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1406 - Der neue Baphomet

1406 - Der neue Baphomet

Titel: 1406 - Der neue Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hier musste etwas getan werden. Er trug die Verantwortung für dieses Kloster.
    »Ich werde kämpfen!«, flüsterte Godwin. »Ich werde, verdammt noch mal, nicht aufgeben…«
    Mehr sagte er nicht, denn ein leises Klopfen an der Tür unterbrach ihn.
    Godwin schrak zusammen. Er war plötzlich stumm. Dann wiederholte sich das Klopfen.
    »Ja, bitte?« Er war froh, dass seine Stimme einen normalen Klang hatte.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Jemand kam.
    Es war Sophia Blanc!
    ***
    Als der Butler die Tür öffnete und den Besucher anschaute, der innerhalb des imposanten Eingangsportals sogar recht klein wirkte, verschwand der hochnäsige Ausdruck aus dem Gesicht des Angestellten. Er hatte in die Augen des Besuchers geschaut, und die waren wie Eis.
    Bevor der Butler seine Frage stellen konnte, übernahm der Besucher das Wort.
    »Ich bin angemeldet. Sir Richard Leigh erwartet mich.«
    Der Butler fragte trotzdem, es gehörte schließlich zu seinem Job:
    »Wen darf ich melden?«
    »Saladin!«, lautete die Antwort.
    Mehr wurde nicht hinzugefügt. Kein Vorname und auch kein Titel.
    Der Butler schluckte. Die dünne Haut vor seiner Kehle bewegte sich hektisch. »Ich habe verstanden. Kommen Sie, Mr. Saladin.«
    Der Mann mit den eiskalten Augen ging vor. Er bedankte sich nicht, er war sogar sehr schnell, und der Butler musste hastig zur Seite treten, um nicht überrannt zu werden.
    »Bringen Sie mich zu Ihrem Chef.«
    Die beiden Männer gingen durch eine Halle, die man nur als imposant bezeichnen konnte. Das galt auch für die Möblierung: alt, aber nicht bedrückend oder überladen. Doch dafür besaß der Besucher keinen Blick. Es war wichtig, dass er den Besitzer traf, dessen Wohnumgebung interessierte ihn nicht.
    In der Halle wurde er nicht erwartet, sondern in einem Arbeitszimmer, das ebenfalls Menschen in Erstaunen versetzen konnte. Ein hoher Saal, zu dem noch eine Galerie gehörte. Sie wurde durch ein hölzernes Geländer abgestützt, und wer sie betrat, der konnte an den mit Büchern vollgestopften Regalen entlanggehen, wobei eine indirekte Beleuchtung auf die Buchrücken fiel.
    Wer nach oben wollte, musst eine Treppe aus dunklem Holz benutzten, aber der Besucher konnte in der unteren Ebene bleiben, denn hinter einem halbrunden Schreibtisch, auf dem ein Laptop stand, eingerahmt von einigen Büchern und Akten, erhob sich ein Mann und ging mit forschen Schritten auf seinen Besucher zu.
    Sir Richard Leigh war nicht besonders groß. Um schnell zu laufen, bewegte er seine kurzen Beine fast hektisch. Auf dem Holzboden hinterließen seine Schritte ein leichtes Trommelfeuer, aber je näher Sir Richard seinem Besucher kam, um so langsamer ging er. Schließlich blieb er stehen und wartete auf ihn.
    Unterschiedlicher konnten zwei Menschen kaum sein. Auf der einen Seite Saladin mit seinem haarlosen Schädel und den eiskalten Augen, in dunkle Kleidung gehüllt, auf der anderen Seite Sir Richard, der einen nahezu gemütlichen Eindruck machte.
    Er trug ein kariertes Jackett in verschiedenen Brauntönen, ein grün angehauchtes Hemd, keine Krawatte, dafür ein etwas altmodisch wirkendes Halstuch im Ausschnitt des Hemds. Auf dem Kopf des Mannes wuchsen wenig Haare, sodass sie wie ein Schatten wirkten, der sich von der Stirn bis zum Nacken hin zog.
    Vom Alter her war Sir Richard schlecht einzuschätzen. Er stand in der Mitte seines Lebens und war in bestimmten Kreisen ein sehr bekannter Mann, der auch viele und vor allen Dingen die richtigen Leute kannte. Seine Beziehungen reichten sehr weit, bis hinein in die obersten Schichten von Adel und Industrie. Er war jemand, der im Hintergrund die Fäden zog und dafür sorgte, dass die Menschen taten, was er wollte.
    Als er den Anruf eines gewissen Saladin empfangen hatte – eines ihm fremden Menschen –, hatte er zunächst ablehnen wollen, ihn zu treffen. Dann allerdings hatte er Saladins Stimme gehört – das war beim zweiten Anruf gewesen –, und ihm war nichts anderes übrig geblieben, als einem Treffen zuzustimmen. Die Stimme hatte ihn überzeugt oder ihn sogar in seinen Bann geschlagen.
    Jetzt, als dieser Mensch mit dem Namen Saladin auf ihn zukam, spürte Sir Richard das Kribbeln auf seinem Rücken. Er konnte nicht genau sagen, woran es lag, vielleicht am Aussehen des Besuchers, aber da stachen die Augen besonders hervor.
    Die Schritte des Adeligen und Forschers verlangsamten sich. Er selbst hatte das Gefühl, immer kleiner zu werden, während zugleich die Nervosität in ihm hochstieg.
    In

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