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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer
Autoren: Larry Brent
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fremden
Wirkungsmechanismus in mir. . . Ich werde wieder nur eine Marionette sein, wie
in jener Nacht, als dein Vater starb. Alles was ich da zu träumen meinte, hat
sich in Wirklichkeit ereignet. Ich spüre das Fremde . . . einen unendlichen,
unerklärlichen Haß auf alles, das anders ist als ich .. .« Während er sprach, begann seine Stimme plötzlich zu
zittern.
    Brenda riß ihre ganze Kraft zusammen. Alles
kam ihr vor wie ein furchtbarer Traum. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr
fassen und kam sich vor, als ob sie hohes Fieber hätte. Mechanisch begann sie
zu sprechen. »Aber wenn du das erkennst... dann ist das schon ein Vorteil. Du
mußt einen Arzt auf suchen. Man kann dir bestimmt helfen .« Ihre eigenen Worte schienen ihr schwach und fade.
    »Ein Arzt kann mir nicht mehr helfen. Nur ich
kann mir helfen, Brenda. Ich werde mich - töten .«
    »Nein, Pete !« stieß
sie erregt hervor. Die Zähne schlugen ihr aufeinander wie bei Schüttelfrost.
»Tu’s nicht...«
    »Es bleibt mir keine andere Wahl...«
Plötzlich folgte ein satanisches Kichern. Dann klang seine gepreßte Stimme
sarkastisch und bösartig an ihr Ohr. »Ich werde zurückkommen, Brenda ... zu
dir. Zu allen, die mich hassen ...«
    »Aber dich, Pete, haßt doch niemand !«
    »Ihr seid alle gegen mich . .. und deshalb müßt ihr sterben. Brenda . .. mir schwindelt und vor meinen
Augen beginnt alles wie ein Karussell zu kreisen ... Verriegelt Fenster und
Türen! Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, das durchzuführen, was ich mir
vorgenommen habe ... Ich werde kommen, um dich zu töten. . . aber ich will es nicht. .. verstehst du: Ich will es nicht !« Die letzte Worte schrie er
förmlich in die Sprechmuschel. »Wenn ich komme, dann öffne mir nicht! Egal, was
immer ich auch zu dir sage, öffne mir nicht - nicht in dieser Nacht !«
    Da knackte es in der Leitung.
    »Pete ?« fragte sie
heiser. Brenda Gardener schluckte heftig, als ob ein Kloß sie im Hals würge.
»Hallo, Pete? Hörst du mich ?«
    Die Leitung war tot.
    Er hatte aufgelegt.
     
    *
     
    Das Telefonhäuschen stand am Ende einer
alleeartigen Straße. Kleine Häuser reihten sich aneinander. Die Gärten reichten
bis an den Straßenrand, es gab hier nirgends einen Zaun.
    Aus einem Haus trat eine Gestalt. Es war eine
Frau in mittleren Jahren. Sie trug einen hellen Rock und eine silbergraue Bluse
mit blauen Streifen.
    Das Ziel der Frau war die Telefonzelle.
    In der Rechten hielt sie einige Münzen. Sie
wollte telefonieren.
    Beim Näherkommen schon, sah sie im Innern der
Zelle die Gestalt.
    Es mußte ein alter Mann sein. Seine Haare
waren eisgrau und dünn wie Spinngewebe.
    Die Frau erschrak und schlug schnell die Tür
auf. »Entschuldigen Sie«, sagte sie. »Ist Ihnen nicht gut? Kann ich etwas für
Sie tun ?«
    Da schnellte der Angesprochene, wie von einer
Tarantel gebissen, herum.
    »Aaaggghhh!« Die Frau schrie auf wie von
Sinnen, die Haare standen ihr zu Berg.
    Was sie in dieser Sekunde sah, versetzte ihr
einen Schock.
    Der Mann in der Zelle, war kein Mensch -
sondern ein Monster!
    Seine Hände waren klobig und schwammig und
von braunbläulicher Farbe. Die Haut wirkte weich und gallertartig.
    Das Gesicht war als solches nicht mehr zu
bezeichnen.
    Sie sah keine Augen, keine Nase, keinen Mund.
Auf den Schultern des Unbekannten saß eine genoppte, schwammige, pulsierende
Kugel ohne jegliche Sinnesorgane!
    Die Haare waren keine Haare, sondern dünne,
um sich schlagende, geißelartige Beine, die wie von einem heftigen Luftzug in
ständige Bewegung versetzt wurden...
     
    *
     
    Der Monsterhafte sprang nach vorn.
    Seine ausgestreckten Händen schlugen die Tür nach außen. Die Frau wurde mit ihr zur Seite gerissen und
stürzte schreiend zu Boden.
    Einen Moment sah es so aus, als ob der
Unheimliche sich der auf dem Boden liegenden Frau mit schnellem Schritt nähern
wollte. Doch ihr Geschrei
    war in der Straße zu hören. Fenster gingen
auf. Menschen liefen nach außen.
    Da warf der Monsterhafte sich herum. Er jagte
auf das, nur wenige Schritte von dem Telefonhäuschen entfernt stehende, weiße
Cabriolet zu und schlängelte sich hinter das Steuer. Mit quietschenden Pneus
riß der Fahrer den Wagen herum, wendete auf offener Straße und raste mit hohem
Tempo und ohne Licht die ins Dunkel führende Fahrbahn entlang.
    Es gab einen ersten Zeugen, der dem Grauen
begegnet war. Aber die Frau, die telefonieren wollte, war so geschockt, daß sie
kein Wort herausbekam.
     
    *
     
    »Er war’s, nicht wahr ?«
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