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1407 - Der Eremit von Satrang

Titel: 1407 - Der Eremit von Satrang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau. Wer weiß das schon? Er steckt irgendwo in den Bergen, südwestlich von hier."
    „Ich denke da mehr an Südost."
    „Kann auch sein. Du scheinst mehr zu wissen als ich." Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Wie bist du überhaupt hier hereingekommen? Sei mal ehrlich, bist du so etwas wie ein Mutant?
    Du kannst doch nicht etwa dieser Kleine sein, von dem so oft Geschichten erzählt werden? So ein Frechdachs..."
    „Du kannst gleich einen Hieb auf die Bluse kriegen", warnte Gucky, im tiefen Innern seines Herzens aber geschmeichelt, daß er noch immer im Gespräch war. „Doch, ich bin dieser Kleine. Und wenn es dir nun noch gelingt, dich an meinen Namen zu erinnern, bist du mein Freund."
    Der Terraner wirkte nun gelöster als zum Anfang ihrer Begegnung. Das Geschütz hatte sich längst wieder eingefahren, als keine weiteren Befehlsimpulse mehr kamen. „Der Mausbiber!" stieß er hervor, während sich sein Gesicht regelrecht verklärte. „Der sagenhafte Ilt! Also Gucky! Richtig?"
    „Richtig! Und du?"
    „Ich? Eigentlich bin ich niemand, nur ein Mann, der seine Erinnerung verloren hat."
    „Du meinst also, ich kann dich >Niemand< nennen?"
    „Bixby wäre mir lieber", schien der Mann sich an seinen Namen zu erinnern. „Oder so ähnlich jedenfalls."
    „Schön, Bixby, dann wird es wohl Zeit, dich über die neue Situation zu unterrichten." Er machte es kurz, allerdings nicht schmerzlos. Bixby hätte fast einen Schock erlitten, als er vom drohenden Ende des Eremiten hörte. „Nun weißt du, wie es aussieht. Aber auch dann, wenn jener Unsterbliche, der sich Eremit nennt, nun doch stirbt, muß das Projekt hier weiterlaufen. Jemand wird die neue Führung übernehmen müssen. Soweit ich nun den ganzen Laden durchblicke, muß es auf diesem Planeten einen Ort geben, wohin man die von dem Barriere-Wahnsinn geheilten Raumfahrer gebracht hat. Dort sollen sie auf den Angriff auf die neuen Herrscher der Milchstraße vorbereitet werden. Was weißt du davon?"
    „Eigentlich nichts", lautete Bixbys enttäuschende Antwort. „Es gibt Gerüchte, aber das ist auch alles. Die Gesunden werden je nach ihren Fähigkeiten eingesetzt. Hast du eine Ahnung, wie mir das Alleinsein hier in dem Fort auf die Nerven geht. Alle drei Monate ist Ablösung, ich bin aber erst zwei hier. Und das zum erstenmal."
    Gucky wußte, daß er wertvolle Zeit verlor. Aber auch Zwischeninformationen waren wichtig. Dann kam ihm ein Gedanke. „Bixby, du bist hier überflüssig geworden. Niemand wird Satrang angreifen - noch nicht. Und außerdem..."
    „Wir wurden bereits angegriffen", unterbrach ihn der Terraner eifrig. „Vor gut zwei Tagen. Es muß ganz schön zugegangen sein bei den technischen Anlagen. Es war Nacht, und ich habe die Energieblitze bis hierher sehen können.
    Aber auch südlich oder mehr östlich von hier war einiges los. Ich konnte nichts tun, bei mir passierte ja nichts, und Befehle erhielt ich keine."
    „Na also, ich sagte ja, daß du überflüssig bist. Und die beiden Angriffe haben mit der Notlage des Eremiten zu tun. Wir werden jetzt in die Richtung teleportieren, in der ich ihn vermute."
    „Te... teleportieren?" stammelte Bixby entsetzt.
    Gucky winkte ab. „Nichts dabei, du halbe Portion. Dich nehme ich mit der Pfote mit, sozusagen mit einem Finger. Und nun sei mal für ein paar Sekunden ganz ruhig, ich muß die Gedanken des Eremiten anpeilen, sonst landen wir in Nirgendwo."
    Die Impulse kamen schwach wie zuvor.
    Zu Guckys Verblüffung mußte der Eremit jedoch zu jemandem sprechen, wenn auch kein einziger Gedankenimpuls verständlich wurde. Oder der Eremit strahlte eine Funksendung ab - wohin auch immer.
    Gab es einen zweiten Hypersender auf Satrang, oder handelte es sich um eine Sendung, die lediglich für die Bewohner Satrangs bestimmt war?
    Ohne eine weitere Erklärung packte der Mausbiber den nervös auf das nie zuvor erlebte Abenteuer einer Teleportation wartenden Bixby und entmaterialisierte mit ihm, um etwa zehn Kilometer weiter in der angepeilten Richtung zu rematerialisieren.
    Er ließ die Hand des Terraners los und sah sich um.
    Es war gut, daß er sich früh genug nach einem optischen Ziel umgesehen hatte, sonst hätte es eine harte Landung werden können. So aber stand er mit Bixby auf dem schmalen Grat eines Gebirgszugs, der sich von Nord nach Süd erstreckte.
    Und unter ihnen, gen Osten, breitete sich ein weites Tal aus, durch das sich ein Fluß schlängelte, dessen Ufer dicht bewaldet waren.
    Mitten

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