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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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seeigelähnliche Gebilde klammerte sich
mit seinen hundert Spinnenbeinen an Lil Highdowers Arm, als wolle es die Frau
nie wieder loslassen ...
     
    *
     
    Das nackte Grauen kennzeichnete das Gesicht
der Amerikanerin.
    »Hilf mir, Morna !« Ihre Stimme bebte.
    Mit einer ruckartigen Bewegung stieß sie den
Arm nach vorn, in der Hoffnung, daß das seltsame Tier sich von ihr lösen würde.
Aber es klebte wie angewachsen.
    Lil Highdower gebärdete sich wie toll. Sie
stand unter einem schockähnlichen Zustand. Morna hatte alle Hände voll zu tun,
um die Freundin zu beruhigen.
    Sie warf kurzerhand ein Handtuch über Lils
Unterarm und packte dann das darunter hockende, seltsame Tier mit allen fünf
Fingern. Sie spürte die weiche, pulsierende Masse in ihrer Hand. Kraftvoll riß Morna
an dem Knäuel, der sich anfühlte, als würde er atmen. Trotz aller Anstrengungen
gelang es ihr nicht, den Fremdkörper von Lils Haut zu lösen.
    »Hilf mir, Morna! So tu doch etwas !« , Lil Highdower zitterte wie Espenlaub. Kalter Schweiß
stand auf ihrer Stirn. Der Hautkontakt mit dem glitschigen Etwas erfüllte sie
mit Ekel. »Es tut mir leid. Ich benehme mich kindisch, ich weiß. Ich suche mich
auch zusammen zu nehmen - aber es geht nicht besser. Ich habe das Gefühl, jeden
Augenblick wahnsinnig zu werden .« Ihre Stimme klang
gepreßt.
    »Dreh dich um, Lil! Du brauchst keine Angst
zu haben. Wir schaffen das schon .« Morna begriff. -
Ihre Freundin stand dicht vor einem Nervenzusammenbruch. Sie konnte es sich
nicht erlauben, lange untätig zu sein. Sie mußte handeln. Und ohne zu zögern,
tat sie es.
    Blitzschnell riß sie mit der Linken den Arm
Lils an ihren Körper, ballte die Faust ihrer rechten Hand und schmetterte sie
auf den dicken, pulsierenden Auswuchs, der von dem Handtuch straff bedeckt war.
    Lil Highdower taumelte.
    »Setz dich hin«, sagte die Schwedin leise.
    Das Boot schaukelte bedrohlich durch die
unkontrollierten Bewegungen von Mornas Freundin. Doch zum Glück kippte es nicht
um.
    Den Kopf zur Seite gedreht, das Gesicht wie
im Krampf verspannt, harrte Lil Highdower der Dinge, die da kommen sollten.
    Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C löste mit dem
Handtuch das schwammige, quallenartige Tier und
wischte das Armgelenk ihrer Freundin ab. Die Stelle, an der das merkwürdige
Wesen sich festgesetzt hatte, war noch nicht ganz sauber. Hundert
tentakelähnliche Beine klebten auf der Haut, und Morna mußte sie fast einzeln
abpflücken. Sie warf den Rest des seltsamen Tieres kurzerhand ins Wasser. An
Lils Handgelenk war deutlich eine große, blutunterlaufene Stelle zu sehen, die
mit stecknadelkopfgroßen, roten Punkten bespickt war, als hätten die Beine
versucht, immer weiter zu kriechen.
    »Danke .« Lils Stimme
klang noch immer matt.
    »Es ist alles in Ordnung. Du brauchst keine
Angst mehr zu haben .« Morna nahm auf der Bank Platz und griff die Ruder. »Ich werde dich sofort
an Land bringen, und dann versorgen wir die Wunde .«
    Lil Highdower hielt die Augen geschlossen und
nickte kaum merklich. Das Zittern ihrer Glieder ging langsam zurück.
    Aus den Augenlidern nahm die PSA- Agentin
schattenhafte Bewegungen neben sich im Wasser wahr. Als sie genauer hinsah,
zuckte sie zusammen.
    Unmittelbar unter der Wasseroberfläche -
dicht wie ein Fischschwarm - schwammen zahllose der runden, braunbläulich
schimmernden, schwammigen Geschöpfe und bewegten sich mit langen Spinnenbeinen
wie Quallen vorwärts.
     
    *
     
    Der Mann saß einsam am Tisch an der
Fensterseite des Motels »Juanita .«
    Von hier aus konnte er den größten Teil der
Parkfläche und vor allem die Zu- und Abfahrt zum Motel übersehen.
    Professor George Landon trug eine dünnrandige
Nickelbrille mit leicht getönten Gläsern. Den grauen, klugen Augen dahinter
entging nichts. Diese Augen waren das Beobachten und Registrieren gewöhnt.
Landon hatte schütteres, weißes Haar, das zum Nacken hin länger und dichter
wurde. Seine Haut war gebräunt und für sein Alter noch straff. Man sah diesem
Mann nicht an, daß er bereits siebzig war. Man hätte ihn für einen
Fünfzigjährigen halten können.
    Jedes Auto, das die Einfahrt herein kam oder
auf den Parkplatz rollte, wurde von dem Professor aufmerksam beobachtet.
    Kam Stevens endlich?
    Der Zeit nach hätte der Biologiestudent
längst da sein müssen.
    Als eine weitere Stunde vergangen und Pete
Stevens noch immer nicht zu sehen war, wurde Landon langsam unruhig und
mißtrauisch. Ob Stevens etwas zugestoßen war?
Vielleicht eine

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