Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1402 - Die Drachenwelt

Titel: 1402 - Die Drachenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Geisterflotte befand.
    Die Mitglieder des Landungstrupps brachen das Frühstück ab und machten sich mit der Geschwindigkeit fertig, die sie so oft geübt hatten und die nicht nur im Fall akuter Gefahr angebracht war, sondern auch hier, wo Dutzende tronahaesche Augenpaare draußen lauerten, um die neuen Freunde einschätzen zu können.
    In zehn Minuten waren die SERUNS angezogen, durchgecheckt und die Ausrüstungen überprüft. Danach verabschiedeten sich die Kundschafter von Bull und gingen von Bord.
    Auf dem Wüstenschiff wurden sie teils mit schweigender Aufmerksamkeit und teils mit Geschrei und Imponiergehabe empfangen. Roq Rahee bewies jedoch sehr schnell, daß er Herr der Lage war. Ein paar scharfe Befehle von ihm genügten, um seine außer Rand und Band geratenen Wüstensöhne wieder in eine disziplinierte Mannschaft zu verwandeln, die wie ein Mann handelte.
    Während Perry Rhodan und Atlan vom Kapitän eingeladen wurden, zu ihm in den Mastkorb beziehungsweise auf die Brücke zu kommen (denn von dort aus wurde das Schiff geführt), stiegen die übrigen acht Personen unter die gedeckte Plattform auf dem Vorschiff. Hinter ihnen befanden sich weitere Plattformen, auf denen zugedeckt mit Planen die Waffen des Schiffes standen. Die Mannschaft hielt sich sitzend im flachen Rumpf auf, soweit sie nicht auf Wanten und Rahen arbeitete.
    Als das Schiff rund dreihundert Meter von der Space-Jet entfernt war, stieg das Diskusschiff lautlos und senkrecht in den Himmel.
    Kurz darauf frischte der Wind auf. Die Segel blähten sich, und das Schiff glitt scharrend und knarrend die Treibsanddünen hinauf und hinab. „Unser erstes Ziel ist die Wüstenstadt Metemoa", erklärte auf der Brücke Roq Rahee Atlan und Rhodan. „Dort treffen wir mit den Wettkampf-Teilnehmern aus den anderen Dörfern zusammen. Einen Tag lang werden wir dort rasten beziehungsweise zur Großen Mutter pilgern, einem Stern, der nahe von Metemoa in ferner Vergangenheit vom Himmel fiel und das Volk der Tronahae gebar."
    „Ein Stern?" fragte Rhodan und setzte zu Fragen nach weiteren Einzelheiten an, denn er vermutete, daß dieser Stern beziehungsweise die Große Mutter identisch war mit einem haurischen Raumschiff, das zur Zeit der Kosmischen Katastrophe auf Bugaklis gelandet war und von dessen ehemaliger Besatzung die heutigen Wüstensöhne abstammten.
    Doch der Arkonide legte ihm eine Hand auf den Unterarm, sah ihn beschwörend an und schüttelte den Kopf.
    Da schwieg Rhodan, denn er verstand, daß sie nichts tun durften, was die Tronahae über ihre wahre Vergangenheit und Herkunft als Hauri und Diener des Hexameron aufklärte. Das, was sie irgendwann verdrängt hatten, mußte verdrängt bleiben, solange es keine Möglichkeit gab, die Vergangenheit rational aufzuarbeiten.
    Und die gab es so lange nicht, wie die Leute der Geisterflotte selber nicht genau wußten, was vor 695 Jahren geschehen war und was aus den blühenden Zivilisationen der Milchstraße, aus dem Galaktikum und aus der Kosmischen Hanse geworden war.
    Solange sie das nicht wußten, waren sie trotz ihrer vierzehn gutausgerüsteten Raumschiffe nicht mehr als ein verlorenes Häuflein Versprengter und - vielleicht - Heimatloser.
    Beim Dorf angelangt, schlössen sich drei andere, kleinere Wüstenschiffe der QINTARRO, der Wüstenkönigin, an, wie Roqs Schiff hieß. Die Dorfbewohner, die zurückblieben, waren auf die Klippen gestiegen und winkten den Abreisenden nach, bis sie nur noch die Segel der Schiffe sahen.
    Da die Sonne weiterhin von einem wolkenlosen Himmel schien, wurde es wärmer - und bei 15 Grad minus klappten die Galaktiker die Druckhelme ihrer SERUNS zurück. Die Tronahae, die in den Wanten körperliche Schwerarbeit verrichteten, entledigten sich sogar ihrer ganzen Oberbekleidung. „Sie genießen die Sonne, weil sie wissen, daß das schöne Wetter heute noch zu Ende geht", stellte Roq Rahee oben auf der Brücke fest. „Je schöner das Wetter ist, um so schlimmer werden die Stürme, die ihm folgen."
    Er legte den Kopf in den Nacken und spähte in den blauen Himmel. „Schwarze Drachen", sagte er leise. „Es sind Aasfresser. Da sie zu Hunderten über einem ganz bestimmten Gebiet kreisen, müssen sich dort Tote oder Sterbende befinden."
    Er rief seinen Leuten kurze, scharfe Befehle zu.
    Die QINTARRO legte sich auf die Backbordseite und schlug einen Kurs ein, der sie um ein paar Strich vom vorhergehenden abbrachte, dann glitt sie wieder geradeaus über den Wüstensand
     
    6.
     
    Nuria

Weitere Kostenlose Bücher