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140 - Im Land der Feuerdrachen

140 - Im Land der Feuerdrachen

Titel: 140 - Im Land der Feuerdrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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lässig ab.
    In seinem felsgrauen Baumwollanzug, der, abgesehen vom Gesicht, seinen Körper gänzlich bedeckte, wirkte die Geste äußerst abgeklärt und souverän, aber das war er ja auch. Den Kopf in eine eng anliegende Kapuze gehüllt, hockte Toshiro, nur auf seine Zehenspitzen gestützt, direkt an der steil abstürzenden Felskante. In der Linken hielt er das breite Tuch, mit dem das Gesicht im Einsatz vom Kinn bis zur Nasenwurzel abgedeckt wurde, sodass nur die Augen frei blieben. Mit der Rechten klaubte er einen Kiesel auf und warf ihn ärgerlich die Tiefe.
    »Frisst sich hier durch die Gegend, nur wenige Stunden nachdem der ARET gelandet ist«, fuhr er fort. »Das kann doch kein Zufall sein.«
    Keiji war schon der gleiche Gedanke durch den Kopf gegangen.
    »Ob die Russen wirklich mit drin hängen?« , fragte er. »Die haben sich doch noch nie bei uns blicken lassen. Außerdem dachte ich, dass wir jetzt alle zusammenhalten, wegen der Daa’muren.«
    Toshiros Unterkiefer bewegte sich bei geschlossenem Mund vor und zurück. Er kaute auf etwas herum. Entweder auf ein paar Samenkörnern aus seinem Vorratsbeutel, oder auf dem, was er sagen wollte.
    Ein paar in die Tiefe gespuckte Schalen bestätigten die erste Vermutung.
    »Hätten die Russen Unterlagen ihrer Fahrzeuge in Umlauf gebracht, wenn sie uns angreifen wollten?«, fragte er dann.
    »Ohne Maddrax und seine Freunde wüssten wir gar nicht, was ein ARET überhaupt ist. Nur ihretwegen befindet sich der Radpanzer in unseren Datenbanken. Außerdem hat dieser ARET etwas, das die Russen nicht haben.«
    Keiji nickte. Schließlich hatte er, genau wie seine Kameraden, die Risszeichnung im Unterricht studieren müssen.
    »Die grünen Kristallgitter an der Antennenspitze«, antwortete er. »Die senden bestimmt keine Funkwellen aus. Es handelt sich wahrscheinlich noch nicht mal um irdische Technik.«
    »Kluger Junge.« Toshiro zwinkerte ihm zu. »Wenn du mich fragst, dann steuern sie damit diese verdammte Mutation, die uns da unten auf den Pelz rückt. Alles andere ergibt keinen Sinn.«
    »Du meinst…« Keiji sah aufgeregt in Richtung einiger Felsen, die ihnen die direkte Sicht auf den ARET versperrten.
    »Ja, wir müssen die Antenne sofort zerstören! Das ist der einzige Weg, Sub-Toshiba zu retten.«
    Keiji nickte zustimmend, doch als er sich auf den Weg machen wollte, fühlte er Toshiros Hand auf der rechten Schulter. Der Ältere hielt ihn zurück, und das aus gutem Grund.
    »Du bist der Jüngste von uns«, erklärte er. »Du hältst Abstand, um die Aktion zu beobachten. Falls etwas schief geht, muss einer unser Scheitern melden.« Ein grimmiges Lächeln huschte über seine Lippen. »Aber das wird nicht geschehen. Schließlich sind wir Fudohs Elite.«
    Keiji konnte diesem Befehl nichts abgewinnen, wagte aber nicht aufzubegehren. Die anderen Ninja bekleideten allesamt höhere Ränge, also musste er sich fügen. Mit verkniffener Miene ließ er sich den Platz zeigen, den die anderen für ihn ausgesucht hatten.
    Es handelte sich um ein perfektes Versteck, so viel stand fest. Umgeben von schroff aufragenden Felsen und grünem Gestrüpp, konnte er aus sicherer Entfernung alles überblicken.
    Steil vor ihm abfallende Wände sorgten für zusätzlichen Schutz, selbst im Fall seiner Entdeckung.
    Nach einem letzten aufmunternden Schulterklopfen verschwand Toshiro lautlos. Mit zwei anderen Ninja wollte er den Kampf gegen die rollende Festung aufnehmen, während der Moloch weiter Richtung Kyoto vorrückte.
    ***
    Die ARET-Besatzung hatte ihren Standort gut gewählt. Das vegetationsarme Plateau bot sowieso nur wenig Deckungsmöglichkeiten, und die Handvoll Büsche, die vielleicht Schutz geboten hätten, waren obendrein einigen Energiesalven aus der Kanone zum Opfer gefallen. Schwarz verkohlte Zweige inmitten von kreisrunden Aschehaufen, mehr war an diesen Stellen nicht übrig geblieben.
    Einem Fernspäher von Toshiros Format genügte allerdings schon der Schatten einer Bodenwelle, um unbemerkt über nackten Fels zu gleiten. Im Schutze der Nacht hätte er sich bestimmt unbehelligt aufs Dach schleichen und die Kristallfächer von Hand abbrechen können. Mit genügend Muße wäre ihm dieses Kunststück vielleicht sogar bei Tage gelungen, doch angesichts des unaufhaltsam auf Kyoto vorrückenden Molochs brannte ihnen allen die Zeit unter den Nägeln.
    Sich über viele Stunden hinweg Zentimeter für Zentimeter anzuschleichen konnten sie sich nicht leisten. Also begnügten sich die drei

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