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1407 - Klauenfluch

1407 - Klauenfluch

Titel: 1407 - Klauenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entschuldigen, dass ich mich nicht erinnern kann. Ich glaube, ich habe einen Blackout oder so etwas.«
    »So plötzlich?«
    Er hob die Schultern.
    Ich ließ nicht locker. »Bist du denn allein in der vergangenen Nacht gewesen? Oder zumindest stundenweise?«
    »Stundenweise, fragst du?«
    »Ja.«
    Godwin überlegte, und wir ließen ihn auch in Ruhe. Nach einer Weile konnte er wieder sprechen. »Da war etwas«, gab er zu. »Ja, da war etwas gewesen, aber ich kann mich nicht erinnern. Es ist… einfach weg. Als hätte man mir etwas geraubt.«
    Etwas geraubt…
    Die letzten beiden Worte brachten mich ins Grübeln. Wenn man ihm etwas geraubt hatte, was mit seinem Geist oder Verstand im Zusammenhang stand, dann musste dieser »Räuber« verdammt geschickt gewesen sein.
    Es ist nicht einfach, das Gehirn eines Menschen zu manipulieren, das wussten wir. Hier war es anscheinend geschehen.
    Mir kam ein Gedanke, den ich nicht direkt aussprach, sondern auf einem kleinen Umweg.
    »Hattest du in der vergangenen Nacht Besuch, Godwin?«
    »Ähm – hier im Kloster?«
    »Ja.«
    »Ich muss nachdenken.«
    »Bitte, wir haben Zeit.«
    Er dachte nach, er raufte sich sogar die Haare, doch auf ein Ergebnis warteten wir vergebens.
    »An wen denkst du?«, fragte mich Suko. »Fängt sein Name mit S an?«
    »Genau.«
    »Dann sind wir uns einig.«
    Godwin hob den Kopf. »Ja«, gab er dann zu, »da ist wohl jemand bei mir gewesen.«
    »Stark. Und wer?«
    »Weg… es ist weg.«
    »Saladin?«, fragte Suko.
    Er hatte nur diesen einen Namen ausgesprochen, und das sogar noch recht leise. Aber die Reaktion, die wir bei unserem Freund Godwin erlebten, überraschte uns schon.
    Er zuckte in die Höhe. Es sah so aus, als wollte er aufspringen, doch er blieb sitzen. Das Blut wich aus seinem Gesicht, sodass es wie eine bleiche Maske wirkte.
    »Er war es«, sagte ich.
    »Saladin, ja«, flüsterte unser Freund.
    »Und was hat er gewollt?«
    »Alles.«
    »Wie – alles?«
    Godwin schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr. Es ist alles verschwunden. Meine Erinnerung…«
    Es war klar, was Saladin mit Godwin angestellt hatte. Der Templer stand unter der Kontrolle des verdammten Hypnotiseurs. So hatte Saladin freie Bahn und konnte das tun, was er wollte.
    Ich musste auch an Sophia Blanc denken. Da Godwin ausgeschaltet worden war, ging ich davon aus, dass sie zusammen mit Saladin verschwunden war.
    »Hört sich alles nicht besonders gut an«, murmelte Suko, der wohl den gleichen Gedanken hatte wie ich. »Wir müssen davon ausgehen, dass sie unter seiner Kontrolle steht. Er kam, sah sie und nahm sie mit.«
    »Wie auch das Buch.«
    »Dann hat er die Bibel des Baphomet?« Suko schüttelte den Kopf.
    »Ich fasse es nicht. Es ist mir zu hoch.«
    »Gib mir eine andere Lösung.«
    Mein Freund deutete auf Godwin. »Ich denke, dass du eher ihn fragen solltest.«
    Das war gut gesagt, aber in der Praxis wohl unmöglich. Godwin de Salier saß vor uns. Er schaute uns auch an, aber wir wussten nicht, ob er uns wirklich sah. Sein Blick wirkte stumpf. Er hielt die Lippen fest aufeinander gepresst und atmete nur durch die Nase.
    Bestimmt machte er sich selbst die größten Vorwürfe, dass ihm so etwas widerfahren war, doch aus seinem Schneckenhaus herausholen konnten wir ihn nicht.
    Ich wollte es trotzdem nicht hinnehmen. Ich wollte nicht glauben, dass wir die Barriere nicht aufbrechen konnten.
    Mein Kreuz spielte dabei keine Rolle. Das musste ich außen vorlassen. Ich hatte es hier nicht mit einer dämonisch Beeinflussung zu tun. Saladin war ein Mensch, wenn auch einer mit einer besonderen Begabung. Er schaffte es, mit einem Blick Menschen in einen Zustand der Hypnose zu versetzen. Da hatten wir leider böse Erfahrungen machen müssen. Hinzu kam die Eigenschaft, sich von einem Ort zum anderen zu teleportieren, was ihm natürlich unzählige Möglichkeiten bot, über die ich jetzt nachdachte.
    Wenn er die Bibel des Baphomet hatte, dann konnte er mit diesem Buch überall sein, und wir konnten uns die Hacken blutig laufen, um ihn zu finden. Er würde uns immer ein Schnippchen schlagen können.
    Doch was war mit Sophia Blanc?
    Ich glaubte dem Templer, dass sie bei ihm gewesen war. Nicht nur hier im Kloster, sondern in Godwins Nähe. Jetzt war sie verschwunden. Hatte Saladin sie mitgenommen?
    Ich traute es ihm zu, aber derjenige, der mir die Wahrheit sagen konnte, mauerte. Nicht freiwillig natürlich, trotzdem konnten wir den Panzer nicht

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