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140 - Im Land der Feuerdrachen

140 - Im Land der Feuerdrachen

Titel: 140 - Im Land der Feuerdrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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damit, auf Schussweite heranzukommen.
    Gewehre und Munition waren knapp in Nipoo, deshalb verfügten die Fernspäher über traditionelle Ninjawaffen wie Armbrüste, Wurfsterne, Steinschleudern, Schwerter und Dolche. Ein gepanzertes Fahrzeug ließ sich damit nicht knacken, aber die Antenne sicher zerstören.
    Schon nach zwanzig Minuten entdeckte Keiji den ersten der drei Kameraden, die sich durch zerklüftetes Gebiet heran pirschten. Die Zeit trieb sie an, trotzdem nutzten sie jeden Spalt und jeden Vorsprung als Deckung.
    Toshiro führte das Trio an, wie es ihm als Ältestem zustand.
    Er stieg einen fünfzig Meter vom ARET entfernten Hang herab und verbarg sich hinter einer scharfkantig vorspringenden Felsnase, gut über drei Meter über dem Plateau. Fest an den schützenden Fels geschmiegt, nahm er die umgehängte Armbrust vom Rücken und spannte sie mit einer Hand. Seine beiden Begleiter saßen zweihundert Meter von ihm entfernt und verhielten sich absolut ruhig.
    Am ARET gab es ebenfalls nicht die geringste Bewegung, mal abgesehen von einem kleinen Radarschirm, der sich unterhalb der Kristallpalme am Mast drehte. Von der Mannschaft nicht die geringste Spur. Ob die Kerle alle schliefen?
    Toshiro richtete drüben die Waffe aus und nahm den Radpanzer ins Visier. Im gleichen Moment schwang die Energiekanone auf der Drehlafette herum. Es war nur ein kurzer, blitzschneller Ruck, doch er reichte aus, um sie auf den Millimeter genau auszurichten.
    Leises Summen kündigte den ansteigenden Energiepegel an.
    Da brach auch schon ein grell weißer, von blauem Schimmer umgebener Lichtstrahl aus der Mündung hervor. Knisternd schlug er in die Felsnadel ein, hinter der Toshiro saß.
    Mit lautem Prasseln platzte die Deckung auseinander.
    Unversehens seines Schutzes beraubt, riss Toshiro die Arme vors Gesicht, rein instinktiv, oder weil er dem Ende nicht ins Gesicht sehen wollte.
    Der unvermindert anhaltende Beschuss warf ihn zurück.
    Eingehüllt in einem gleißenden Ball, prallte er gegen die Felswand, die unter der eindringenden Energie genauso zu glühen begann wie er selbst.
    Innerhalb von Sekunden zur Unkenntlichkeit verkohlt, sank der Leichnam in das geschmolzene Gestein, während die Kanone bereits auf das Versteck der anderen beiden Angreifer einschwenkte.
    Die beiden Ninja sprangen sofort auseinander. Itoku, der Linke, wirbelte seine Steinschleuder, während er die Entfernung zum ARET mit großen Schritten verkürzte. Im Laufen gab er das untere Ende des Lederbandes frei.
    Der Stein löste sich und zischte durch die Luft. Im gleichen Moment fuhr der Radpanzer an. Geräuschlos, aber schnell im Anzug. Der Stein verfehlte den kristallenen Palmwedel um eine ganze Handbreite.
    Ehe sich die Ninja auf die neue Situation einstellen konnten, ertönten zwei dumpfe Geräusche im letzten Fahrzeugdrittel. Es klang nach einem Korken, der aus dem Flaschenhals gezogen wurde, nur sehr viel lauter. In Wirklichkeit handelte es sich um Nebelkerzen, die aus den seitlichen Abwurfvorrichtungen geschleudert wurden.
    Aufsteigende Rauschwaden behinderten die Sicht, nur der um den Mast wirbelnde Radarschirm lieferte weiter ein klares Bild. Die Energiekanone suchte unbarmherzig ihr Ziel. Mit präzisen Schüssen tötete sie zuerst Itoku, dann den dritten Ninja.
    Nach dreißig Sekunden war der ganze Spuk vorbei. Nur Keiji Sho saß noch zitternd in seinem Versteck und schwor bittere Rache.
    ***
    Kyoto, eine Stunde später
    Viel gab es nicht, was die Stadt in der kurzen Zeit aufbieten konnte. Das Gros der schweren Waffen hatte Nipoo mit General Fudohs Truppen verlassen und befand sich nun in Meeraka. Eine der Boden-Boden-Raketen aus alter Produktion wäre jetzt das Richtige gewesen, aber dieses schmale Kontingent wurde in El’ay natürlich viel dringender gebraucht.
    Hier, in der Heimat, war nur das Nötigste zurückgeblieben.
    Auch an Personal. In allen Bunkern gab es nur noch Rumpfbesatzungen, die eine Einnahme der Insel durch Ostmänner verhindern sollten. Zum Glück hielten sich Präsident Crows Hilfstruppen seit der Besetzung von El’ay zurück, das hatte Nipoo eine ungewohnt friedvolle Zeit beschert.
    Umso härter traf sie die nun anrückende Gefahr.
    Eine Mutation ungeheuren Ausmaßes, die wie ein alles verschlingender Moloch auf Kyoto zuwalzte. Dieser elende Parasit musste einen ungeheuren Energiebedarf haben, nur so ließ sich der unersättliche Hunger erklären. Nun gab es in den Ruinen einer Stadt viel weniger abzugrasen als in der

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