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1405 - Sei schön für den Teufel

1405 - Sei schön für den Teufel

Titel: 1405 - Sei schön für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plapperte auch munter drauf los und erzählte davon, dass Glenda wirklich Glück hatte, denn so einfach konnte sich Ulema nicht von ihrer Arbeit lösen, weil sie eine der wichtigsten Personen in der Klinik war und das absolute Vertrauen des Chefs genoss.
    »Das ist nicht überall so.«
    »Da sagen Sie was. Aber Teamgeist ist sehr wichtig, um Erfolg haben.«
    »Bestimmt.«
    Die innerliche Pracht der Klinik verschwand etwas, als Glenda in einen Trakt geführt wurde, der nicht ganz so luxuriös aussah. Zwar roch es hier nicht nach Krankenhaus, aber hier waren die Gänge enger und das Licht nicht so hell.
    Hell waren dafür die Türen. Vor einer blieben die beiden Frauen stehen. Ein kurzes Klopfen, der Ruf, doch einzutreten, und wenig später stand Glenda Schwester Ulema gegenüber.
    Sie hatte in einem weißen Gartenstuhl mit Segeltuchbespannung gesessen. Jetzt stand sie auf, und Glenda besah sie von Kopf bis zu den Füßen.
    Der erste Eindruck war immer wichtig, und sie hatte das Gefühl, einer verkleideten Teufelin gegenüberzustehen…
    ***
    »Bist du froh darüber?«, fragte Suko mich.
    »Was meinst du?«
    »Dass wir hier sitzen.«
    »Hör auf. Ich wäre am liebsten mit Glenda gegangen. Aber du kennst sie ja. Was sie sich mal in den Kopf gesetzt hat, das zieht sie auch durch und nimmt keine Rücksicht.«
    Wir waren mit dem Rover nicht auf das Grundstück der Klinik gefahren. Es war von einer Mauer umgeben, auf deren Krone Schnee lag. Ein Tor gab es auch, das offen stand, und wenn man hindurchfuhr, gelangte man auf einem breiten Weg bis zu einem Haus, das wirklich nicht wie eine Klinik aussah, sondern eher den Vergleich mit einem Wellness-Hotel standgehalten hätte. Viel Glas, wenig Mauern, dafür edles Metall, und einen Wintergarten hatten wir auch gesehen.
    Sollte wider Erwarten etwas schief laufen und sich Glenda nach einer gewissen Zeit übers Handy nicht melden, würden wir uns auf den Weg machen und die Klinik betreten. Noch warteten wir, und das nicht nur auf Glenda Perkins, sondern auch auf einen Anruf unseres Chefs. Er hatte uns versprochen, sich um diesen Professor Kazakis zu kümmern, denn er wollte herausfinden, ob etwas gegen ihn vorlag.
    Nichts gegen Schönheitschirurgen, da gab es wirklich Kapazitäten, aber jedes Ding hat zwei Seiten. Viel war in den Medien geschrieben und gezeigt worden, da gerieten die Herren mit den perfekten Händen schon ins Zwielicht.
    Suko und ich kannten zwar alle möglichen Leute, aber Schönheitschirurgen befanden sich nicht darunter, und so waren wir darauf gespannt, was Sir James uns zu melden hatte.
    Irgendwo mussten die Würmer ja hergekommen sein. Davon gingen wir mal aus. Es konnte durchaus sein, dass sich hinter der prächtigen Fassade ein Stück Hölle verbarg.
    Kalt wie lange nicht mehr war es in London. Und es fiel auch wieder Schnee, wie wir jenseits der Scheibe sahen. Lautlos segelten die kleinen Kristalle aus den Wolken und legten sich geräuschlos auf dem Erdboden nieder.
    Wir schauten ihnen zu. Sie tippten gegen die Scheiben und schmolzen dort weg. Aber woanders blieben sie liegen, und Schnee in London war einfach Gift für die Stadt. Es wurde auch nicht wärmer. Noch immer strömte aus dem Norden die eisige Luft in die mittleren und südlichen Gefilde Europas.
    Die Menschen sehnten sich nach dem Frühling, aber der ließ sich noch Zeit, und so mussten wir weiterhin mit der Kälte zurechtkommen, was mich persönlich nicht besonders störte. Nur beim Autofahren mochte ich den Schnee nicht, doch die Straßen waren zum Glück frei.
    Suko wollte gerade etwas sagen, als mein Handy seine Melodie erklingen ließ. »Aha«, sagte ich nur und meldete mich.
    Glenda war es nicht, dafür Sir James, der sofort zur Sache kam und diesen Professor Kazakis ansprach.
    »Er ist eine schillernde Figur, sag ich mal.«
    »Das kann man auch negativ deuten, Sir.«
    »Ich überlasse es Ihnen. Er ist zudem sehr geschäftstüchtig, das muss man ihm lassen. In der Branche hat seine Klinik einen guten Namen, zumindest bei den Leuten, die seine Dienste in Anspruch nahmen. Aber es gibt auch eine andere Seite, und die wird vertreten durch seine Kollegen, die ihm nicht trauen. Ob es nur Neid ist, kann ich nicht sagen, jedenfalls hat es mit ihnen schon einigen Ärger gegeben.«
    »Auch gerichtlich?«
    »Ja. Aber die Prozesse endeten in seinem Sinne. Nur in seiner Heimat Griechenland ist das nicht so gewesen. Da hat er Probleme bekommen, und so war es für ihn persönlich besser, das Land zu

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