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1402 - Die Drachenwelt

Titel: 1402 - Die Drachenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Galaktiker vorbereiten.
    Gucky sondierte von der Space-Jet aus die Gedanken der Tronahae. Zwar vermochte er nur die Vordergrundgedanken zu lesen, aber in diesem Fall reichte das völlig aus. „Sie sind doch ziemlich durcheinander", berichtete er, während er wie die anderen Leute in der Steuerkanzel den seltsamen Nachthimmel beobachtete, der sich von Bugaklis aus ihren Blicken darbot. „Die Paralysierten sind erst vor kurzem wieder voll da, und die übrigen Stammesangehörigen bestaunen ihre Auferstehung."
    „Ob die kartanischen Sklavenhändler nicht ebenfalls mit Lähmwaffen gearbeitet haben?" wandte Nuria Gaih Zahidi ein und streichelte liebevoll ihre NIMROD-Armbrust, mit der sie vor 695 Jahren bei der Befreiung Perry Rhodans aus der JUNAGASH wahre Wunderdinge vollbracht hatte. „Ganz bestimmt", versicherte Bull und blickte die nur 1,52 Meter große, hellbraunhäutige Raumschiffkonstrukteurin und -Ingenieurin mit dem kurzen schwarzen Kraushaar an. Sie besaß alle Merkmale einer „reinrassigen" Buschmannfrau und war damit so etwas wie ein Fossil, denn nach Jahrtausenden der lebhaften „Rassenvermischung" auf Terra war „Reinrassigkeit" fast ausschließlich auf Zellaktivatorträger der ersten Jahre beschränkt.
    Nuria selbst nannte sich eine Sana, was wohl eine Ableitung aus der uralten Bezeichnung „Khoisanide" für Buschmänner und Hottentotten war. Sie besaß noch viele von den alten Instinkten der Buschmänner und war auch deshalb für planetarische Kommandounternehmen prädestiniert. Ihr Hobby war das Basteln von Repliken präkosmischer Waffen. Ihre NIMROD-Armbrust war so ein „Werkzeug", aber sie unterschied sich von den vorsintflutlichen Originalen dadurch, daß sie sechsschüssig war und die Einsatzköpfe der Pfeile Mikro-Antimaterieladungen enthielten. Sie konnten aber auch mit Ballast, mit normalem Sprengstoff oder mit atomaren Abbrandladungen gefüllt werden - und mit AM-Reaktions-Aufsätzen flogen sie bis zu zehn Kilometer weit. „Wenn die noch auf Bugaklis lebenden Tronahae nichts davon wissen, dann deshalb, weil die Kartanin keine lebenden Zeugen auf dieser Welt zurückließen.
    Wahrscheinlich lahmten sie alle ihre Opfer ausnahmslos und nahmen sie mit."
    „Achtung!" rief Gucky. „Jetzt sind Roq und Qon von ihren Leuten gesichtet worden. Viele Tronahae laufen ihnen zur Begrüßung entgegen. Gleich wird das Palaver beginnen."
    Iruna von Bass-Teth lächelte sinnend und blickte zum Nachthimmel hinauf. Sein Anblick sagife viel über die ungewöhnliche Situation aus, in der sich die Angehörigen der Geisterflotte befanden. An Steuerbord, wo sich das Gros der Sternenmassen von Hangay befand, leuchteten zahlreiche Sterne. An Backbord dagegen gab es nicht mehr Sterne, als sich an den Fingern beider Hände abzählen ließ, denn das Sandra-System befand sich im äußersten Randgebiet der Galaxis Hangay. „Die Lage ist geklärt!" verkündete der Mausbiber stolz, als wäre alles auf seine Leistungen zurückzuführen. „Ich springe mal schnell hinüber und frage, ob wir jetzt schon kommen sollen oder erst morgen früh."
    „Schließ deinen Helm!" rief Iruna ihm zu.
    Doch da war Gucky schon teleportiert.
    Eine halbe Minute später rematerialisierte er wieder in der Steuerkanzel der Space-Jet. Sein Druckhelm war zwar jetzt geschlossen, aber er klappte ihn sofort wieder zurück, hielt seine Hände über die großen Ohrmuscheln und wimmerte.
    Iruna war darauf vorbereitet gewesen und hatte bereits den Erste-Hilfe-Schrank der Space-Jet geöffnet. „Er hat sich die Ohren erfroren", erklärte sie, während sie die Spraydose mit dem probaten Mittel gegen Erfrierungen, das zugleich lokal anästhetisierend wirkte, schüttelte. „Kein Wunder bei absolut klarem Nachthimmel. Da muß die Temperatur ja in den Keller stürzen."
    Behutsam schob sie Guckys Hände aus der Nähe seiner Ohren, dann sprühte sie die Ohrmuscheln gründlich ein.
    Der Ilt wimmerte noch ein paar Sekunden, dann hörte er auf und staunte anscheinend selbst darüber, wie schnell die Schmerzen abklangen. „Nicht an die Ohren fassen, Gucky!" warnte die Akonin. „Sie würden abbrechen. Es dauert zirka zwanzig Minuten, bis die Erfrierung behoben ist."
    „Hauptsache, es tut nicht mehr weh", erwiderte der Ilt und wischte sich die Tränen des Schmerzes aus den Augen. „Du kannst dir kaum vorstellen, wie schlimm das war. Danke, Iruna."
    „Das war selbstverständlich", erklärte die Akonin und verstaute die Spraydose wieder.
    Gucky vergaß den Schmerz

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