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1407 - Der Eremit von Satrang

Titel: 1407 - Der Eremit von Satrang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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im Tal erhob sich ein niedriges Plateau, ein von der Erosion abgetragener Berg. Und auf diesem Plateau stand ein großes rechteckiges Gebäude mit flachem Dach.
    Die Gedankenimpulse des Eremiten kamen von dort. Übereilt zu handeln, hatte selten jemanden schneller ans Ziel gebracht.
    Diese Erfahrung nahm Gucky sich zu Herzen, als er die Spuren eines energetischen Angriffs auf das Plateau und das Gebäude bemerkte. Bixby sagte: „Habe ich ja gewußt, daß auch hier geballert wurde. Und du bist sicher, daß der Eremit da unten ist - und noch lebt?"
    „Tote denken nicht mehr", belehrte ihn Gucky. „Ich fürchte jedoch, daß seine Vertrauten und Helfer, die bei ihm waren, ums Leben kamen. Von dem Schiff, das Satrang angriff, hast du nichts bemerkt?"
    „Nur ein Schatten auf meinem Schirm im Fort, der sich rasend schnell entfernte, als alles vorbei war. Vorher habe ich nichts gesehen."
    „Wirst gerade gepennt haben", vermutete der Ilt. „Kein Wunder, so ganz allein in dem unterirdischen Bunker. Ich mache dir keinen Vorwurf. Und nun werden wir uns da unten einmal umsehen.
    Fertig zum nächsten Sprung - ist ja nun nichts Neues mehr für dich."
    „Man gewöhnt sich an alles", quetschte Bixby heraus und nahm die Pfote Guckys.
    Eine knappe Sekunde später standen sie inmitten eines riesigen Saales, der zweifellos ein Laboratorium und Versuchsraum gewesen war.
    War!
    Jene Unbekannten, die Satrang überfallen hatten, mußten hier wie die Wilden gehaust haben. Wahllos hatten sie auf alles geschossen, was sie an Technik und dergleichen erinnerte. An einigen Stellen stieg noch ätzender Rauch auf, aber es brannte nichts mehr wirklich.
    Und wie Gucky auf den ersten Blick feststellen konnte, war auch nicht alles restlos zerstört worden. Die Fremden hatten sich nicht die Zeit dazu genommen.
    Irgend etwas war ihnen wichtiger gewesen.
    Der Eremit! „Es müssen verrückte Typen gewesen sein", vermutete Bixby nicht ohne Logik. „Möchte nur wissen, warum sie das eigentliche Sanatorium nicht angegriffen haben."
    „Sei mal still", bat der Mausbiber. „Wir müssen den Eremiten finden. Er ist ganz in der Nähe. Ich empfange seine Gedanken jetzt stärker, aber noch nicht deutlich genug. Steh nicht da herum wie ein Ölgötze, sondern komm mit! Hier können wir nichts mehr tun."
    „Dort drüben sind Speicheranlagen. Vielleicht..."
    „Später, hat Zeit. Der Eremit ist jetzt wichtiger."
    „Hast du die Richtung?"
    „Ziemlich genau. Schräg nach unten müssen wir. Er befindet sich demnach unter dem Niveau des Plateaus."
    Vorsichtig durchquerten sie das halbzerstörte Laboratorium. Immer wieder wurde Gucky an Einrichtungen zweifellos terranischen Ursprungs erinnert, was die These, bei dem Eremiten könne es sich nur um einen terranischen Zellaktivatorträger handeln, bekräftigte, wenn nicht sogar bestätigte.
    Sie fanden einen Lift, aber dem war nicht mehr zu trauen. Gucky hätte erneut teleportieren können, aber das erschien ihm in der augenblicklichen Situation zu riskant und außerdem überflüssig. „Treppen!" machte Bixby ihn aufmerksam und deutete nach rechts.
    Es waren normale Betonstufen, die nach unten führten. Auch sie wiesen Beschädigungen auf. Gucky ging voran.
    Er schätzte, daß sie sich nun mindestens zwanzig Meter unter dem Labor befanden, als die Stufen in einem Korridor endeten, der nach beiden Seiten führte.
    Des Eremiten Gedankenimpulse kamen von links. „Wir sind gleich am Ziel", flüsterte Gucky Bixby zu.
    Seine Stimme klang unruhig - und doch zuversichtlich.
    Er ignorierte die geschlossenen Türen zu beiden Seiten. Die für knapp zwei oder drei Minuten etwas stärker gewordenen Gedankenimpulse waren versiegt. Was Gucky noch empfangen konnte, waren lediglich emotionelle wirre Muster, die keinen Sinn ergaben, außer vielleicht Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
    Zielbewußt strebte er auf die weit geöffnete Tür auf der rechten Seite des Ganges zu, zögerte einen Moment und betrat den Raum dahinter. Bixby folgte ihm vorsichtig.
    Es war kein großer Raum, mehr ein Wohn-Schlafzimmer, wenn auch mit technischer Einrichtung, die eine Wandseite einnahm. Das gedämpfte Licht ließ Gucky die ausgestreckte Gestalt auf dem Bett nur vage erkennen.
    Das Greisengesicht schien noch mehr verfallen als zuvor auf dem Bildschirm, aber das lag vielleicht auch an der unzureichenden Beleuchtung.
    Langsam ging er auf das Bett zu, während Bixby bei der Tür stehenblieb.
    Der Sterbende schlug mühsam die Augen auf. Als er den

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