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1406 - Der neue Baphomet

1406 - Der neue Baphomet

Titel: 1406 - Der neue Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    »Astaroth«, hörte sie die Stimme wieder.
    Noch ein Name!
    »Eurynome…«
    Sie zuckte zusammen. Auch unter diesem Begriff konnte sich Sophia nichts vorstellen.
    »Baal…«, vernahm sie.
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    Kurz danach wurde ihr der letzten Name bekannt gegeben.
    »Amducias…«
    Diesmal öffnete sie den Mund, ohne etwas zu sagen. Sie war nur froh, Atem schöpfen zu können.
    Vier Namen! Ich habe vier Namen gehört!
    Immer wieder schoss ihr dieser Satz durch den Kopf. Sie stand auf sicherem Boden, aber sie überkam der Eindruck, dass dieser allmählich aufweichte, als wollte er sie verschlingen. Was sie hier erlebte, war einfach unerklärlich. Sie kam sich vor wie in einer fremden Welt und wie abgestellt. In ihrer Kehle hatte sich ein Kloß gebildet. Sie war das Mädchen, das in den Wald ging, um die Sterntaler zu sammeln, die vom Himmel fielen – so überrascht war sie. Einen Kommentar konnte sie nicht geben, aber sie glaubte nicht, dass es alles gewesen war, was diese Gestalten von ihr wollten. Da musste es mehr geben.
    »Was… was … sollen die Namen?«, hauchte sie und begann zu stottern. »Ich … ich weiß nicht … Ich bin …«
    »Wir sind wir. Wir sind so als auch so!«
    Erneut vernahm sie die gemeinsame Antwort, mit der sie wiederum nichts anzufangen wusste.
    »Aber was habe ich mit euch zu tun?«
    »Du bist wichtig.«
    »Ach…«
    »Ja – denn du bist der alte, der neue und der einzig wahre Baphomet…«
    ***
    Es war eine Antwort, die nicht nur von Sophia gehört wurde. Auch ein anderer Mensch hatte sie verstanden. Der stand hinter einem Fenster, dass er spaltbreit geöffnet hatte, und Godwin de Salier traute seinen Ohren nicht.
    Er war so überrascht, dass es von seinem Horchposten zurücktrat und das Fenster schloss. Er wollte nicht mehr hören. Er taumelte zurück in das Zimmer. Er fand einen Stuhl, ließ sich darauf fallen und sah im Gesicht aus wie seine eigene Leiche.
    Ein Schauer nach dem anderen jagte über seinen Rücken, und in seinem Kopf war brach ein Weltbild zusammen. All das, an was er bisher geglaubt hatte, war zerstört worden, und so musste er sich fragen, für was er noch kämpfen sollte.
    Es ging um Sophia. Nur um sie. Ausgerechnet sie und keine andere sollte der alte und der neue Baphomet sein. Sie, die bei den Templern lebte, war zugleich der Todfeind der Templer, der besiegt worden war und nun wieder auftaucht war?
    Der neue Baphomet!
    Godwin hätte am liebsten losgeschrieen. Er tat es nicht. Dafür hockte er sturr auf seinem Platz und hielt den Blick zu Boden gerichtet. Er lauschte dem überlauten Schlag seines Herzens und spürte in seinen Achselhöhlen den feuchten Schweiß.
    Er konnte nicht sagen, was ihn gefesselt hielt. War es die Angst?
    War es die schreckliche Enttäuschung?
    Wahrscheinlich traf beides zu. Er dachte nicht mehr weiter und kam sich vor wie jemand, der aus dem Leben gerissen worden war und nur mehr als Figur existierte.
    Sophia, seine Frau, war sie tatsächlich der neue Baphomet? Aber sie war kein Dämon wie Baphomet. Über Jahre hinweg hatten die Templer ihn und seine Verbündeten bekämpft. Viel Blut war geflossen. Sie hatten es schließlich geschafft, Baphomet zu vernichten, aber nun sah es anders aus.
    Oder waren sie die ganze Zeit über einem Irrtum erlegen und hatten den Falschen vernichtet?
    Der Templer wusste es nicht. Für ihn war wirklich eine Welt zusammengebrochen. Er saß auf dem Stuhl, konnte plötzlich nicht mehr denken, aber ihm war auch klar, dass er etwas tun musste.
    Wer war Sophia?
    »Verdammt!«, keuchte er. »Das kann nicht sein. Ich glaube es nicht, dass mich ein Mensch so belügen kann. Sie muss mich die ganze Zeit über getäuscht haben. Und ich – ich Idiot bin darauf hereingefallen? So was kann nicht sein!«
    Er atmete keuchend. Er ballte die Hände zu Fäusten. Er schlug damit um sich gegen unsichtbare Ziele, aber es half ihm nichts, wenn er jetzt die Beherrschung verlor.
    Er hob den Kopf wieder an. Es fiel ihm schwer, sich zu erheben und zum Fenster zu gehen. Aber er musste es tun, wenn er Gewissheit haben wollte, und so schaute er hinaus.
    Sophia stand noch immer im Garten des Klosters. Vor ihr saßen die vier schrecklichen Gestalten der Horror-Reiter auf ihren Gäulen.
    Sie waren Dämonen – Erzdämonen, das wusste er. Und dass sie Sophia nichts taten, ließ darauf schließen, dass sie mit ihnen unter einer Decke steckte.
    Die Enttäuschung machte ihn fertig. Godwin fühlte sich wie ein Boxer, der

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