nach draußen gekommen. Niemand befand sich mehr an Bord der Boote.
    Die Luft war immer noch

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