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1402 - Die Drachenwelt

Titel: 1402 - Die Drachenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter langen Intervallnadler, den die schwachen Intelligenzen, die in grauer Vorzeit sein Volk als Sklaven und Kriegsdiener gehalten hatten, als kleines Geschütz bezeichnet hätten, in den Händen.
    Die syntronische Zielautomatik und seine schnellen Reflexe gaben den fünf angreifenden Jägern keine Chance.
    Nacheinander wurden ihre Körper zerfetzt.
    Ihre Fragmente verglühten und mischten sich als Asche in die benachbarten Wolken.
    Als der Kampf vorüber war, lag der Wolkentunnel über ihm und seinem Whilord. Er war für ihn nur noch ein unregelmäßig geformtes lichterfülltes Loch im düsteren Zwielicht, das die dichten unteren Atmosphärenschichten unter der Wolkendecke und über der Oberfläche des Riesenplaneten mit seiner Schwerkraft von 2,8 gerfüllte.
    Er zog sich am Seil in den Korb zurück.
    Während der Whilord tiefer und tiefer in die dichteren Schichten der Atmosphäre sank und das Lichtermeer der Oberflächenstädte allmählich größeren Anteil an der Helligkeit gewann als das wenige Sonnenlicht, das die Wolken hindurchließen, verfiel er in stumme Zwiesprache mit sich selbst.
    Vor seinem geistigen Auge zogen Sequenzen aus seiner unbeschwerten Kindheit vorüber, gefolgt von solchen seiner Jugend, die geprägt gewesen war durch die Aneignung von Wissen, durch die Gewöhnung an strenge Disziplin und den anfangs noch spielerischen Erwerb kämpferischer Fähigkeiten und Fertigkeiten, der in die harte Ausbildung in der Kampfschule eines Ritterordens übergegangen war.
    Dieser Zeit war die Phase des Dienens gefolgt, in der die Anwendung der erworbenen wissenschaftlichen Kenntnisse durch geistige Tätigkeiten und harte körperliche Arbeit beim ständigen Kampf seiner Zivilisation gegen die unbarmherzige und launische Natur ihrer Kernwelt sich die Waage gehalten hatten.
    Es war eine Zeit der Bewährung gewesen, denn nur wer sie mit Auszeichnung bestand, erhielt das verbriefte Recht, das Rittergelübde abzulegen und als Fahrender Ritter mindestens zwanzig Jahre der Kernweltzeitrechnung zu verbringen, sein Gelübde zu erfüllen und nach den strengen Regeln des Rittertums zu arbeiten, zu dienen und zu kämpfen.
    Kehrte er danach zurück und konnte er nachweisen, daß er während der ganzen Zeit seinen Schild und den des Rittertums saubergehalten hatte, dann erst würde er zum Vollritter geschlagen werden und fortan der lebenswichtigen Aufgabe nachgehen, die Tugenden des Rittertums an die heranwachsenden Generationen weiterzugeben.
    Doch er war so gut wie tot.
    Die wenigen Zellen seines Körpers, deren Leben nicht durch fremde Energie erstarrt war, vermochten nur ein Minimum an mitogenetischer Strahlung zu produzieren.
    Es reichte nicht dazu, ihn erwachen zu lassen.
    Es ermöglichte ihm lediglich, einen Hauch seines Bewußtseins träumerisch Sequenzen seines früheren Lebens nachzuvollziehen, die immer und immer wieder mit seinem Ritt auf dem gezähmten Whilord anfingen und damit endeten, daß er eine Entscheidung getroffen hatte, die seine Ritterehre ihm zwingend vorschrieb.
    So zwingend, daß er dem Befehl seines Gewissens gehorchte, obwohl er wußte, daß er damit den Gegenschlag herausforderte, der ihn in seinen jetzigen Zustand gestürzt hatte.
    Seitdem waren Äonen vergangen, in denen seine Träume sich immer und immer wiederholt hatten.
    Nur ein winziger Funke der Hoffnung brach sich manchmal Bahn und verhieß ihm die Erlösung von seinem Schicksal und die Erfüllung dessen, was ihm vorherbestimmt war.
    Vorherbestimmt sein mußte, denn sobald er nicht mehr daran glaubte, würde sein Geist sich umnachten ... 1. „Nach Hause!" schrillte eine sich überschlagende Stimme aus den Lautsprechern der Funküberwachung. „Ich will nach Hause!"
    Atlan, Iruna von Bass-Teth und Julian Tifflor, die aus der Zentrale der KARMINA heraus das Beiboot-Manöver Speedy Sword verfolgten, sahen sich betreten an.
    Aber bevor jemand etwas sagen konnte, erscholl eine zweite, kaum weniger hysterische Stimme aus den Lautsprechern. „Nein, ich will lieber sterben!" schrie sie. „Wir sind verdammt und verloren!
    Alle, die wir kannten, sind längst tot und vermodert. Von uns will niemand mehr etwas wissen."
    „Ich will trotzdem nach Hause!" kreischte die erste Stimme. „Warum fliegen wir nicht einfach durch bis zur Milchstraße?"
    „Das ist Vela von Zoltral", stellte Atlan nach einem genauen Blick auf die Funküberwachungsanzeigen fest. „Pilotin der SJC-1."
    „Und die männliche Stimme gehört dem Ara Hurion Trungg", sagte

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