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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weile so", sagte er. „Aber in der letzten Zeit ist es besonders schlimm geworden."
    „Woran liegt das?"
    „Die Schiffe sind ausgeblieben", erklärte der Terraner, „Viele haben Angst. Sie befürchten, daß es ihnen nicht mehr gelingen wird, nach Hause zu kommen. Sie nutzen jede Gelegenheit, um sich in Richtung Milchstraße abzusetzen. Ich fürchte, die, die jetzt noch losfliegen, haben wenig Chancen."
    „Wie meinst du das?" fragte Nandur Kham und bewegte unbehaglich die Schultern, denn er mußte unwillkürlich an die Erkundungsschiffe denken, die er ausgesandt hatte. „Ich weiß nicht, was in der Milchstraße vorgeht", sagte Guben Tai bedächtig. „Aber irgend etwas stimmt dort nicht."
    „In der ganzen Lokalen Gruppe stimmt etwas nicht", bemerkte Nandur Kham nüchtern. „Warum sollte es ausgerechnet in der Milchstraße anders sein?"
    Guben Tai schwieg, aber sein Gesicht drückte deutlich aus, was er dachte: Auch er hatte Angst. „Zur Zeit wird überall gekämpft", sagte der Gurrad energisch. „In allen Berichten, die wir bekommen, ist von Angriffen der Hauri, der Kansahariyya und der Cantaro die Rede. Ich weiß nicht, was in diese Wesen gefahren ist, aber man könnte fast den Eindruck haben, daß sie alle miteinander den Verstand verloren haben.
    Sie greifen alles an, ohne Rücksicht auf Verluste, und sie stufen offenbar alle denkenden Wesen als Gegner ein, ohne vorher wenigstens zu fragen, ob man ihnen nicht vielleicht sogar freundliche Gefühle entgegenbringt. Sie werden sich in der Milchstraße nicht anders verhalten, und da es dort viele Zivilisationen gibt, werden sie sich wohl entsprechend wild gebärden. Das mag vieles erklären."
    „Für dich vielleicht, aber nicht für mich", erwiderte Guben Tai kurz angebunden.
    Nandur Kham betrachtete ihn ratlos. „Was ist mit den Hansekontoren?" fragte er, da ihm im Augenblick nichts Besseres einfiel. „Einige sind zerstört", erklärte der Terraner bedrückt. „Ich weiß nicht, wer das getan hat, und ich weiß noch viel weniger, warum die Kontore überhaupt angegriffen wurden."
    „Und die, die nicht zerstört sind?"
    „In manchen wird noch gearbeitet - soweit man das so nennen kann. Andere sind verlassen, senden aber noch die automatischen Signale."
    „Und es kommen tatsächlich keine Schiffe mehr?"
    „Kein einziges."
    „Seit wann ist das so?"
    „Das läßt sich nicht so pauschal sagen.
    Zuerst blieben die terranischen Schiffe aus, dann folgten die anderen in unregelmäßigen Abständen. Bis vor ungefähr einem halben Jahr kamen noch einzelne Schiffe. Seitdem herrscht absolute Ruhe."
    „Aber die Raumschiffe, die kamen - konntet ihr von deren Besatzungen denn nichts über die Vorgänge in der Milchstraße erfahren?"
    „Die Berichte, waren sehr widersprüchlich. Ich weiß bis heute nicht, was ich davon halten soll."
    Das brachte Nandur Kham auf die Frage, welche Funktion Guben Tai eigentlich erfüllen mochte. Aber da er ein sehr höflicher Gurrad war, wagte er es nicht, allzu direkt danach zu fragen. „Ich bin auch an widersprüchlichen Berichten interessiert", bemerkte er statt dessen. „Vielleicht kann ich etwas damit anfangen."
    Der Terraner zeigte ein flüchtiges Lächeln. „Du kannst es gerne versuchen", sagte er und reichte dem Gurrad einen Memowürfel. „Dies sind die Aufzeichnungen."
    Nandur Kham fand es ein bißchen merkwürdig, daß der Terraner diesen Würfel griffbereit hatte. Es schien ja fast so, als hätte Guben Tai nur auf einen Besuch wie diesen gewartet.
    Aber da sagte der Terraner: „Ich habe diesen Würfel schon zu Dutzenden verteilt. Jeder scheint hier zu glauben, daß er schlauer als die anderen ist und schon herausfinden wird, was drüben in der Milchstraße gespielt wird. Ich wäre froh, wenn einer das schaffen könnte. Aber leider ist bis jetzt nichts dabei herausgekommen."
    Nandur Kham sagte sich, daß er nicht das Recht hatte, beleidigt zu sein, aber er nahm sich vor, Erkundigungen über Guben Tai einzuziehen. „Warum habt ihr uns nicht benach-, richtigt, als die Schiffe ausblieben?" fragte er.
    Der Terraner hob erstaunt die Augenbrauen. „Wie kommst du darauf, daß wir das nicht getan haben?" fragte er verwundert, „Wir haben Dutzende von Eingaben gemacht. Es kam zwar keine sehr ausführliche Antwort, aber ich dachte doch, daß ihr unsere Berichte wenigstens zur Kenntnis genommen hättet. Abgesehen davon führt dein eigenes Büro Klage gegen die Hanse, weil wir verschiedene Waren nicht liefern konnten."
    „Davon

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