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140 - Kastell der namenlosen Schrecken

140 - Kastell der namenlosen Schrecken

Titel: 140 - Kastell der namenlosen Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Holländisches Kennzeichen, beide Türen und Fenster standen weit offen.
    „Wo steckt dieser Gaston?" murmelte Noiret und stellte seinen Wagen im Schatten ab. „Er hat heute nacht aufgepaßt."
    Er wartete, bis der Kollege sein Auto dicht neben dem anderen Fahrzeug geparkt hatte. Sie gingen nebeneinander, schweigend und mit verschlossenen Gesichtern, auf den Wohnwagen zu. Der Ford, der ihn gezogen hatte, war schräg in das unbefestigte Erdloch vor dem Gewölbefenster hineingefahren, lag ebenso schräg, aber auf dem anderen Räderpaar, wie der Wohnanhänger dicht vor der Außenwand. Der Motor lief. Beide Türen waren geöffnet. Niemand befand sich im Inneren des moosgrünen Wagens.
    „Da muß etwas passiert sein", stieß Rene hervor und dachte an die Dutzende toter Tiere - und natürlich an Pierre.
    „Verrückt! Was haben sie hier zu suchen?"
    „Keine Ahnung. Haben sich wohl verfahren."
    „Aber… unser Schild ist groß genug!"
    „Frage mich nicht!"
    Die Ahnung schrecklicher Ereignisse packte die beiden Männer, als sie an den Seiten des ausländischen Autos vorbeikamen. Rene schaltete, ohne zu überlegen, den Motor aus. Mehrere Fußspuren führten von dem Wagen weg, vereinigten sich mit einer anderen und liefen im feuchten Untergrund zum Haupteingang.
    Fassungslos hörte sich Savel sagen: „Sie sind ins Haus gerannt. Was hat Gaston damit zu schaffen?" „Sehen wir nach"
    Gaston hatte in der vergangenen Nacht Wache gehalten; nicht nur wegen des Gewölbes, sondern auch wegen der teuren Baumaschinen und des angefahrenen Materials. Noch war kein anderer Arbeiter aufgetaucht. Die Männer setzten sich die Schutzhelme auf, nahmen Lampen von den Haken und vergaßen, daß im Gewölbe zwanzig Scheinwerfer aufgestellt waren und eingeschaltet sein sollten. Hastig rannten sie die breite Treppe hinunter, liefen durch den Korridor mit all seinen Nischen und Nebenräumen und fanden am Eingang zum Kuppelgewölbe endlich ihren Kollegen. Gaston saß ,zusammengekrümmt auf dem Boden. Er hatte das Kinn auf die hochgezogenen Knie gelegt, stierte mit weit aufgerissenen Augen in die Halle hinein und umfaßte die Knie mit den zitternden Händen. Er wiegte sich hin und her und murmelte unverständliche Worte. Ab und zu stieß er ein wimmerndes Schluchzen aus und kicherte verstört.
    „He, Gaston!"
    Savel rüttelte den Zusammengesunkenen an der Schulter.
    Gaston stieß einen gellenden Schrei aus und' zuckte zusammen. Er versteckte sein Gesicht hinter den Händen. Sie waren überaus schmutzig und voll von einer bräunlichen Flüssigkeit, die jetzt abgetrocknet war.
    Kreischend versuchte der Kollege von den Männern wegzukriechen. Einmal zeigte er nach vorn, zur Mitte des Platzes zwischen den Säulen. Das Gewölbe war mehr als taghell ausgeleuchtet.
    Zögernd gingen die Männer weiter. Was sollten sie tun? Gaston zu helfen versuchen, oder ansehen, was sich dort befand.
    Der gräßliche Anblick zog sie mit magischer Gewalt an. Farbige Kleidungsstücke lagen, zu handgroßen Fetzen zerrissen, zwischen den Säulen. Schuhe, Ledergürtel, eine Uhr, alles wild durcheinander, als habe eine Explosion die Fremden zerrissen.
    Dazwischen fanden die ratlosen, vor Schreck stummen Männer seltsame Dinge. Es schienen Körperteile zu sein, die verdreht und zerbrochen waren.
    Starr, innerlich halb vereist vor Entsetzen, konnten die Bauarbeiter nicht sprechen. Auge in Auge standen sie dem Unvorstellbaren gegenüber.
    „Nirgendwo ist Blut", flüsterte Rene röchelnd.
    „Bringen wir ihn weg", wagte Robert schließlich zu sagen. Sie hatten nicht mehr, vom Grauen überwältigt, auf das Schreien und Winseln des Kollegen geachtet. Sie rissen sich von dem schrecklichen Anblick los und sprangen zu Gaston hin. Er versuchte, vor ihnen zu flüchten. Er erkannte sie nicht mehr.
    „Komm! Wir sind's", redeten sie beschwichtigend auf ihn ein und hoben ihn an den Armen hoch. Er stolperte schlurfend zwischen ihnen durch den Korridor und hinauf in die Halle.
    „Was tun wir?"
    Rene deutete auf seinen Wagen und knurrte: „Gaston in die Klinik. Und ich versuche dann, den Chef zu sprechen, den Architekten und den Kommissar."
    „In Ordnung. Ich warte hier."
    Der Arbeitskollege sah auf die Uhr. Die anderen Männer und die Arbeiter des Gartenbaubetriebs würden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Für heute schien es nichts zu werden mit der Arbeit; er schüttelte sich und half Rene, Gaston auf den Rücksitzen festzuhalten. Er lallte vor sich hin, von seinen Lippen

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