1406 - Der neue Baphomet
gegenüber. Dann nahm der Templer seine Frau in die Arme.
»Was immer geschieht, Sophia, ich halte zu dir, denn das habe ich dir versprochen.«
»Danke, das weiß ich.«
Beide küssten sich, und es tat ihnen gut.
Sie wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Dann trat sie ans Fenster. Sie schaute nicht durch die Scheibe, sondern auf den unheimlich wirkenden Knochensessel. Auch er hatte für sie eine besondere Bedeutung. Nur im Moment war er nicht wichtig.
Der dunkle Schleier der Wolken löste sich auf. Nicht durch den Wind getrieben, sondern wegen des morgendlichen Lichts, das von Minute zu Minute heller wurde.
Welches Schicksal stand ihr bevor?
Sophia hatte keine Ahnung. Sie konnte oder wollte nicht mal raten, sie hoffte nur, dass es sie nicht in den Tod führte, denn gerade jetzt fühlte sie es besonders intensiv.
Eine neue Zukunft, eine andere, auch eine spannende, das stand ihr bevor.
Sie wollte zurück in das andere Zimmer gehen, weil sie nicht unbedingt dabei sein musste, wenn der Tote abgeholt wurde, der indirekt durch das Buch gestorben war.
Das Läuten des Telefons sorgte dafür, dass sie stoppte. Sie war auch leicht zusammengezuckt, weil das Geräusch in der Stille überlaut geklungen hatte.
Abheben oder nicht?
Sie entschied sich dafür.
Bevor sie etwas sagen konnte, hörte sie eine weiche, aber irgendwie widerlich klingende Männerstimme.
»Ich und meine Freunde sind mit im Spiel, vergiss das nicht, mein Freund.«
»Wer sind Sie?«, fragte Sophia.
Der Anrufer war wohl etwas überrascht, dass sich eine Frau meldete. Doch er fing sich schnell, lachte scharf und sagte:
»Saladin, ich bin Saladin…«
ENDE des ersten Teils
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