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1406 - Der neue Baphomet

1406 - Der neue Baphomet

Titel: 1406 - Der neue Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    ***
    Warum schreie ich nicht? Warum stehe ich hier und tue nichts?
    Sophia Blanc konnte ihre eigene Reaktion nicht begreifen. Sie sah das Grauen, den Schreckens, wobei beides Gestalt angenommen hatte und nicht mehr theoretisch war oder in ihrer Fantasie existierte.
    Das war furchtbar. Vor ihre hatte sich Nicolas Grillion tatsächlich die Kehle aufgeschnitten und seinem Leben ein Ende gesetzt. Jetzt lag er vor den Füßen des Templerführers, wobei sein Körper von letzten Zuckungen geschüttelt wurde.
    Auch Godwin sagte nichts. Er hatte den Kopf gesenkt und schaute nach vom auf seine Füße. Das Blut war ihm in den Kopf gestiegen und hatte die Gesichtshaut gerötet. Der Blick flackerte, was viel von seiner Unsicherheit verriet.
    Sophia fasste sich als Erste. »Du hast einen Traum erlebt, nicht?«
    »Ja, habe ich.«
    Sie deutete auf den Toten. »Das ist jetzt kein Traum mehr. Die Leiche ist echt.«
    Godwin de Salier war konsterniert. Er konnte auch nichts mehr sagen. Seine Lippen blieben geschlossen, aber es war zu merken, dass es in ihm arbeitete, zudem verzog sich auch sein Gesicht, und dann brach es aus ihm hervor. Das musste einfach so sein. Er brauchte Luft, um wieder normal atmen zu können.
    »Das Buch!«, brüllte er. »Das verdammte Buch. Baphomets Bibel. Nur sie trägt die Schuld, nur sie, verdammt!« Er heulte auf und schüttelte den Kopf. »Ich… ich werde sie vernichten! Sie darf nicht länger in unserer Nähe bleiben, verstehst du? Dieses Buch ist Gift. Es bringt uns alle um!« Er wollte seinen Plan sofort in die Tat umsetzen, und so rannte er auf das Buch zu.
    »Nein! Nicht!«
    Der Warnschrei brachte nichts. Er sprang über den Toten hinweg.
    Er war nicht mehr zu halten. Er wollte nach dem Buch greifen, doch er wusste nicht, wie gefährlich es werden konnte. Ganz im Gegensatz zu Sophia, die ahnte, was auf passieren konnte.
    »Nicht, lass es!«
    »Weg!«
    »Nein!«
    Der Templer konnte nicht mehr klar denken, und Sophie hatte das Gefühl, dass er einen großen Fehler beging. Sie wollte ihn festhalten, aber Godwin war zu stark.
    Er warf sie einfach zur Seite. Dann hatte er das Buch erreicht, packte es und hob es an.
    »Ich werde dich zerstören!«, brüllte er wie von Wahnsinn umwallt.
    »Verflucht noch mal, ich will dich nicht mehr unter meinem Dach haben!«
    Er hielt es mit beiden Händen fest, hatte die Arme angehoben und drehte sich um die eigene Achse, weil er nach einem Ort suchte, wo er das Buch hinwerfen konnte.
    In diesem Augenblick platzte der äußeren Umschlag auf!
    Godwin merkte es nicht sofort, aber Sophie sah plötzlich die Hände, die nach außen drängten.
    »Weg damit!«, schrie sie.
    Im letzten Moment schleuderte der Templer das Buch von sich. Es prallte gegen die Wand, fiel von dort wieder zu Boden, und der Templer wollte darauf zulaufen, aber Sophie riss ihn zurück.
    »Lass es bleiben!«, schrie sie ihn an. »Berühre es nicht mehr, verflucht!«
    Die Worte zeigten Erfolg. Der Templer taumelte zurück und blieb stehen. Er keuchte, und sein Gesicht war hochrot angelaufen.
    »Den Teufel!«, keuchte er. »Wir haben uns den Teufel ins Haus geholt, verdammt!«
    Sophie sah die Dinge anders. »Es ist nur ein Buch, Godwin. Nur ein Buch. Wir werden damit fertig.«
    »Und wie?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Aber du hast es bekommen.«
    »Ja, schon.«
    »Dann musst du auch wissen, was…«
    »Ja, ich weiß es!«, unterbrach sie ihn und schleuderte ihre Haare entschlossen zurück. »Ja, ich weiß es! Wir werden es verbrennen.«
    Godwin starrte sie an. »Was sagst du da?«
    »Verbrennen. Wir müssen es verbrennen, ich… ich … kenne sonst keine andere Möglichkeit.«
    Er schwieg zunächst und saugte einige Male den Atem ein. »Gut«, sagte er nach einer Weile, »es soll nicht mehr existieren. Ich will keinen neuen Baphomet haben. Es muss verschwinden. Dir wurde es übergeben. Die Horror-Reiter müssen wahnsinnig gewesen sein. Ein neuer Baphomet oder ein alter… ich weiß es nicht.«
    »Lass mich das machen.«
    »Was?«
    »Das Buch verbrennen!«
    Godwin schaute Sophia an. »Du willst es dem Feuer übergeben?«
    »Ja, denn es ist die einzige Möglichkeit, wie wir es loswerden. Anders geht es nicht.«
    »Aber wir kennen nicht mal den Text.«
    »Ha, ist das so schlimm?«
    Die Knochenarme waren wieder verschwunden. Das Buch lag harmlos auf dem Boden.
    Der Templer schaute eine Weile darauf und sprach dann von seinem schlimmen Traum, der sich leider erfüllt hatte.
    »Und jetzt«,

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