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1407 - Klauenfluch

1407 - Klauenfluch

Titel: 1407 - Klauenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als wollte er sie hypnotisieren.
    Angst kroch in ihr hoch. Sie fragte sich, was sie falsch gemacht hatte. Ihr Herz schlug schneller als gewöhnlich.
    Sie klammerte sich förmlich an dem Buch fest, als wäre es ihr Rettungsanker.
    Dann spürte sie es. Das Vibrieren. Das leichte Zittern. Die Knochen des Sessels waren in Bewegung geraten. Sie wurde geschüttelt, und die Härte der Knochen verlor sich. Überall bewegte es sich. Ob an den Seiten oder in ihrem Rücken, die Knochen weichten auf, und sie sah den Hypnotiseur vor sich, der keinen Schritt mehr weiterging.
    Er war konsterniert. Was er genau sah, wusste Sophia nicht. Normalerweise hätte er sie längst packen können, aber es passierte nicht.
    Sie fühlte sich leicht. Nichts Schweres mehr, kein Gewicht, und sie sah auch, dass sich die Gestalt des Saladin vor ihren Augen auflöste.
    Zuletzt sah sie, wie er sprang, um den Knochensessel noch zu erreichen. Dann war er weg!
    ***
    Suko und ich hatten also auch den zweiten Anschlag überlebt. Jetzt standen wir neben dem Wagen.
    Wir untersuchten es gemeinsam. Die meisten Geschosse des Attentäters waren durch den Schnee gepflügt, aber ein paar hatten auch unseren Leihwagen erwischt. Am vorderen rechten Kotflügel sahen wir die Einschläge. Auch die Tür hatte etwas abbekommen.
    »Was ist dein Fazit?«, fragte Suko.
    Ich hob die Schultern an. »Das sieht ganz einfach aus. Man will uns nicht nach Alet-les-Bains lassen. Das war bereits der zweite Versuch. Da hat jemand etwas gegen uns.«
    »Schön. Und wer?«
    »Sicherlich sind es keine Geister und Dämonen.«
    »Die allerdings menschliche Helfer haben können.«
    Ich nickte. »Das ist das Problem. Wer hat sich gegen die Templer gestellt? Wer will, dass wir sie nicht erreichen? Wer hat Angst, dass wir das Buch in die Hände bekommen?«
    »Die Baphomet-Verehrer gibt es nicht mehr.«
    »Dafür gibt es den neuen Baphomet.«
    Wir setzten uns ins Auto, und Suko startete den Wagen. Ich hockte auf dem Beifahrersitz und streckte die Beine aus, so weit das möglich war.
    Erst jetzt kam mir der Gedanken, dass wir wieder mal Glück gehabt hatten, denn es hätte auch anders kommen können. An einen dritten Angriff glaubte ich nicht.
    Mich beschäftigte der Gedanken, wer im Hintergrund die Fäden zog. Da gab es eigentlich nur eine Lösung. Es war der Bund der Illuminati, die Erleuchteten, diese international organisierte Gruppe, deren Beziehungen leider sehr weit reichten. Sie waren natürlich hinter der Bibel des Baphomet her wie der Teufel hinter der Seele einer Jungfrau. Und sie wussten Bescheid. Diese Informationen waren sicherlich nicht vom Himmel gefallen. Es musste jemanden geben, den ihnen den Weg gewiesen hatte.
    Wer wusste so gut Bescheid?
    An diesem Tag war ich etwas blockiert. Jedenfalls kam ich nicht auf die richtige Antwort.
    Die aber, so hoffte ich, würde hoffentlich unser Freund Godwin de Salier geben können…
    ***
    Es passierte selten, dass ein Mensch wie Saladin überrascht wurde.
    Hier war es der Fall.
    Die Frau und das Buch lösten sich vor seinen Augen auf. Es geschah nicht plötzlich. Er hätte sie vielleicht noch zurückzerren können, doch die Überraschung hielt ihn einfach zu lange fest.
    Und als er vorsprang, da war es zu spät.
    Frau und Buch waren verschwunden!
    Saladin stoppte. Mit der vorgestreckten Hand stemmte er sich auf die vordere Knochenkante der Sitzfläche. Er stand für einige Sekunden in dieser gebückten Haltung und stierte gegen den Knochensessel.
    Sophia und die Bibel des Baphomet waren verschwunden. Das wurde ihm jetzt mit aller Deutlichkeit klar. Für eine Weile hatte er den Eindruck, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Dann richtete er sich auf. Für eine Weile blieb er vor dem leeren Sessel stehen, bis er sich langsam herumdrehte, denn ihm war eingefallen, dass er sich nicht allein im Raum aufhielt. Es gab noch einen gewissen Godwin de Salier.
    Er schaute ihn an.
    Der Templerführer hatte nicht eingegriffen. Er schien in Gedanken versunken zu sein, schaute ins Leere und schien überhaupt nicht begriffen zu haben, was hier vorging.
    Saladin spürte die Wut in sich hochsteigen. So dicht am Ziel war er gewesen, und kurz davor hatte man ihn hereingelegt. Genau das wollte er nicht hinnehmen. Er war es gewohnt zu siegen, und das sollte auch diesmal so sein.
    Mit zischender Stimme sprach er den Templer an. »Wo ist sie, verdammt? Wo ist sie hin?«
    Godwin hatte ihn gehört. Er runzelte die Stirn wie jemand, der nachdenkt. Dann hob er

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