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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Fremde am Strand war
lediglich mit einen Pyjama bekleidet, über den er eine
hellfarbene Leinenhose gezogen hatte. Der Tote trug nichts bei sich, was auf
seine Identität hätte schließen lassen.
    Die geübten Augen der Schwedin entdeckten keine
Spuren äußerer Gewaltanwendung. Vielleicht - ein Selbstmörder?
    Während X-GIRL-C noch vor dem Toten hockte
und sich sein Gesicht und besondere Merkmale einprägte, wurde sie selbst von
einem Augenpaar beobachtet.
    Dies jedoch entging ihr.
    Zwischen den zerklüfteten Felsen stand eine
dunkle Gestalt, die sich von der Umgebung kaum abhob.
    Der Beobachter trug einen hauteng anliegenden
Gummianzug, wie er bei Tauchern oft üblich war. Auch der Kopf war von einer
Kappe fest umschlossen. In ihr, die einer Maske glich, gab es zwei Schlitze für
die Augen und eine Öffnung für den Mund.
    Der Unbekannte, der aus Steinwurfweite die
Schwedin und den Toten beobachtete, stand bis zu den Hüften im Wasser. Als Morna
sich aufrichtete und umwandte, trat er blitzschnell einen Schritt zur Seite. Im
gleichen Augenblick ließ er sich in die Tiefe sinken. Zwischen den Felsen im
Wasser gab es einen Schacht, in dem er verschwand.
    Von alledem aber hatte X-GIRL-C nicht das
geringste bemerkt.
    Sie schob das Boot ins Wasser, gab ihm einen
Stoß und schwang sich dann nach innen. So schnell wie möglich ruderte sie jetzt
um den Felsen herum und zurück in die Bucht, wo Lil Highdower auf sie wartete.
Sie wollte die Freundin abholen und nach Hause fahren. Auf dem Weg zurück
wollte sie, von einer öffentlichen Fernsprechzelle aus, die Polizei über ihren
Fund informieren.
    Geschickt steuerte die PSA-Agentin das Boot
an die Anlegestelle und schlang das Tau um den Pflock. Leichtfüßig sprang sie
die wenigen Stufen nach oben und drückte das schmiedeeiserne Tor nach innen.
    Nach drei Schritten in den Garten blieb sie
wie vor einer unsichtbaren Mauer stehen.
    »Lil ?« entfuhr es
ihr tonlos. Der Platz, an dem sie die Freundin zurückgelassen hatte, war leer!
     
    *
     
    Vielleicht hatte sie die Sonne nicht länger
vertragen und war in die Gartenlaube gegangen. Morna eilte in die hintere Ecke
des Gartens. Die Stühle waren leer. Niemand saß auf der Bank.
    »Lil?! Hallo - Lil !« Die Schwedin rief laut und deutlich. Ihre Stimme mischte sich in das monotone
Rauschen der ans Ufer spülenden Wellen. Ihr Rufen verhallte. Es erfolgte keine
Erwiderung darauf.
    Das Kullern einiger Steine an der Felswand
hinter ihr ließ Morna herumwirbeln. Da flog auch schon ein Stein durch die Luft
und verfehlte sie nur um Haaresbreite. Instinktiv warf die Schwedin sich zu
Boden und rollte zur Seite. Zwei, drei vier . .. fünf Steine flogen kurz
hintereinander durch die Luft und prasselten wie ein Hagel auf sie nieder.
X-GIRL-C versuchte noch, ihre Tasche zu erreichen. Ihre Finger rissen die bunte
Leinentasche über die Decke. In dem Behältnis steckte ihre Smith &
Wesson-Laser.
    Ein sechster Stein traf sie an der Schulter.
    Sie konnte nicht sehen, wer der Schütze war
und wo er sich versteckt hielt.
    Es ging alles viel zu schnell.
    Der siebte Stein traf sein Ziel. Ein
feuchter, schartiger Felsstein, groß wie eine Männerfaust, knallte dumpf an
ihre rechte Schläfe.
    Die Schwedin, sich eben noch aufrichtend, um
mit raschem Sprung sichere Deckung zu erreichen, kippte um wie von einem
Dampfhammer getroffen.
    Morna Ulbrandsons Körper streckte sich. Ihre
Finger ließen die Tasche los, die sie eben noch gehalten hatten. Der Inhalt
rutschte ein wenig nach vom. Zwischen Lippenstift und Puderdose schimmerte die
stählerne Mündung einer Waffe. Die nützte ihr nun nichts mehr. Der Kopf der
Schwedin fiel langsam auf die Seite. Die Stelle, an der das Wurfgeschoß
getroffen hatte, begann heftig zu bluten. Im Nu bildeten sich mehrere Rinnsale,
die über das Ohr und eine Gesichtshälfte liefen und im Gras versickerten. Von
alledem aber merkte Morna Ulbrandson nichts mehr . . .
     
    *
     
    Die Sonne stand schon tief, als ein
dunkelgrüner Wagen in die Villengegend auf dem Hügel fuhr. Er rollte in gemächlichem
Tempo den Winchester-Boulevard entlang.
    Am Steuer saß ein braungebrannter, blonder
Mann. Er trug eine sandfarbene, maßgeschneiderte Hose, dazu ein dunkelblaues,
offenes Sporthemd. Der Fahrer des Chrysler war ein jugendlicher, sympathischer
Typ, studierte die Hausnummern an den Türeingängen und suchte offensichtlich
eine bestimmte Adresse.
    Vor dem Haus Nummer 132 mit dem Namensschild
Highdower hielt der Fremde dann. Er warf

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