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140 - Kastell der namenlosen Schrecken

140 - Kastell der namenlosen Schrecken

Titel: 140 - Kastell der namenlosen Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Öffnungen. Dorian blieb einen langen Moment nahe des Eingangs stehen, durch den ein kühlerer Luftzug wehte. Dann nickte er entschlossen und holte einen Beutel aus einer seiner vielen Taschen. Er ging hinüber zu der unsichtbaren Steintür und zog mit der dreimal geweihten Erde einen dünnen Halbkreis.
    Er achtete peinlich darauf, daß die dünne, sandartige Schicht nicht an einer einzigen Stelle durchbrochen war. Er schwang sich in einem Bogen von den Quadern in den Raum hinein und wieder zurück gegen die Mauern.
    Außerhalb des Kreises deponierte er ein kleines Kreuz von seinem Vorrat. Er richtete sich auf und betrachtete zufrieden das Arrangement.
    Schließlich träufelte er aus einer unzerbrechlichen Flasche geweihtes Wasser auf die Erde und verließ dann ebenso geräuschlos, wie er gekommen war, den Keller. Er klemmte das Gitter wieder ein und brachte den Bolzenschneider an einen Platz zurück, der unverfänglich war.
    „Das war der erste Schritt, ihr unbekannten Freunde", flüsterte er. Er kletterte den Hügel hinauf und dachte daran, sich im Meerwasser abzukühlen.
    Er war völlig allein.
    Über ihm, es war kurz vor Mitternacht, funkelten die Sterne. Viele Lichter entlang der zerklüfteten Küste waren ausgeschaltet. Ein leichter Wind fuhr durch die Kronen der uralten Pinien, als er seine Schritte auf den halbkreisförmigen Strand richtete und zwischen Felsen und Strauchwerk hinuntertappte. Als er den Sand betrat, brauchte er die Hilfe der Lampe nicht mehr. Schwach zeichneten sich die kleinen, schäumenden Brandungswellen ab. Die Bauarbeiter hatten das Grundstück auch an dieser Stelle gesäubert; überall lagen große Haufen Abfall herum.
    Dorian zog die Jacke aus, legte sie vorsichtig neben sich und kauerte sich zum Wasser herunter. Voller Erleichterung spürte er die Kühle an seinen Fingern und Handgelenken. Er spritzte sich Wasser ins Gesicht und griff nach einem Taschentuch. Kraftvoll atmete er tief ein und aus und vertrieb den Rest des stechenden Geruchs aus seinen Lungen.
    Er hob die Jacke auf und zuckte zusammen. Er hörte Schritte. Er drehte sich um und bohrte seinen Blick in das Dunkel zwischen den Felsen. Seine Hand tastete nach dem Revolver in seinem Gürtel. Rasch warf er sich die Jacke über die Schulter.
    Drei, vier Schritte nach links brachten ihn hinter einen der Häufen aus Ästen und Treibholz. Er hielt den Atem an und wartete in steigender Ungeduld. Hatte ihn der Wächter doch noch entdeckt? Zwischen den Steinen und Baumstämmen kam eine große Frau hervor. Sie ging geradewegs auf das Meer zu. Ihre Schritte knirschten im Sand.
    Es war eine große, schlanke Frau mit langem, hellem Haar. Sie war völlig nackt. Mit der Sicherheit einer Schlafwandlerin ging sie auf das Wasser zu und watete hinein. Sie ging geradeaus, bis das Wasser an ihre Hüften reichte. Dann bückte sie sich und tauchte unter. Aus ihrer Kehle kam ein langgezogener Laut des Wohlbehagens.
    Sie tauchte auch den Kopf unter Wasser, wusch sich mit langsamen, beinahe feierlichen Bewegungen. Dorian traute seinen Augen nicht, als die Frau aus dem Wasser kam, in der Brandung stehenblieb und sich in seine Richtung umdrehte.
    „Was tun Sie hier, Iris?" fragte er halblaut und kam aus seinem Versteck hervor., Die Frau sah ihn schweigend an und berührte mit den Handflächen ihre Brüste.
    Er kam näher und richtete den Schein der Lampe auf ihr Gesicht.
    „Ich bin dir gefolgt", sagte die Frau mit dunkler, rauchiger Stimme. Sie sprach ein uraltes Französisch.
    Verwirrt schüttelte Dorian den Kopf und schaltete den Scheinwerfer aus. Es war nicht Iris de Beauvallon. Aber die Ähnlichkeit war ungewöhnlich stark. Nur langsam begriff der Dämonenkiller, wen er vor sich hatte.
    „Du bist mir also gefolgt", antwortete er und bemühte sich, den archaischen Dialekt zu treffen. „Von woher, und warum?"
    „Ich bin die einzige, die deine Bannzeichen durchbrechen konnte. Ich bin erlöst. Endlich sehe ich das Wasser wieder. Alles ist so… ganz anders. Fremd."
    „Du kommst aus der Vergangenheit", stellte Dorian fest.
Das
hatte er nicht erwartet. Nicht so, und nicht an dieser Stelle. Die Frau lächelte traurig und nickte. Wasser perlte auf ihrem vollkommenen Körper. Sie drückte das Wasser aus ihrem Haar und drehte es über der Schulter zu einem losen Zopf zusammen.
    „Ich komme aus den Kerkern und den Lusthöhlen der größten Schurken, die es jemals an dieser Küste gab", sagte sie. „Ich habe unendlich lange Zeit auf diesen Augenblick

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