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1407 - Klauenfluch

1407 - Klauenfluch

Titel: 1407 - Klauenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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öffnete die rechte, Suko die linke Tür, dann fielen wir aus dem Wagen in den weichen Schnee. Wobei ich es etwas schlechter hatte, denn der Hubschrauber befand sich leider auf meiner Seite.
    Vorhin hatte wir den Schneeschauer verflucht. Jetzt wünschte ich ihn mir herbei, denn die schlechte Sicht wäre in diesem Fall unser Vorteil gewesen.
    Ich blieb nicht liegen, sondern robbte an das Heck des Wagens.
    Suko hatte sich die Kühlerhaube ausgesucht. Als hätten wir uns abgesprochen, so gut klappte es.
    Unser Feind befand sich noch in der Luft. Der Helikopter war nach dem Vorbeiflug wieder in die Höhe gestiegen, um einen bestimmten Punkt zu erreichen, von wo aus er eine Schleife beschrieb, um wieder auf uns zufliegen zu können.
    Wir hielten beide unsere Waffen in den Händen und legten auf die Maschine an. Sie sah gar nicht so gefährlich aus. Auf der runden Kanzel vorn brach sich das Sonnenlicht, aber wir konnten jetzt deutlich erkennen, dass zwei Personen die Besatzung bildeten.
    Der eine flog, der andere schoss!
    Der Hubschrauber verlor an Höhe. Das Wummern der Rotoren hallte in unseren Ohren wider.
    Abzustimmen brauchten wir uns nichts. Ich visierte den Helikopter an.
    Wegen des Lärms konnten Suko und ich uns nicht verständigen, aber das war auch nicht nötig. Wir wussten, was wir uns zutrauen konnten. Beide behielten wir die Co-Pilotenseite der Maschine im Blick und sahen, dass sich der dunkel gekleidete Mann fertig machte, um eine Garbe in den Wagen zu jagen.
    Jetzt erkannten wir auch seine Waffe. Es war keine Maschinenpistole, sondern ein Schnellfeuergewehr.
    Er beugte sich noch weiter vor. Die Waffe hatte er angehoben, aber nicht wie bei einem Präzisionsschuss gegen die Schulter gedrückt.
    Das Ziel war auch so groß genug.
    Er schoss.
    Wir sahen das Zucken der Waffe, und genau das war für uns so etwas wie ein Startsignal.
    Suko und ich feuerten fast gleichzeitig.
    Und wieder war es fast wie im Kino. Wir hatten beide auf ein Ziel gehalten, und da der Helikopter kaum schwankte, war es recht einfach, die Gestalt zu erwischen.
    Ich wunderte mich zudem über den Schützen, der sich wohl keine Gedanken über eine Gefahr und Gegenwehr gemacht hatte. Möglicherweise war er nicht darüber informiert, wer seine Gegner waren.
    Zwei Kugeln verschoss ich. Wie oft Suko abdrückte, wusste ich nicht, aber wir sahen den Erfolg.
    Der Attentäter zuckte zusammen. Dann richtete er sich auf. Der Gewehr verlor seine Zielrichtung. Es kippte nach vorn weg, die Mündung zeigte jetzt direkt nach unten, und wenig später wurde dem Mann die Waffe zu schwer. Sie fiel, landete im Schnee, während der Pilot den Hubschrauber wieder in die Höhe zog und gleichzeitig abdrehte.
    Jetzt war auch ihm klar geworden, dass er hier keinen Blumentopf gewinnen konnte.
    Uns gelang noch ein letzter Blick auf den Schützen. Er war angeschnallt, und das war auch gut so, denn sonst wäre er ebenfalls gefallen.
    Auch der zweite Anschlag war misslungen…
    ***
    Für die Dauer weniger Sekunden zuckte Sophia Blanc der Gedanke durch den Kopf, dass der Sessel unter ihrem Gewicht und dem harten Aufprall zusammenzubrechen könnte. Sie erwartete das Knacken der Knochen, aber das trat nicht ein. Sie prallte auf und spürte die Knochenlehne an ihrem Rücken.
    Vor Schreck schrie sie auf. Dann senkte sie ihren Blick und schaute auf das Buch, das sie tatsächlich noch festhielt. Saladin hatte es ihr nicht entreißen können.
    Der Hypnotiseur war überrascht. Saladin stand da, aber er begriff sehr schnell, was geschehen war, und plötzlich verzog sich sein Mund wieder zu einem breiten Grinsen.
    »Ein kurzer Aufschub«, flüsterte er, »mehr nicht. Ich hätte es an deiner Stelle auch versucht.«
    Sophia hielt sich mit einer Antwort zurück. Sie vertraute auf den Sessel, dessen magische Funktion sie kannte.
    Saladin ließ sich Zeit. De Salier würde nicht eingreifen, denn er stand unter seiner Kontrolle. Hier war er der Herrscher, und er fühlte sich schon jetzt als der heimliche Chef der Templer.
    »Ich werde es bekommen, Sophia. Du kannst tun und machen, was du willst. Es gehört mir!«
    »Nein, nein!«
    »Wie du willst.«
    Er genoss seinen Auftritt und die Überlegenheit. Sophia wollte darüber nicht nachgrübeln, für sie war wichtig, dass der Knochensessel in ihrem Sinne funktionierte. Noch hatte er sich nicht gerührt.
    Sie kam sich vor wie in einem normalen Stuhl sitzend, den Blick nach vorn gerichtet gegen den grinsenden Saladin, dessen Augen sich bewegten,

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