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140 - Kastell der namenlosen Schrecken

140 - Kastell der namenlosen Schrecken

Titel: 140 - Kastell der namenlosen Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zebrastreifen benutzten, nur mit sportlichen Höchstleistungen eine wahre Chance, den gegenüberliegenden Straßenrand unverletzt zu erreichen.
    Dorian hob die Tasse und las weiter.
    Geister-Entseuchungskommando, antretend gegen die Schatten der Unterwelt, führen mit Ton gefüllte Behälter mit sich, die aussehen wie Gläser voller Apfelmarmelade, und aus denen spiralige Kupferdrähte herausragen. Sie fangen die negativen Kräfte ein. Ist ein Haus von Geistern gereinigt, werden die Gläser entladen.
    Dorians gute Laune an diesem wolkenlosen, leicht diesigen Morgen wuchs. Er war auf der Durchreise hier, und er genoß die Landschaft ebenso wie das Meer und den Umstand, für kurze Zeit nichts mit seinem absonderlichen Gewerbe zu tun zu haben.
    Turin gehörte zu den Hochburgen des Okkultismus in Italien. Der französische Reporter mokierte sich über diesen Umstand. Dorian wußte, daß überall dort, wo sich Rauch erhob, auch Feuer sein mußte. Oberto Airaudi, genannt der Falke, war der oberste Geisterjäger dieser Turiner Zirkel. Mehr als hundertdreißig Geisterjäger suchten, ausgehend von der Residenz Damanhur, in allen Teilen Italiens nach Geistern, entdeckten Schätze, sprachen mit Verstorbenen und schienen, wie der Reporter süffisant vermerkte, keinen Mißerfolg zu kennen.
    Dorian schlug die Seite um, widmete sich wieder dem Essen und sah in derselben Zeitung eine andere Meldung.
    Holländisches Ehepaar in Bormes-sur-Olives verstümmelt aufgefunden.
    „Jetzt brauche ich einen Bourbon!" murmelte er verblüfft, nachdem er ein paar Zeilen weitergelesen hatte. Als er den Artikel zweimal gelesen hatte, schloß Dorian die Augen und dachte schweigend nach.
    Die verschiedenen Einzelheiten ergaben ein Bild, das ihn zwangsläufig erschreckte. Ein uraltes Gemäuer mit Gewölbekellern, ein Eingriff in eine unheilvolle Vergangenheit. Tote Seelen mochte es dort geben, denen nichts anderes wichtig war, als in einen menschlichen Körper zurückzukehren. Ein Bauarbeiter mumifiziert, zahlreiche Tiere unter seltsamen Umständen angelockt und ausgesogen… Leise murmelte Dorian: „Ich kenne dieses schwarze Land des Wahnsinns."
    Einige Namen waren in dem Artikel zu lesen. Dorian beendete sein Frühstück, leerte den Bourbon und überlegte, ob die Schwarze Familie in dieses Geschehnis verwickelt war. Seine Ausrüstung war für die kurze Reise zugeschnitten, aber er hatte wohl alles wirklich Notwendige bei sich.
    Dorians Finger zwirbelten die Enden seines Schnurrbarts. Er winkte den Kellner herbei und zahlte. Als der junge Mann in der karierten Schürze die Höhe des Trinkgelds sah, überzog ein ungläubiger Ausdruck sein Gesicht.
    „Kennen Sie diesen Ort? Le Castellet?" fragte Dorian im mundartlich gefärbten Französisch der Azurküste.
    „Wer kennt ihn nicht? Dort drüben, der Herr."
    Der Kellner deutete vage in die Richtung von Saint Tropez. Dorian hob die zusammengefaltete Zeitung in die Höhe und fragte weiter.
    „Der Architekt wohnt in Cogolin?"
    Wieder nickte der Kellner und murmelte:
    „Seine Sorgen möcht' ich nicht haben. Weiß der Teufel, wer die beiden Touristen umgebracht hat." „Er weiß es vermutlich", gab Dorian zu. „Wie weit ist Le Castelet entfernt? Von hier?"
    „Zwölf Kilometer."
    „Diese Straße?"
    „Ja. Hinter Saint Trop' links abbiegen."
    „Also im Hinterland."
    „Auf der anderen Seite ist das Meer. Als Kinder haben wir dort mal gezeltet."
    „Verstehe. Ist es wirklich ein Spukschloß?"
    „Unsinn. Jemand will die Bauarbeiten aufhalten. Dabei ist es wirklich ein schönes Projekt. Nicht eine der amerikanischen Bettenburgen. Halb privat, halb Hotel, verstehen Sie? Sie sind Reporter?" „Ich verfüge über eine bestimmte Erfahrung mit derlei Bauwerken. Ich kenne oft deren Geschichte. Natürlich nicht immer und nicht überall."
    Auf der Straße entstand ein Durcheinander. Ein schwerer Lkw hupte, wich aus und fuhr in Schlangenlinien weiter. Stinkender Bauschutt lag hoch auf der Ladefläche. Einige Fahrer drängten sich vor, lautes Hupen unterbrach die Unterhaltung. Dann fuhr ein Citroen heran, bremste, schleuderte auf den schwarzen Fladen der Straße und bohrte sich mit der Stoßstange in das linke Rücklicht eines kleinen, roten Wagens.
    Es klirrte beängstigend. Dorian wandte den Kopf und sah…
    „Ausgerechnet!" rief er. „Mein Leihwagen. Ich muß dorthin. Danke für die Auskünfte."
    „Ihr Wagen! Mon Dieu!" rief der Kellner voller Anteilnahme. „Ich hab's genau gesehen. Wenn Sie einen Zeugen

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