Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1406 - Der neue Baphomet

1406 - Der neue Baphomet

Titel: 1406 - Der neue Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
tot.
    Dass Godwin so tief schlief, war nicht normal. Besonders nicht nach all der Aufregung, die sie gemeinsam erlebt hatten. Sie hörte ihn auch stöhnen, und genau das war für sie ein Zeichen, einzugreifen.
    Wer so reagierte wie Godwin, den musste ein schlimmer Traum beschäftigen. Daraus wollte sie ihn erlösen, deshalb rüttelte sie ihn an der Schulter. Seine Atmung stockte. Er schien aus einer wahnsinnigen Tiefe zu steigen, und Sophia, die neben seinem Bett stand und sich gebückt hatte, schaute zu, wie sich seine Augen öffneten.
    »Hallo, Ehemann«, flüsterte sie warmherzig.
    Godwin reagierte nicht auf ihre Worte und bewegte nur die Augen.
    Sophia legte ihm die Hand auf die Stirn. Dort fühlte sie die Schweißschicht, und als sie genauer hinschaute, sah sie auch, dass die Wangen glänzten.
    Sie flüsterte seinen Namen und hörte das leise Stöhnen. Dann erwischte er sie mit ihrem Blick.
    »Sophia!« Seine Sprache klang erleichtert.
    »Ja, ich bin es.«
    Noch liegend bewegte der Templer seinen Kopf auf dem Kissen.
    Er musste erst zu sich kommen, das war zu sehen, und sie hörte auch sein leises Stöhnen, das sich in flüsternde Worte verwandelte.
    »Ich habe so tief geschlafen wie kaum zuvor. Verdammt, ich weiß auch nicht, wie das kommt.«
    »Du warst eben erschöpft.«
    Er legte seine Hand auf die ihre. »Nein, das war es nicht. Ganz und gar nicht.« Übergangslos wechselte er das Thema. »Kannst du mir sagen, wie spät es ist.«
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Mit der dritten Morgenstunde musst du schon rechnen.«
    »Ja, okay.« Er schüttelte den Kopf. »Dieser Schlaf… der war schon unnatürlich. Wie ist es dir denn ergangen?«
    Sophia hatte die Frage erwartet und sich darauf eingestellt. In seinem Zustand würde er die volle Wahrheit nur schwer ertragen, deshalb zog sie sich auf eine Notlüge zurück.
    »Es ging so.«
    Godwin richtete sich auf. Er wollte wissen, was mit dem Buch geschehen war.
    »Es befindet sich noch dort, wo wir es hingelegt haben. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    »Dann ist es gut.«
    Sophia war froh darüber, dass ihr Mann keine weitere Fragen mehr stellte. Er hielt den Kopf gesenkt, und auf seiner Stirn hatte sich ein Muster aus Falten abgezeichnet. Ein Zeichen, dass er nachdachte.
    Sie wollte ihn auch nicht stören, denn sie wusste, dass er von sich aus anfangen würde zu sprechen.
    »Da ist noch etwas, über das ich mir dir reden möchte.«
    »Bitte, ich höre.«
    Godwin befeuchtete seine trockenen Lippen. »Ich habe nicht nur geschlafen, weißt du…«
    »Sondern?«
    »Auch geträumt.« Er überlegte kurz. »Es war ein schlimmer Traum. Ich weiß gar nicht, weshalb er mich gequält hat. Eine Person hat in diesem Traum einen wichtige Rolle gespielt…«
    »Wer denn?«
    »Nicolas Grillion.«
    »Hm. Und wer ist das?«
    »Du hast ihn schon gesehen, aber es ist natürlich für einen Neuling schwer, all die Namen der Templer zu behalten.«
    »Dann ist er einer deiner Brüder aus dem Kloster?«
    »Genau. Und er befand ich in einer schrecklichen Lage. Er hat sich tatsächlich selbst umgebracht. Ich sah ihn, wie er durch die dunklen Gänge des Klosters lief und ein Messer in der Hand hielt.«
    »Weiter.«
    »Damit hat er sich umgebracht. Ich habe es gesehen. Er nahm das Messer und schnitt sich selbst die Kehle auf. Ich wollte noch hinzuspringen und ihn davon abhalten, aber ich war zu langsam und konnte seinen Tod nicht verhindern.«
    »Das ist ja grauenhaft.«
    »Da sagst du was. So etwas habe ich noch nie geträumt, und ich frage mich, ob es mit dem Buch zusammenhängt, das ja bisher so harmlos gewesen ist. Was meist du dazu?«
    »Es ist schon möglich.«
    »Wunderbar. Und wie sollen wir uns verhalten?«
    »Ich denke, darüber sollten wir in einigen Stunden reden, wenn es hell geworden ist.«
    »Wenn du meinst.« Er lächelte etwas verloren. »Ich bin dir wirklich keine große Hilfe, das gestehe ich mir selbst ein. Zumindest nicht in dieser Nacht. Ich möchte trotzdem, dass du bei mir bleibst.«
    »Das versteht sich.«
    »Danke.« Godwin veränderte seine Sitzhaltung, damit er dorthin schauen konnte, wo das Buch so harmlos auf dem Tisch lag. Er besah es sich sehr genau und schüttelte dann leicht den Kopf.
    »Hast du ein Problem, Godwin?«
    »Weiß ich nicht, aber ich glaube in Erinnerung zu haben, dass diese Bibel vor meinem Einschlafen anders auf dem Tisch gelegen hat.«
    Er schaute sie an, und Sophia fühlte sich unbehaglich.
    »Das ist schon möglich«, gab sie mit

Weitere Kostenlose Bücher