Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1406 - Der neue Baphomet

1406 - Der neue Baphomet

Titel: 1406 - Der neue Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
werden.«
    »Für mich steht es fest, John. Ich fühle mich von der anderen Seite gelinkt und reingelegt. Ich kann es einfach nicht begreifen. Es will mir nicht in den Kopf. Ich frage mich, was ich getan habe, dass so etwas passiert? Ich bin mir keiner Schuld bewusst, verstehst du?«
    »Das weiß ich doch.«
    »Aber eines steht fest, John: Sophia ist zwar meine Frau, aber sie ist auch ein Rätsel. Ich weiß auch nicht, wie ich es meinen Mitbrüdern klarmachen soll, was hier passiert ist. Es fehlen mir die richtigen Worte und…«
    »Ich würde gar nichts sagen, Godwin, und erst mal abwarten. Ich weiß, dass es leichter gesagt als getan ist, aber du musst dich zusammenreißen.«
    »Das tue ich die ganze Zeit über.«
    »Lass dir bitte nichts anmerken. Außerdem – verdammt, Godwin! – ich glaube nicht, dass Sophia deine Feindin ist. Nein, das glaube ich einfach nicht!«
    »Was ist sie dann?«
    »Denk daran, dass alles im Leben seinen Grund hat. Das Auftauchen der vier Reiter ist kein Zufall.«
    Godwin stöhnte auf. »Dann bin ich mal gespannt, welches Tor sich geöffnet hat.«
    »Wir werden es sehen. Und wenn ich an mein Kreuz denke, dann glaube ich daran, dass es zwischen den beiden Fällen einen Zusammenhang gibt. Also bin ich wieder mit im Spiel.«
    »Dann will ich nur hoffen, dass sich das Spielfeld hier unten in Frankreich befindet.«
    »Abwarten. Auf jeden Fall kannst du mich jederzeit erreichen.«
    »Umgekehrt auch, John.«
    Nach dieser Antwort legte er auf, ohne noch ein Wort des Abschieds zu sagen.
    Ich blieb sitzen wie eine Statue. Mit einer derartigen Überraschung hatte ich in dieser Nacht nicht gerechnet.
    Die Horror-Reiter waren zurück!
    Sie aber waren nicht erschienen, um das Kloster zu zerstören, sondern hatten sich mit Sophia Blanc getroffen und sie als den neuen Baphomet bezeichnet.
    Warum hatten sie das getan? Wo konnte es eine Verbindung zwischen der Frau, die mal als Maria Magdalena gelebt hatte, und Baphomet geben?
    Darüber zerbrach ich mir den Kopf. Selbst für mich war alles zu weit weg, und ich musste zudem noch die Reaktion meines Kreuzes hinzuzählen, die für mich nach wie vor ein Rätsel war.
    Eine Warnung?
    Ich sah es so an. Wie gern wäre ich jetzt bei meinem Templerfreund Godwin de Salier gewesen, um mit ihm zu reden und ihn zu trösten. Er war verheiratet worden, das hatte er noch nicht überwunden, und ich war dabei gewesen und hatte es ebenfalls akzeptieren müssen. Und jetzt überraschte ihn seine Frau auf eine derartige Art und Weise.
    Mir wollte das nicht in den Kopf. Da passten die Zusammenhänge einfach nicht.
    Es rollte etwas auf uns zu. Bisher sah ich es noch als einen Schneeball an, aber sehr leicht konnte daraus eine Lawine werden…
    ***
    Godwin de Salier saß in seinem Zimmer. Auf seiner Haut klebte der Schweiß, und er zitterte wie ein Kranker.
    Trotzdem war er auf der anderen Seite erleichtert, denn er hatte mit seinem Freund gesprochen. Wenn es wirklich brannte, würde John so schnell wie möglich nach Südfrankreich kommen.
    Aber zunächst mussten andere Dinge geregelt werden, und dabei konnte ihm keiner helfen. Das war einzig und allein seine Sache.
    Das lange Sprechen hatte seine Kehle ausgedörrt. Aus dem Kühlschrank holte er eine Flasche Mineralwasser. Er trank, doch die Trockenheit in seiner Kehle wollte kaum verschwinden.
    Er überlegte, was er unternehmen sollte.
    Er konnte Sophia ansprechen, mit ihr darüber reden, was sie getan hatte. Aber was würde sie ihm sagen? Die Wahrheit? Würde sie leugnen und ihn eventuell auslachen? Sich sogar ihm gegenüber als Feindin gebärden? Auch damit musste er rechnen.
    Es gab noch eine andere Möglichkeit. Als ihm die durch den Kopf ging, nickte er. Alles auf sich zukommen lassen, das war am besten.
    So tun, als wäre nichts gewesen. Wenn Sophia, seine Frau, Vertrauen zu ihm hatte, dann würde sie von allein reden.
    Godwin ging zum Fenster und schaute in den Garten. Das Zittern verschwand, denn der Garten war nun leer. Keine Skelett-Reiter mehr und auch keine Sophia.
    Sie hatten die Zeit genutzt und waren verschwunden. Er glaubte nicht daran, dass sich die Horror-Reiter im Kloster versteckt hielten, aber es konnte sein, dass sie Sophia mitgenommen hatten. Entführt in ihre Welt, in ihr Reich.
    Der Magen wurde ihm eng. Wieder trat der Schweiß auf seine Stirn, und Godwin sah sich verloren im Zimmer stehen und ins Leere starren.
    Er ballte plötzlich beide Hände. So einfach wollte er es der anderen Seite nicht machen.

Weitere Kostenlose Bücher