1412 - Die Hellseherin
von unseren Freunden Dagmar Hansen und Harry Stahl.
Sie standen zusammen und hielten sich gegenseitig fest. Sprechen konnten sie kaum und schüttelten nur die Köpfe.
Dagmar fand zuerst die Sprache wieder. »Das ist doch kein Traum, den wir hier leben – oder?«
»Nein.« Ich lächelte sie an und blickte dabei gegen ihre Stirn, die wieder normal geworden war.
»Aber wie kommt ihr hierher?«
»Durch mich«, erklärte Glenda.
Sie glaubten ihr nicht, aber auf große Erklärungen hatte ich jetzt keine Lust. Die konnten wir später noch geben. Zunächst mal musste ich mich um Anna Lebrun kümmern, die noch immer in tiefer Bewusstlosigkeit lag.
Von Dagmar Hansen erfuhr ich, dass Saladin sie als Störfaktor angesehen hatte und sie aus dem Verkehr ziehen oder sie an seine Seite holen wollte.
»Wie mich«, erklärte Glenda.
Ich war überrascht. »Woher weiß du das?«
»Saladin hat es mir noch gesagt. Er hat mich beeinflusst. Nur sind wir nicht hier in der Hütte gelandet, das war unser Glück. Ansonsten würde ich mich jetzt woanders befinden, wo auch ein starker Verbündeter auf ihn wartet.«
Ich hatte begriffen, aber ich fragte trotzdem nach. »Meinst du etwa die Vampirwelt?«
»Treffer, John.«
Ich gab keinen Kommentar ab.
Glenda aber sprach weiter: »Ich denke, dass beide bemüht sind, der Vampirwelt ein anderes Gesicht zu geben. Das Grauen wird bleiben. Es erhält nur ein anderes.« Sie hob die Schultern. »Tja, so ist das eben in dieser verrückten Welt.«
Ich hielt mich zurück, wusste aber, dass wir in der Zukunft verdammt aufpassen mussten.
Aber das war ja nichts Neues…
ENDE
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