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140 - Kastell der namenlosen Schrecken

140 - Kastell der namenlosen Schrecken

Titel: 140 - Kastell der namenlosen Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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brauchen…"
    Dorian drängte sich zwischen den Tischen hindurch, riskierte einen lebensgefährlichen Spurt über die Straße und stellte sich neben einen hochgewachsenen, besorgt aussehenden Mann mit kurzem, weißgrauem Haar.
    Er schrieb etwas auf eine Visitenkarte und wollte sie wohl an den Scheibenwischer heften oder durch die geöffnete Scheibe schieben.
    „Ich glaube nicht, daß Sie gezielt zugeschlagen haben", sagte Dorian und nahm dem Fremden die Karte aus der Hand. „Keine Sorge. Gut versichert."
    „Ich auch. Also Ihr Wagen. Ich konnte nicht mehr bremsen."
    „Schon gut. Trinken wir ein Glas auf den Schrecken."
    Dann las Dorian Hunter Namen und Berufsbezeichnung auf der Visitenkarte: Jean-Jacques de Beauvallon, Architekt.
    „Sehr bemerkenswert", sagte er schließlich. „Auf eine höchst komplizierte Weise war ich gerade auf dem Weg zu Ihnen."
    „Ich verstehe nicht…"
    Dorian zog ihn entschlossen von der Fahrbahn weg, und einige Wagen verlangsamten ihre Fahrt gerade so viel, daß sie ohne Aufregung wieder in das Straßencafe zurückgehen konnten.
    Dorian fragte Beauvallon, ob er den Artikel in der Zeitung gelesen habe, und natürlich wäre er der Architekt, der Le Castellet umbaute. Beides traf zu, und als der Pastis kam, sagte der Dämonenkiller:
    „Und was ist Ihre Meinung über die geheimnisvollen Wirkungen des archaischen Gewölbes?"
    In tiefer, sorgenvoller Nachdenklichkeit drehte de Beauvallon Dorian Hunters Karte zwischen den Fingern.
    „Ich könnte immerhin versuchen, Ihnen den einen oder anderen Ratschlag zu geben", meinte Dorian vage. „Was sagt die Polizei?"
    „Jeder, der mit den Vorfällen zu tun hatte, ist absolut verwirrt. Jede Erklärung ist falsch, richtig, verrückt oder gleichermaßen abstrus. Jeder weigert sich, an unnatürliche Vorfälle zu glauben. Schließlich sind wir im zwanzigsten Jahrhundert!"
    Dorian stellte ohne große Überraschung fest, daß Jean-Jacques ihm gegenüber ohne jedes Mißtrauen sprechen konnte. Einverständnis stellte sich sehr schnell ein, wenn Menschen Sorgen hatten und sich aussprechen wollten.
    „In unserer Gesellschaft, die sich nur an rationelle Überlegungen klammert, vergessen wir leicht, daß es in der Vergangenheit unschöne Dinge gab", erklärte Dorian vorsichtig. „Ab und zu scheinen sie uns einzuholen. Das ist jedenfalls meine Meinung. Wollen Sie, daß ich Ihnen helfe?"
    Sie hoben die Gläser mit der trübweißen Flüssigkeit, die durchdringend nach Anis roch.
    „Selbst wenn Sie nicht helfen können", murmelte der Architekt. „Sehen Sie sich das Gemäuer einmal an. Möglicherweise finden Sie etwas, das der Polizei entgangen ist. Allein schon ein beruhigender Einfluß auf die vielen Arbeiter tut not."
    „Zutreffend."
    Auch wenn sich de Beauvallon wenig von Dorian Hunters Interesse versprach; es erleichterte ihn.
    Sie unterhielten sich einige Minuten lang über einige Probleme des Schlößchens, die aber nichts mit den furchtbaren Vorfällen zu tun hatten. Dann entwickelte Beauvallon plötzlich überraschende Aktivitäten.
    „Hören Sie, Dorian. Fahren Sie hinter mir her; heute abend ist das Auto wieder wie neu. Ich bringe Sie zu einer Werkstatt, die ich kenne. Kein Problem. Und dann fahren wir hinaus ins Castellet." „Einverstanden. Ein Hotelzimmer wird sich wohl auch noch finden", meinte Dorian.
    „Auch das ist kinderleicht zu ändern. Es gibt genügend Platz in meinem Haus. Überdies liegt es nicht weit von diesem verdammten Grundstück."
    „Einverstanden. Gehen wir."
    Der Architekt sagte dem Kellner, er sollte die Pastis auf die Rechnung setzen und steuerte seinen schlampig geparkten Wagen an. Dorian steuerte durch das Gewirr schmaler Gassen, immer hinter dem Citroen her. Bald lagen die Häuser des Städtchens hinter ihnen. Sie bogen in einen Hof ein, an dessen Ende in einer Anzahl baufälliger Schuppen die Autowerkstatt untergebracht war. Zehn Minuten später - Dorian riskierte es, seinen abgewetzten Hebammenkoffer und ein anderes Gepäckstück, immerhin versperrt, in seinem lädierten Leihwagen zu lassen - brausten sie durch den mittäglichen Verkehr hinaus auf die gewundene Straße.
    Ununterbrochen redete der Architekt. Er war verliebt in dieses Bauwerk, und es war einer jener Aufträge, die ihm mehr Ansehen als Geld einbrachten. Dorian hörte schweigend und aufmerksam zu.
    Er erfuhr offensichtlich alles über die Geschichte des Schlößchens: alles, was der Architekt selbst wußte. Mit ein paar gezielten Fragen verschaffte er

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