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1407 - Klauenfluch

1407 - Klauenfluch

Titel: 1407 - Klauenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angegriffen.
    Es war nicht geschehen. Wahrscheinlich liefen die Pläne des Saladin in eine ganz andere Richtung, und so hofften wir beide, dass es uns gelang, sie zu stören.
    Zunächst mal kam es auf den Templer und auf den Würfel an. Es würde sich zeigen, welche Macht stärker war.
    Suko und ich hatten uns in den Hintergrund des Arbeitszimmers gestellt. Wir wollten auf keinen Fall stören, unser Freund musste seine Konzentration beibehalten.
    Er strengte sich an. Zeit ist relativ. Natürlich wollten wir so schnell wie möglich ein Ergebnis haben, aber wir sahen auch ein, dass es einfach dauern musste.
    Der Templer saß leicht gebückt an seinem Schreibtisch. Den Kopf hatte er ebenfalls nach vorn gedrückt. Seine Blicke waren einzig und allein auf den Würfel gerichtete, als wollte er in diesen Gegenstand hineinkriechen, der so immens wichtig für ihn war.
    Wir hörten ihn atmen, was schon einem leisen Stöhnen glich. Innerhalb des Würfels befanden sich die hellen Schlieren, diese Informationsträger, die ihn normalerweise vor Gefahren warnten, die auf ihn zukamen.
    Doch wie würde der Würfel jetzt reagieren, da unser Freund nicht mehr er selbst war?
    Godwin bewegte die Lippen. Suko und ich hörten das Flüstern, ohne dass wir irgendwelche Worte verstanden. Da wir zu weit entfernt standen, konnten wir auch nicht erkennen, ob es im Innern des Würfels eine Reaktion gab.
    Meine Gedanken wanderten zu Saladin. Durch die Vernichtung des Schwarzen Tods hatte er so etwas wie freie Bahn bekommen. Er konnte sich ausbreiten, er konnte seine Zeichen setzen und hatte sich bereits mit Mallmann verbündet, der sich selbst Dracula II nannte. Wenn beide ihre Macht ausspielten, sah es für ihre Feinde nicht gut aus.
    Und hier hatte er etwas Besonderes vor. Sich die Bibel des Baphomet zu schnappen, war für ihn natürlich das Allerhöchste. Durch das Lesen der uralten Texte würde es ihm sogar gelingen, die Träume der Menschen zu grausamen Wahrheiten werden zu lassen.
    Wenn ich daran dachte, wurde mir ganz anders.
    Das Atmen unseres Templer-Freundes glich einem Schnaufen.
    Godwin de Salier strengte sich an. Er schien unter einem körperlichen Druck zu stehen. Er sprach, aber die Worte drangen nur als Flüstern über seine Lippen. Nur der Würfel… der Würfel – für nichts anderes hatte er Augen, der Würfel allein zählte.
    Suko stieß mich an und raunte: »Ich denke, dass er Erfolg hat, John. Er spricht über das, was er sieht.«
    »Kann sein.«
    Wir warteten, und auch bei uns nahm die Spannung zu. Irgendwann musste es passieren. Der Würfel hatte ihn bisher nie im Stich gelassen. Er hatte ihn so oft vor einer Gefahr gewarnt, und das musste jetzt einfach auch passieren.
    Unser Freund kämpfte. Mehr als einmal hörten wir sein tiefes Stöhnen. Sein Gesicht sahen wir nicht, weil er den Kopf gesenkt hielt, aber wir konnten uns vorstellen, dass es vor Anstrengung verzerrt war.
    Was würde passieren? Würde sich der Würfel so verhalten wie bisher?
    Der Atem pfiff aus dem Mund des Templers. Er hielt den Würfel so fest, als wollte er ihn zerdrücken. Wieder fing er an zu flüstern, doch wir verstanden nichts. Aber wir sahen, dass er heftig den Kopf schüttelte wie jemand, der sich gegen eine feindliche Macht wehrte.
    Plötzlich zuckte sein Körper in die Höhe. Die Hände lösten sich vom Würfel. Wir sahen sein starres Gesicht mit den großen Augen, den offenen Mund. Der Körper konnte sich in dieser Stellung nicht halten, sodass er wieder den Drang nach vorn bekam.
    Ein Schrei, ein Zucken, und eine Sekunde später brach Godwin über dem Würfel zusammen…
    ***
    Es war so wunderbar, in der Stille zu sitzen. Weit weg zu sein von allem Ärger. Von der Gewalt, von Menschen, die nur Böses im Sinn hatten. Sophia Blanc genoss die Stille. Sie liebte die kleine Kirche mit den wenigen Bänken. Sie liebte ihre Schlichtheit. Sie mochte die schmalen Fenster, durch die nie viel Licht strömte, aber immer genug. Sie mochte auch die Kühle und ebenfalls den Geruch, der immer ein wenig nach Weihrauch roch.
    Allein zu sein. Seine Gedanken nachzuhängen. Vergangenheit, Gegenwart und vielleicht Zukunft zu vergleichen, das gefiel ihr, und darüber würde sie auch weiterhin nachdenken.
    Sophia kam es noch jetzt wie ein kleines Wunder vor, dass sie ihrem Feind hatte entkommen können. Sie konnte dem Knochensessel nicht genügend Dankbarkeit entgegenbringen, obwohl er ein schauriges Gebilde war. Aber Godwin hatte ihr davon berichtet, dass der

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