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1407 - Klauenfluch

1407 - Klauenfluch

Titel: 1407 - Klauenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch in die Höhe gezogen, und kaum dass er einen bestimmten Punkt erreicht hatte, legte er sich in eine Kurve, um den Rückflug anzutreten.
    Dachten wir, aber er enttäuschte uns und blieb in der Luft stehen.
    Suko schüttelte den Kopf. »Du kannst mich für einen Schwarzseher halten, aber ich habe das Gefühl, dass da jemand was von uns will.«
    »Ich glaube nicht, dass du ein Schwarzseher bist.«
    »Aber wer will was von uns?«
    »Sicherlich keine Freunde.«
    Der Hubschrauber wurde noch immer auf der Stelle gehalten. Die Rotorblätter schufen einen blitzenden Kreis über dem Schnee, den sie auch wie Pulver in die Höhe wirbelten, und so fiel es uns schwer zu erkennen, wie viele Personen dort vorn in der Maschine saßen.
    »Ich gehe von zwei Leuten aus«, sagte Suko. »Einer fliegt – und der andere Typ…«
    »Was ist mit ihm?«
    »Das werden wir sicherlich gleich erfahren.« Er lachte scharf auf.
    »Gut.«
    Das Wort war von mir nur so dahingesagt, denn was dann folgte, war alles andere als gut.
    Auf Grund des offenen Fensters bekamen wir die Geräusche sehr deutlich mit. Wir hörten das Aufheulen des Motors, das beinahe schon böse klang, und nach einem kurzen Ruck flog die Maschine an.
    Wir sagten jetzt nichts mehr, aber wir schnallten uns beide zur gleichen Zeit los.
    Plötzlich war aus dem harmlosen Hubschrauber ein bösartiges Insekt geworden. Über ihm wirbelten die Rotorblätter, Schnee wirbelte in die Höhe, und auch die Maschine stieg wieder etwas an.
    Und an der rechten Kanzelseite passierte etwas. Da wurde eine Tür aufgerissen. Innerhalb des Ausschnitts erschien eine dunkle Gestalt, die uns vermummt vorkam.
    Sie mochte es sein, aber die Waffe war es nicht. Lang gezogen und dunkel sah sie aus, als sie aus der offenen Tür gehalten wurde und der Hubschrauber immer näher flog.
    »Ich denke, wir sollten uns ducken!«, schlug Suko vor.
    Einen Moment später hörten wir bereits das Knattern der ersten Schüsse…
    ***
    Mit der flachen Hand schlug Saladin gegen die Brust des Templers, der mit seinem Stuhl nach hinten kippte.
    Godwin hatte das Gefühl, zu fallen, immer weiter zu fallen, dabei sah er nur in das über ihm schwebende Gesicht des Mannes und in dessen Augen.
    Es waren Augen, die etwas ausstrahlten, was er nicht begriff. Man konnte es nicht mal als Blick bezeichnen, sondern schon als einen Überfall. Godwin hatte das Gefühl, als wäre eine Klappe vor seinem Gesicht nach unten gefallen. Sie löschte all das aus, was ihn als Mensch ausmachte.
    Saladin hatte ihn auch nicht mit dem Stuhl zu Boden fallen lassen, sondern gerade noch rechtzeitig abgefangen. Jetzt schob er ihn wieder an den Tisch heran, an dessen Kante sich Godwin festhielt. Er blieb dort in einer sehr starren und für einen Menschen schon ungewöhnlichen Haltung sitzen, ohne dass mit ihm etwas passierte.
    Saladin warf einen kurzen Blick auf Sophia und war beruhigt, denn sie dachte nicht daran, ihn anzugreifen. Seine Aktion war einfach zu schnell für sie gewesen, zusätzlich hatte sie noch an den Informationen zu beißen, die sie gerade erhalten hatte.
    Der Hypnotiseur baute sich vor dem Schreibtisch des Templerführers auf. Er sah, dass de Salier den Blick gesenkt hatte, schaute ihn weiterhin an, aber sprach zunächst nicht zu ihm, sondern zu Sophia Blanc.
    »Schau in der folgenden Zeit genau zu. Dann wirst du sehen, was mit ihm passiert ist.«
    »Nein, ich werde…«
    »Du wirst ruhig sein!«, fuhr er sie an.
    Eingeschüchtert hielt Sophia den Mund, aber sie erlebte in den folgenden Sekunden, wie mächtig dieser Mann war, der das Zepter hier an sich gerissen hatte.
    »Du bist von nun an unter meiner Kontrolle«, sprach Saladin den Templerführer an. »Du wirst alles tun, was ich dir befehle, und dich ansonsten völlig normal bewegen, sodass einem anderen an dir nichts auffällt. Hast du verstanden?«
    »Ich habe verstanden!«, antwortete Godwin de Salier.
    Auch Sophia hatte die schlichte Antwort gehört, und es gab ihr einen Stich ins Herz. So wie jetzt hatte ihr Mann noch nie gesprochen. Mit einer Stimme, die keinerlei Modulation besaß und völlig monoton klang. Sie empfand es als schlimm. Als wäre diesem Menschen die Seele genommen worden.
    »Du wirst dich auch nicht dagegen stemmen, wenn ich das an mich nehme, was mir zusteht.«
    »Ich werde es nicht tun.«
    »Du wirst das Buch nicht mehr haben wollen.«
    »Ja, ich will es nicht mehr haben.«
    »Und du weißt, dass ich immer irgendwie bei dir bin. Ob du mich nun siehst oder

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