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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer
Autoren: Larry Brent
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sich auch der dunkle Körper ab, der dort vom dem Ende der Schlucht
entgegenlief.
    Larry hielt sich dicht an der Felswand.
    Er war etwa zehn Schritte gegangen, als sich
der PSA-Ring an seiner Hand bemerkbar machte. Zunächst ein feines, eben noch
spürbares Vibrieren. Dann ein leises, akustisches Zeichen. Dies bedeutet:
X-RAY-1 aus New York meldete sich.
    Larry Brent aktivierte auf Empfang.
    Aus dem winzigen Lautsprecher im Innern der
goldenen Weltkugel an seinem Ring erfuhr Larry Brent von einem gewissen
Professor George Landon, der mit dem Sheriffs Office in Los Gatos Kontakt
aufgenommen hatte.
    Durch diesen Landon - einen
Naturwissenschaftler und ordentlichen Professor an der Universität in San
Franzisco - war eine neue Variante in den seltsamen Fall gekommen.
    Landon hatte unter anderem von »Versuchen in
der Gen-Technik« gesprochen. In diesem Zusammenhang erwähnte er den Namen eines
Freundes: Dr. Spencer Harris. Dieser Harris lebte vor zwanzig Jahren und hatte
in geheimen Labors im Zug der Neuentwicklung biologischer Waffen Versuche
durchgeführt, von denen in der Öffentlichkeit in dieser Form nie etwas bekannt
geworden war.
    Harris war - Landons Worten nach zu urteilen -
ein genialer Wissenschaftler und ein kluger Mensch.
    Dieser Mann verschwand vor zwanzig Jahren mit
wichtigen Papieren unter geheimnisvollen Umständen, und ein großes Rätselraten
und eine hektische Aktivität der Geheimdienste setzte ein.
    Drei Tage nach Harris Verschwinden entdeckte
man am Fuß einer steilen Schlucht den ausgebrannten Privatwagen. In diesem
Wagen lag eine total verkohlte Leiche. Anfangs glaubte man, daß es sich dabei
unmöglich um Harris handeln konnte. Das alles war offensichtlich nur inszeniert
worden, um die Polizei und die Geheimdienste auf eine falsche Fährte zu locken.
    Doch dieser Gedankengang stellte sich
schließlich als Trugschluß heraus.
    In enormer Kleinarbeit - es wurden Reste der
Textilien untersucht, winzige Teile der verkohlten Papiere, die Harris bei sich
getragen hatte - und in hundert Einzeltests stellte man schließlich fest, daß
es sich bei der Leiche doch um Professor Harris handeln müsse. Hier lag kein
Verbrechen vor, sondern ganz einfach ein simpler Verkehrsunfall.
    Im Zusammenhang mit seinen Berichten und der
Person des Spencer Harris, teilte Professor Landon Näheres über die Art und
Weise der Gen-Forschungen mit. Harris besonderes Hobby war es gewesen, eine
Veränderung der Arten auf der Erde herbeizuführen.
    Irgend jemand schien vor zwanzig Jahren
entweder einen Einblick in Harris Akten genommen zu haben - oder er war auf
andere Weise durch Professor Harris von seinen Arbeiten unterrichtet. George
Landon jedenfalls war überzeugt davon, in dem Auftreten der von Pete Stevens zuerst
entdeckten, hochgezüchteten Virenstämme, die Handschrift seines alten Freundes
entdeckt zu haben.
    In diesen Zusammenhang paßte auch die
persönliche Mitteilung des Biologiestudenten Pete Stevens an dessen Freundin
Brenda Gardener.
    Larry Brents Miene wurde ernst, als er gerade
über diese Dinge hörte.
    Dies paßte genau zu Morna Ulbrandsons
Beobachtungen in jener Nacht, als sie aus einem unerfindlichen Grund überfallen
und offensichtlich getötet werden sollte.
    Der Aufschwung, den die Gen-Technik in den
letzten Jahren genommen hatte, paßte genau in die Grundlagenforschungen, die
Dr. Spencer Harris schuf.
    Die Hirnzellen des PSA-Agenten begannen zu
arbeiten. Larry Brent war einer der wenigen Menschen, die ein sogenanntes
fotografisches Gedächtnis besaßen.
    Er erinnerte sich an den Fall Harris, der
seinerzeit Schlagzeilen gemacht hatte. Damals besuchte Larry Brent noch das
College. Gerade unter den Studienkollegen wurden die Grenzen und Möglichkeiten
der Gen-Forschung und Gen-Technik heiß diskutiert. Damals wurden diese
Forschungen noch belächelt. Keiner glaubte so recht daran, daß es eines Tages
möglich sein würde, jede Art von Leben in irgendeiner Form gezielt zu
verändern. Die Skeptiker aber mußten bald einsehen, daß sie nicht richtig
lagen. In geheimen Labors wurden Bakterien und Viren gezüchtet und verändert.
Der Mensch war - in begrenztem Maß - zu einer Art Schöpfer geworden. Er
überließ nicht mehr der Natur die Auswahl der Arten und deren Veränderung im
Zug der Evolution. Er griff handfest in die tiefsten Geheimnisse des Lebens
ein. Der alte Wunschtraum der Menschheit nach dem berechenbaren und
herstellbaren künstlichen Menschen schien mit einem Mal in greifbare Nähe
gerückt.
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