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1406 - Der neue Baphomet

1406 - Der neue Baphomet

Titel: 1406 - Der neue Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Waren es nicht Schatten, die sich ihr zeigten, ein zufälliges Spiel aus verschiedenen Faktoren, die sich zu einem Bild zusammengefunden hatten?
    Da konnte so einiges zusammenkommen, aber sie glaubte daran, dass dieses Bild nicht ohne Grund am Himmel zu sehen war. Und dass es auch nicht viele Menschen zu Gesicht bekamen. Dass es für sie so etwas wie eine Bestimmung war.
    Sie zählte leise mit. »Eins, zwei, drei, vier…«
    Dann war Schluss.
    Vier dunkle Gebilde, die nebeneinander standen, allerdings durch gewisse Zwischenräume getrennt.
    Es war schwer für Sophia, sich nicht von den Äußerlichkeiten ablenken zu lassen. Sie konnte sehen, sie konnte auch etwas erkennen.
    Reiter!
    Sophia wollte es selbst nicht glauben, und ihr Mund blieb vor Staunen offen.
    Vor ihr am Himmel hielten sich tatsächlich vier Reiter auf. Sie saßen auf dunklen Pferden, und sie wirkten dabei wie ein gespenstisches Riesengemälde.
    Sophie bekam den Mund kaum zu. Sie flüsterte etwas, ohne dass sie es selbst verstand. Ihr Herz schlug schneller, und sie wusste, dass die Botschaft ihr galt.
    Nur verstand sie diese nicht, aber sie sah noch etwas. Auf den Frontseiten der Reiter, in Brusthöhe, schimmerten Buchstaben. Nur zwei waren identisch. Der erste und der letzte Buchstabe.
    Sophia sprach sie leise vor sich hin. Zuerst langsam, dann immer schneller und öfter.
    Das Ergebnis blieb gleich.
    AEBA!
    ***
    Erst nach einer gewissen Zeitspanne war sie wieder in der Lage, klar zu denken, obwohl nach wie vor ein Schauer auf ihrem Rücken war, denn was sie dort sah, konnte sie nicht begreifen. Normalerweise hätten die Reiter vom Himmel fallen müssen, aber sie blieben dort oben und trotzen sogar dem Orkan.
    Waren sie echt? Bestanden sie nur aus Projektionen? Bildete sie sich diese Gestalten ein, weil ihre Fantasie plötzlich voll abgedreht war?
    Es waren Fragen, auf die sie keine Antwort wusste, die sie allerdings beunruhigten, und zum ersten Mal dachte sie daran, ihren Ehemann zu wecken.
    Sie stutzte. Ehemann? Ja, es stimmte. Sie war verheiratet, und das auf eine besondere Art und Weise. Aber sie konnte noch immer nicht fassen, dass es Realität war.
    Verheiratet mit Godwin de Salier, dem Führer der Templer, der ebenfalls hier im Kloster lebte. Sie schliefen nur in getrennten Räumen, was durchaus Sinn machte, denn Godwin und sie wollten die anderen Templer nicht provozieren.
    Es war schon genug über ihre Ehe gesprochen worden, aber Godwin hatte es in einer langen Rede geschafft, den Männern klarzumachen, dass es keine andere Möglichkeit als diese Ehe gegeben hatte.
    Sophia musste im Kloster bleiben, denn hier lagen die Gebeine derjenigen Frau und Heiligen, als die sie mal vor sehr langer Zeit gelebt hatte.
    Als Maria Magdalena!
    Jetzt hieß sie Sophia Blanc, aber die Vergangenheit konnte sie nicht abschütteln. Sie stand plötzlich wieder im Zentrum, und in diesen Augenblicken fühlte sie sich wie die Empfängerin einer Botschaft.
    Die vier Reiter waren nicht grundlos am Himmel erschienen. Sie wollten gesehen werden, und Sophia fragte sich, ob dieser seltsame Besuch nur ihr allein galt.
    Vielleicht, denn bei einem derartigen Orkan traten nur wenige Menschen an die Fenster oder ins Freie.
    Die Frau hatte sich an die Überraschung gewöhnt. Einige Male las sie die Buchstaben sich selbst vor, aber sie fand keinen Sinn darin.
    Noch nie zuvor hatte sie davon gehört. Es war ihr nur klar, dass sich am Himmel etwas Archaisches abzeichnete und dass es auf den Namen AEBA hörte.
    Warum?
    Die Frage drängte sich ihr auf, doch sie konnte sich keine weiteren Gedanken darum machen, denn es passierte etwas, das sie ebenfalls überraschte.
    Die vier Reiter setzten sich in Bewegung. Man konnte auch von einem Anreiten sprechen. Das schafften sie, obwohl die Hufe ihrer schwarzen Pferde keinen festen Boden berührten. Sie bewegten sich einfach durch die Luft und setzten dabei ihre Beine, als würden sie über ein Feld oder eine Straße reiten.
    Sophia Blanc verstand im Moment nichts, weil sie noch immer von diesem fantastischen und unheimlichen Bild gefangen war. Auch wenn sie es gewollt hätte, sie wäre nicht in der Lage gewesen, den Blick davon zu wenden.
    Vier Reiter – vier Geisterreiter – ritten über den Himmel und dabei einem Ziel entgegen.
    Sie konnte es nicht fassen, denn wenn sie den Weg verfolgte und dabei an ein Ende dachte, dann konnte dieses Ende nur dort liegen, wo sie sich befand.
    Ja, das Ziel der Reiter war das Kloster!
    Als ihr dies klar

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